2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Jens Käbbe, André Peters und Rico Brochhaus (von links)., Foto: Randow
Jens Käbbe, André Peters und Rico Brochhaus (von links)., Foto: Randow

Gurur Özdens Parade war die Basis

TuS Lindlar entscheidet Lokalduell für sich - Verärgerung über zwei Rote Karten

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Vor einer Kulisse von rund 250 Zuschauern fand das Derby zwischen den beiden TuS? statt, welches die Gäste aus Lindlar nicht unverdient mit 3:1 gewannen. Derweil wurde beim Gastgeber nach der zweiten Pleite in Folge die Ankunft im Abstiegskampf ausgerufen, so Trainer Müller.

In der FuPa.TV-Galerie steht ein Videobericht mit den besten Spielszenen.

TuS Marialinden — TuS Lindlar 1:3 (0:1)

Der „heimliche Held” aufseiten des TuS Lindlar war Torhüter Gurur Özden. Der Vertreter des rotgesperrten Martin Skowronek ebnete mit einer früheren Parade den Weg zum späteren Sieg.

Die Achterbahnfahrt der Anfangsphase im Spielfilm: In Minute elf hatte zunächst Gästespieler Marc Bruch das Führungstor auf dem Fuß, verpasst beim Heber jedoch den Treffer. Im Gegenzug konnte Moussa Daffe den pfeilschnellen Maik Maier im Strafraum nur noch mit einem Foulspiel stoppen. André Peters schnappte sich den Ball, schoss gar nicht einmal unplatziert — scheiterte jedoch am hervorragend reagierenden Schlussmann Gurur Özden (13.). Wenig später fiel auf der Gegenseite nach einer kurz ausgeführten Ecke das 0:1, als der zweite Ball bei Tobias Zinken landete und dieser den Ball aus der Ferne im Netz unterbrachte — irgendwie halfen auch der Pfosten und ein gegnerischer Rücken noch mit in der 17. Minute.



Tobi Zinken trifft zum 0:1, Foto: Randow

Diese Phase, da waren sich später beide Trainer einig, gab dem Spiel bereits eine vorentscheidende Wende. „Dass wir zum wiederholten Mal einen Elfmeter nicht verwandeln können und quasi im Gegenzug im Rückstand geraten, passt zu unserer derzeitigen Situation. Mit einem Führungstreffer hätte das Spiel komplett anders laufen können”, so Heinz-Peter Müller.

Ein solches Szenario blieb Gästetrainer Timo Diehl diesmal erspart: „Nachdem wir kurz zuvor selbst eine gute Gelegenheit vergeben hatten, wähnte ich uns beim Elfmeterpfiff schon einem Rückstand hinterherlaufen. Dass Gurur Özden den Ball so stark pariert hat, gab uns natürlich Oberwasser.”

Nach dem Seitenwechsel waren alle Vorsätze der Heimelf schnell wieder über Bord geworfen: Patrick Althoff kam 25 Meter vor dem Tor frei zum Schuss und zirkelte das Leder im Bogen ins Netz (47.). Die Gastgeber brachten sich jedoch schnell wieder ins Spiel, als der kurz zuvor eingewechselte Eren Aytekin einen Angriff über die linke Seite einleitete und Florian Budweg freispielte. Dieser legte den Ball quer durch den Strafraum, wo Maik Maier unbedrängt zum 1:2 einschieben konnte (56.). Nach dem Anschlusstor hatten beide Seiten ihre Möglichkeiten.



Gurur Özden und Daffe sind vor André Peters zur Stelle. Foto: Randow

Bunt wurde es in der Schlussphase, als der bis dahin souveräne Schiedsrichter die Karten „locker sitzen” hatte. So konnte es zunächst Tim Weinrich vom TuS Marialinden nicht fassen, als er nach einem Foulspiel eher mittleren Härtegrades den Roten Karton unter die Nase gehalten bekam — Gelb hätte es allemal auch getan (77.). Eine Minute später kam Marc Bruch an der Strafraumgrenze an den Ball und hob ihn gefühlvoll über den heraus eilenden Demmer. Mit dem 3:1 für die Gäste bei eigener Überzahl war die Partie entschieden (78.). „Das war im Vergleich zur vergebenen Chance aus der Anfangsphase der schwerere”, sollte Timo Diehl später über die Teilzeitgeniälität seines Offensivspielers schmunzeln.

Kopfschütteln unter den Besuchern rief dann der zweite Platzverweis in der 87. Minute hervor. Für ein hohes Bein nahe der Eckfahne kassierte TuS Lindlars Rico Brochhaus die Rote Karte — eine noch überzogenere Entscheidung als der vorausgegangene Platzverweis. „Selbst über Gelb hätte man schon streiten können”, befand Timo Diehl, der sich letztlich aber vor allem mit dem Auswärtserfolg und mit der Tatsache, dass seine Elf nach der turbulenten Anfangsphase konsequent ihr Spiel durchgezogen hat, zufrieden zeigte.

Auf der Gegenseite mochte Heinz-Peter Müller seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen: „Was die Einstellung und Körpersprache betrifft, war das allemal besser als in der letzten Woche gegen die SG Worringen. Uns fehlt derzeit die Selbstverständlichkeit.” Die Gäste freuten sich neben dem Erfolg auch über das Comeback von Simon Voßkämper, der nach langer Verletzungspause erstmals wieder zum Einsatz kam. Er sorgte ebenso wie der kurz darauf eingewechselte Neuzugang Pascal Nguyen für Belebung im Spiel.

TuS Marialinden: Demmer, Käbbe (90. Spanier), Budweg, Bolz, Engelbertz, P. Petes (86. Schlimbach), Weinrich, Datzert, A. Peters, Weber (48. Aytekin), Maier

TuS Lindlar: Özden, Daffe, Stellberg, Zeka (88. Hoffmann), Zinken, Förster, Bruch, Mukherjee, Brochhaus, Ju. Ebert (64. Voßkämper), Althoff (68. Nguyen)

Schiedsrichter: Eric Schell (SV Refrath) - Zuschauer: 220
Tore: 0:1 Tobias Zinken (17.), 0:2 Patrick Althoff (47.), 1:2 Maik Maier (56.), 1:3 Marc Bruch (78.)
Platzverweise: Rot gegen Tim Weinrich (74./TuS Marialinden 1946), Rot gegen Rico Brochhaus (87./TuS Lindlar 1925)
Besondere Vorkommnisse: Andre Peters (TuS Marialinden 1946) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Gurur Özden (13.)

Aufrufe: 025.10.2015, 20:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / rAutor