Den Allrounder mit Kämpferherz konnten die Trainer auf allen elf Positionen einsetzen, wo er den erforderlichen Anforderungen und Aufgaben gewachsen war. Schon sein Erscheinungsbild flößte vielen Gegenspielern den nötigen Respekt ein. Er war ein Kraftpaket, seine großen Hände waren ihm vor allem im Tor nützlich. Ein weiteres Plus für den Einsatz zwischen den Pfosten war sein kräftiger Abstoß. Wenn hinten nichts ging, dann musste Schüssel – so sein Spitzname – ins Tor. Schmidt schoss als Feldspieler gelegentlich auch von der Mittellinie. Bei einer dieser Aktionen vibrierte sogar der Torpfosten. Aber von seinen weiten Abschlägen profitierten vor allem die Abstauber im Sturm, die dann den Ball nur noch ins Tor zu schieben brauchten. Er überzeugte auch durch gutes Stellungsspiel.
Im April 1955 unterlief ihm bei der 1:4-Heimpleite gegen den SV Hemmerleinsheim ein Missgeschick, weil die tief stehende Sonne ihn blendete. Bei einer Rückgabe konnte Torwart Schmidt den Ball nicht festhalten, hieß es im damaligen Bericht der Windsheimer Zeitung. Dafür bedankte sich ein gegnerischer Stürmer mit einem Tor. Dagegen spielte Schmidt als Stopper im August 1955 beim 3:0 in Uehlfeld eine herausragende Rolle, sodass die Gegner an ihm verzweifelten. Die Torschützen waren jedoch Alfred Dorsch und Josef Keil. Am 25. September 1955 zeigte Schmidt beim 3:3 gegen die Reserve des TSV Neustadt seine Qualitäten als Freistoßspezialist. An jenem Tag schlug sein Schuss aus 25 Metern zum 2:1 in den Maschen des Neustädter Gehäuses ein. Im B-Klassenspiel gastierten die Bergelmer am 9. Oktober 1960 bei der Sp Vgg Baudenbach. Bei einem Zusammenprall zog Heinz Schmidt den Kürzeren. Es hatte dabei den Anschein, er müsste ausscheiden. Aber er biss die Zähne zusammen und spielte trotz seiner Verletzung weiter. In der 75. Minute war es ihm sogar vergönnt, das Leder zum 5:2-Endstand in die Maschen zu befördern. Diese Aktion brachte ihm von Seiten der zahlreich mitgereisten Fans großen Beifall ein.
Über einen längeren Zeitraum hütete Schmidt in den Vorbereitungsspielen und über mehrere Partien in der Spielzeit 1956/57 das Gehäuse. Doch durch die löchrige Abwehr und haarsträubende Schnitzer musste er immer wieder Bälle unnötig aus dem Netz fischen. Nur an überragenden Tagen rettete er mit seinen Glanzparaden ein Unentschieden, wie am 16. September das 0:0 gegen den TSV Markt Erlbach. Dagegen war die Mannschaft bei der 0:5-Heimlektion gegen den späteren souveränen B-Klassenmeister ASV Siegelsdorf völlig überfordert.
Ende November 1956 stand mit Hans Härtlein wieder der etatmäßige Torhüter zwischen den Pfosten. Zwar konnte Schmidt seine Gefährlichkeit wieder in der Stürmerreihe ausspielen, aber durch die schwachen Verteidiger und deren groben Deckungsfehlern setzte es immer wieder happige Niederlagen. Einen besonders schwachen Tag erlebte die Mannschaft am 2. Dezember im Heimspiel gegen den SV Brunn. Bereits in der dritten Minute konnten die einheimischen Anhänger die 1:0 Führung durch Heinz Schmidt auf der halblinken Position bejubeln. Statt die nötige Sicherheit ins Spiel zu bringen, ließen sich die Marktbergeler jedoch mit 3:10 überrollen. Diese Lektion führte dazu, dass Heinz Schmidt eine Woche später wieder zwischen den Pfosten stand. Da die Formkrise trotzdem nicht beendet werden konnte, wechselte er wieder ins Feld. Seine Vielfältigkeit zeigte Schmidt im März 1957 in der Partie beim TSV Dietenhofen. Zunächst musste er seine Mitspieler mit dem 1:2-Anschlusstreffer aus der 36. Minute wachrütteln. Wenig später verletzte sich Keeper Hans Härtlein beim 1:3. Schmidt begab sich ins Tor und verlieh der Abwehr mit einigen Glanzparaden die nötige Sicherheit. Zudem motivierte er die gesamte Mannschaft, die mit zehn Mann zum 4:4 ausgleichen konnte. Im Verlauf der Saison kam das Team einfach nicht mehr aus dem Tabellenkeller, was mit 10:34 Zählern und 34:89 Toren als Tabellenletzter den Gang in die C-Klasse zur Folge hatte. Wegen eines gebrochenen Beines musste Schmidt längere Zeit pausieren und konnte sein Team nicht unterstützen. Schon in der nächsten Saison sicherte sich die Mannschaft mit 23:5 Zählern und 63:23 Toren postwendend den Wiederaufstieg.
Einen entscheidenden Anteil zur Rückkehr in die B-Klasse im Frühjahr 1958 hatte wiederum Heinz Schmidt durch seine Spielübersicht. Gelegentlich trat Schmidt auch als Elfmetertöter in Erscheinung. So geschehen am 12. Mai 1963 beim 4:1 über den ASV Wilhelmsdorf. In der 56. Minute konnte er einen platziert geschossenen Strafstoß abwehren. Noch gefährlicher war jedoch der Nachschuss, den er unschädlich machen konnte, was das einheimische Publikum mit großem Applaus belohnte. Einen Sahnetag erwischte Schmidt am 23. Juni in Ipsheim gegen den DTV Diespeck, wo es in einem Entscheidungsspiel um den Klassenerhalt in der B-Klasse ging. Seine Paraden und Übersicht zwischen den Pfosten sicherten seiner Elf einen hart umkämpften 2:1-Erfolg. Gelb gegen Gelb An ein kurioses Ereignis erinnerten sich seine Kameraden noch nach Jahren.
Am 1. Dezember 1958 gastierte der TSV Marktbergel beim SV Gutenstetten. Die TSV-Spieler kamen mit dem sehr tiefen und schmierigen Boden besser zurecht. Das größte Problem hatte der Schiedsrichter, weil beide Mannschaften in gelben Trikots antraten, so dass es für ihn vor allem bei Szenen im Strafraum unübersichtlicher wurde. Heinz Schmidt hütete wieder einmal das Tor und hatte keine Probleme, Freund und Feind zu unterscheiden. Bei einer klaren Führung erlaubte sich der Keeper sogar einen Scherz mit einem Gegenspieler: Er forderte ihn auf, den Ball doch ins Tor zu schießen. Anscheinend fehlte dem Gutenstetter Angreifer die Kraft, denn Schmidt hatte das Leder ganz fest in den schlammigen Boden gerammt und dabei drückte sich seine Hand um das Leder, so dass der gegnerische Kick völlig wirkungslos blieb, was natürlich zu einem Gelächter auf Marktbergeler Seite führte. Schmidt und seine Kameraden konnten einen klaren 7:2-Erfolg feiern. Durch sein Antreiben führte das Urgestein seine Mannschaft nach einem Rückstand immer wieder zu Siegen, selbst nach einer klaren Führung schaltete Schmidt selten einen Gang zurück. In der Spielzeit 1959/60 hatte Heinz Schmidt seinen größten Torhunger.
Hinter den beiden Angriffsspitzen Rudolf Schuster und Frank Greil belegte das Bergeler Urgestein mit 24 Treffern den dritten Platz in der vereinsinternen Torschützenliste, und dies hauptsächlich aus dem Mittelfeld heraus. Dennoch verpasste die Mannschaft als abgeschlagener Vierter den Wiederaufstieg in die B-Klasse. Als Dritter schrammte die Mannschaft in der Spielzeit 1960/61 nur ganz knapp am Aufstieg vorbei. Es lag wiederum nicht an Heinz Schmidt. Der Allrounder geizte nicht mit Toren. Mit seinen drei Treffern in der Partie gegen den SV Unteraltenbernheim hatte er einen großen Anteil am 7:1-Erfolg. ERNST WERNER SCHNEIDER