Die Mainzer hatten eigentlich den besseren Beginn, kreierten in der Anfangsphase viele Ballstafetten, wirklich nach kamen sie dem Wormser Strafraum aber nicht. Vor diesem Hintergrund war die 1:0-Führung der Gastgeber dann durchaus eine Überraschung. Es war der erste wirkliche Angriff, den Sandro Loechelt über die Mitte initialisierte. Sein gefühlvoller Steilpass in den Lauf von Kapitän Florian Treske war so exakt, dass dieser den Ball flüssig mitnehmen konnte, den Mainzer Keeper Marco Aulbach an der Strafraumgrenze umkurven konnte und keine Mühe hatte, einzuschieben. Der Treffer schien den Wormsern Selbstvertrauen zu geben, denn in der Folge waren es die Wormaten, die den Ball durch ihre Reihen laufen ließen. Und immer wieder durch die Zentrale zu Möglichkeiten kamen. In der 20. Minute war Ricky Pinheiro durch, doch Keeper Aulbach war diesmal rechtzeitig herausgelaufen, um zu klären. Es dauerte bis zur 24. Minute und dann hatten auch die Mainzer ihre erste dicke Chance. Marcel Costly hatte den Ball auf Aaron Seydel durchgesteckt und dessen Schuss lenkte Wormatias Testkeeper Niklas Jakusch noch an den Außenpfosten. Danach war im ersten Durchgang nur noch Worms am Zug. „Ballbesitzfußball war heute unser Thema, und das haben wir in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht“, fand daher auch Wormatia-Coach Steven Jones. Ein wenig schade fand er nur, dass es zum zweiten Treffer in dieser Phase nicht kam. Jan-Lucas Dorow wurde noch vom Mainzer Innenverteidiger Maximilian Rossmann abgelaufen (30.), Treske und Alan Stulin fanden nach schönem Zusammenspiel in der Mitte keinen Abnehmer (34.) und als dann Dorow, Treske und Pinheiro nach einer direkten Kombination in Enis Saiti einen passenden Anspielpartner gefunden hatten, schoss der den Ball doch ein ganzes Stück über das Tor (36.).
Nach dem Seitenwechsel hatte 05-Coach Sandro Schwarz seine gesamtes Team ausgewechselt, ein wenig auch die taktische Grundaufstellung verändert und sein Team damit besser ins Spiel gebracht. Mit der Folge, dass nun der Drittligist wieder mehr Spielanteile hatte. Und sie auch dann mit etwas Anlaufzeit nutzte. Felix Lohkemper war es, der nach 58 Minuten einen Steilpass erlief und zu Ausgleich abschloss. Fünf Minuten zuvor war er noch in einer ähnlichen Szene am anderen Wormser Testkeeper Tobias Trautner gescheitert. Da kurz nach dem Ausgleich auch Jones damit begann, sein Team durchzuwechseln kam bei den Gastgebern kein Spielfluss mehr auf. Die Mainzer dagegen drückten weiter auf das Tempo und kamen nach einer Ecke von Patrick Pflücke durch einen schönen Kopfball von Heinz Mörschel zum nicht unverdienten Sieg. „Das war hier ein guter Test gegen eine starke Wormser Mannschaft, die uns besonders in der ersten Halbzeit gut angelaufen hat“, lobte Schwarz den Gegner. Mit seinen Spielern war er an diesem Nachmittag zufrieden, mit einer kleinen Ausnahme: „Bei unseren jungen Spielern ist oft noch die Ungeduld zu groß.“ Doch damit kann Schwarz, zumindest in der Vorbereitung, gut umgehen.