Kampfgeist nicht belohnt

In Buch sahen sich die Löwen gleich mehrfach herausgefordert. Zum einen wollten die Jungs von Leo Gjini endlich einmal wieder einen Dreier landen, zum anderen fanden sie in Buch einen kleinen, tiefen Platz bei nasskaltem Schmuddelwetter vor, der ein technisch versiertes Spiel schwer möglich machte.

Die erste Spielzeit bestätigte die Befürchtungen vom reinen Kampfspiel. Spielerische Höhepunkte und Chancen waren Mangelware. Waldstetten hatte sich mit zunehmender Spieldauer leichte Vorteile mit Ballbesitz und Dominanz erarbeitet, ohne jedoch zu zwingenden Torchancen zu kommen. Dafür hatten die Gastgeber zumindest eine Chance in der 26. Minute. Nach einer schönen Kombination setzte sich der TSV-ler Jenuwein an der Außenlinie durch und flankte in die Mitte, weshalb Stürmer Bolkart aus elf Metern frei zum Schuss kam, doch Bernd Stegmaier war auf dem Posten und hielt das Geschoss bravourös. Erwähnenswert ist auch ein offensichtliches Foul im Strafraum an Max Knödler nach einer halben Stunde, das nicht geahndet wurde. Ansonsten war vor beiden Toren Not und Elend bis zur 45. Minute (+ 5) angesagt. Die Gäste warteten schon auf den Pausenpfiff, da fasste sich Bolkart ein Herz und drang in den Strafraum ein. Claudio Römer konnte ihn nur per Notbremse vom Torschuss abhalten. Es folgte die erste rote Karte für den Innenverteidiger als Aktiver und der berechtigte Elfer für die Hausherren. Einmal mehr sollte jedoch Bernd Stegmaier seine Klasse beweisen. Goalgetter Schrapp schoss halbhoch und etwas unplatziert, so dass der TSGV-Keeper mit einer Glanzleistung parieren konnte.

Mit einem Mann weniger ging es in die zweite Halbzeit. Doch nicht der TSV Buch war das Tor-gefährlichere Team, sondern vielmehr Waldstetten. In der 54. Minute hätte es wieder einen klaren Strafstoß geben müssen. Philip Ebner wurde im Laufduell von Nikolas Berchtold, der kurz vorher eine gelbe Karte kassiert hatte, regelwidrig im 16-Meter-Raum festgehalten, aber der Pfiff des Schiris blieb aus. Selbst die TSV-Offiziellen staunten über diese Fehlentscheidung. Der TSGV ließ sich indes nicht beirren und gelangte durch Ralph Molner zu einer nächsten guten Chance. Sein Schuss aus 20 Metern ging knapp am Kasten vorbei. Danach wurde Jonas Kleinmann prima von Molner freigespielt, doch „Jones“ traf das Leder nicht voll. Kleinmann wurde danach elfmeterreif gefoult, wiederum blieb die Pfeife des Schiris stumm. In der 72. Minute setzte Kevin Börngen den Ball knapp neben das Tor.

Erst in der 83. Minute hatten die Hausherren durch Roland Salger eine nennenswerte Chance. Kurz danach überschlugen sich die Ereignisse: Selim Cicek bekam für seinen Ellenbogenschlag gegen Mario Rosenfelder zu Recht den fälligen Platzverweis. In der ersten Minute der Nachspielzeit folgte dann die größte Chance des Spiels: Bernd Schuler, kurz vorher für Kleinmann eingewechselt, vergab freistehend zwei Meter vor dem Kasten nach glänzender Vorarbeit von Patrick Stöppler. Vier Minuten später flog ein langer Ball zum heranstürmenden Berchtold in den Waldstetter Strafraum. Keeper Stegmaier wurde nun zum tragischen Helden. Er kam zu spät aus seinem Kasten und faustete den Angreifer unabsichtlich um. Den berechtigten Strafstoß verwandelte Martin Jainz zum Sieg der Platzherren. Damit wurde der Spielverlauf auf den Kopf gestellt, zumal die Gjini-Truppe in der zweiten Hälfte fast 40 Minuten nur zu zehnt agierte und vier Tore hätte machen müssen.

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