2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der Lahrer Benjamin Ziegler beim Versuch, Patrick Carus-Lacolade zu bremsen. | Foto: Pressebüro Schaller
Der Lahrer Benjamin Ziegler beim Versuch, Patrick Carus-Lacolade zu bremsen. | Foto: Pressebüro Schaller

Lahrer FV holt verdientes Remis gegen FV Schutterwald

Zuskas Führungstor gleicht Kerellaj per Elfmeter aus +++ Mit der Punkteteilung können Lahrer wie Schutterwälder leben

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Der Lahrer FV trotzte dem Tabellenführer FV Schutterwald am Samstag in einer intensiven und unterhaltsamen Begegnung ein Unentschieden ab - wie schon im Hinrundenspiel. Es war das achte Remis dieser Saison für die Lahrer. Der Erste und der Siebte agierten auf gleichem Niveau: So gibt das Ergebnis die Kräfteverhältnisse im Stadion Dammenmühle an diesem Tag angemessen wieder.

Nein, es war kein Spielertausch,

frei nach dem Motto: Ich gebe dir Andreas Zuska, Meller Aziz und Chris Giedemann, dafür bekomme ich Benjamin Ziegler und Domenico Bologna. Aber LFV und FV Schutterwald haben sich vor der Saison beim jeweils Anderen bedient. "Das war schon etwas Besonderes heute", sagte hernach Ziegler und Bologna. "Etwas Besonderes" war es auch für Zuska: "Aber nur vor dem Spiel. Auf dem Rasen war es ganz normal". Nur für Aziz, die quirlige Offensivkraft beim FVS, fühlte es sich anders an: "Nichts Besonderes", sagte er. "Ein Spiel wie jedes andere. Es ging nur um drei Punkte."

"Wir hatten die spielerisch bessere Anlage." Domenico Bologna

Erkennbar war von Beginn der enorme Siegeswille der Lahrer, die aber dann lange einem Rückstand hinterher rannten. Dafür war ausgerechnet Zuska verantwortlich, der nach einer Viertelstunde im Strafraum schnell reagierte und einem Fernschuss eine neue Richtung gab. "Wir haben perfekt angefangen, dann aber stark nachgelassen", sagte der sprintstarke Stürmer. Dabei darf nicht unterschlagen werden, dass der Lahrer Maurizio Moog vier Minuten vor dem 0:1 den Pfosten getroffen und der LFV bis zur Pause mehr Spielanteile besessen hatte.

Mit Wut im Bauch kam der LFV dann wieder aus der Kabine, erkennbar unzufrieden mit dem Missverhältnis von Aufwand und Ertrag. Mit fortschreitender Spieldauer wuchs die Intensität, was der einsatzfreudige Ziegler, der sich häufig auf dem Rasen liegend wiederfand, so formulierte: "Am Schluss war es ziemlich ruppig." Da die Lahrer immer wieder die Initiative an sich rissen, verdienten sie sich am Ende den Punkt - auch wenn die Schutterwälder bei Kontern immer wieder ihr Potenzial aufblitzen ließen.

Violand Kerellaj, auch erst seit dieser Saison im blauen Dress, stand dann im Mittelpunkt: Erst verwandelte er den an Moog verschuldeten Elfmeter, dessen Berechtigung die Schutterwälder anzweifelten. Nur eine Minute danach sah er Gelb-Rot nach einem Kommentar dem Schiedsrichter gegenüber. So mussten die Blauen am Ende in Unterzahl den Zähler verteidigen, was ihnen gut gelang. Diese Spielentwicklung wurde hinterher so kommentiert: "Verdient war's", sagte Zuska. "Hochverdient", lautete Zieglers Einordnung. Trotzig behauptete Bologna: "Wir hatte die spielerisch bessere Anlage als der Tabellenführer."

Am Samstag hatte im Übrigen im grünen Trikot des Ligaprimus fast eine Lahrer Abwehr auf dem Platz gestanden. Links verteidigte der Kuhbacher Thomas Dold, rechts Martin Spende, der auf der Klostermatte seine sportliche Heimat hat. Auch die beiden Innenverteidiger des Tabellenführers haben Verbindungen zur Stadt: Der junge Simon Zehnle ist hier zu Hause und kickte bis zur C-Jugend beim LFV. Chris Giedemann spielte vergangene Runde beim Traditionsverein von der Dammenmühle. Nach dem Auslaufen, als der Fokus aufs Grundsätzliche gerichtet wurde, erklärten zwei Ex-LFVler, sie hätten den Transfer nach Schutterwald nie bereut.

"Ich habe unheimlich viel dazugelernt." Andreas Zuska

"Ich habe in diesem halben Jahr unheimlich viel dazugelernt", stellte Zuska fest. Ob das am Trainer Bora Markovic liege? "Nur am Trainer." Wenig versöhnlich klang Aziz: "Der Wechsel war die beste Entscheidung. Ich bin froh, dass ich hier weg bin." Auch Bologna hat sich naturgemäß schnell die Perspektive seines aktuellen Teams angeeignet: "Wir haben hier beim LFV eine sehr starke Truppe für die nächsten Jahre." Nur eines müsse besser werden, erklärte Ziegler noch: "Ich habe schon nach dem Derby bei der Spielvereinigung gesagt, wir müssten unsere Chancen besser nutzen. Daran hat sich nichts geändert."

Wer bei diesen Transfers zwischen LFV und FVS am Ende besser abgeschnitten hat, ist noch nicht abschließend zu entscheiden. Schließlich hat gerade erst die Rückrunde begonnen. Offensichtlich ist, dass die Schutterwälder von der Spitzenposition relativ entspannt nach unten blicken können, während die Lahrer oft gute bis sehr gute Spiele abliefern, sich aber zu selten drei Punkte sichern und deshalb auf der Stelle treten.

Lahrer FV - FV Schutterwald 1:1 (0:1)
Lahr: Fietzeck - Röderer, Barthruff, Bologna, Martens - B. Ziegler, Kerellaj - A. Neu (25. Singler), Wirth, Moog - Kalu; Schutterwald: Kornmaier - Dold, Giedemann, Zehnle, Spende - Erhardt, Carus-Lacolade - Dautner (79. Wußler), Kopf (75. Schwab) - Aziz, Zuska. Tore: 0:1 Zuska (16.), 1:1 Kerellaj (Foulelfmeter 82.). Gelb-Rot: Kerellaj (LFV, 83.). Schiedsrichter: Schmidt (Ortenberg). Zuschauer: 220.

Aufrufe: 023.11.2014, 22:00 Uhr
Uwe Schwerer (BZ)Autor