2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Gehört sportlich längst nicht zum alten Eisen: Markus Manthey von der TSG Ehingen. Foto: arc
Gehört sportlich längst nicht zum alten Eisen: Markus Manthey von der TSG Ehingen. Foto: arc
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Längst kein Fußball-Rentner

Torwart-Oldie Markus Manthey springt mit 43 Jahren bei Landesligist TSG Ehingen ein

Ehingen / sz - Es war ein Anruf, den Fußballer mit über 40 Jahren eher selten bekommen: Ob er denn nicht kurzfristig für die Landesliga-Mannschaft einspringen könne, so lautete die Frage an Torwart Markus Manthey vor dem Rückrundenauftakt der TSG Ehingen beim VfB Friedrichshafen am vergangenen Wochenende. Manthey ist 43 Jahre alt und steht eigentlich in der Kreisliga B für die Ehinger Reserve zwischen den Pfosten - und sagte prompt zu.

An seinen letzten Landesliga-Einsatz konnte er sich gar nicht mehr erinnern. "Das war das zweite Mal in vielleicht drei Jahren", sagte er. In Friedrichshafen konnte er zwar die Pleite gegen die Hausherren nicht verhindern, machte seine Sache aber mehr als ordentlich.

So ordentlich, dass Trainer Markus Wolfmiller ihn nach dem Schlusspfiff sogar lobend hervorhob. Grund für den Ad-hoc-Einsatz waren die verletzungsbedingten Ausfälle der etatmäßgigen Nummer eins der TSG, Markus Hirschle, sowie Ersatzkeeper Sebastian Wursthorn. Manthey mag lange nicht mehr auf Landesliga-Niveau aktiv gewesen sein, allerdings kennt er sich in den höheren Gefilden noch gut aus. "Zehn Jahre habe ich in der Klasse gespielt, von 2000 bis 2010." Damals aber nicht für die TSG, sondern für den FC Schmiechtal. Sein Heimatverein ist der SV Eberhardszell. "Einsätze wie den am Samstag genieße ich mittlerweile einfach." Als die Anfrage von der Ehinger Ersten kam, war für Manthey sofort klar: Das mache ich. "Logisch, dass ich den Jungs im Ernstfall helfe." Nervosität habe er nicht verspürt, "es ist aber schon etwas Besonderes, mit mehr als 40 Jahren so hoch auflaufen zu dürfen".

Bei der TSG ist Manthey seit vier Jahren - und der Verein schätzt das, was er an ihm hat. Manthey selbst beschreibt sich mit einem Augenzwinkern so: "Groß, schmächtig, und flink." Neben seiner Erfahrung in brenzligen Situationen - in Friedrichshafen blieb er selbst wenn's eng wurde ruhig und behielt die Übersicht - sieht Manthey seine eigenen Stärken vor allem im "Kerngebiet" des Torwarts, also auf der Linie. Dass er's noch kann, hat er bewiesen. Womöglich nicht zum letzten Mal.

Aufrufe: 017.3.2015, 19:09 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Dennis RotherAutor