Ob es dann im Schlussspurt zum Nichtabstieg für den HSV reicht, bleibt abzuwarten. „Wir sind keinesfalls gewillt die Punkte herzuschenken, bloß weil wir im gesicherten Mittelfeld stehen“, hatte schon vor der Partie Kickers-Coach René Ebert, der nach Saisonende aufhört, geäußert.
Und seine Mannschaft trat dementsprechend auf. Kämpferisch hielt man über weite Strecken des intensiv geführten Spiels dagegen. Und hätten die Gäste ihre hochkarätigen Torchancen in den zweiten 45 Minuten effektiver genutzt, nicht der HSV, sondern sie wären am Ende wahrscheinlich als Sieger vom Platz gegangen. HSV-Trainer Thomas Lindenmayer konnte nach nervenaufreibenden 90 Minuten dann mit der Einstellung seiner Mannschaft und mit dem Endergebnis hochzufrieden sein. Seine Spieler wussten um die Bedeutung des Spiels und gingen dementsprechend mit vollem Einsatz zu Werke. Spielerische Feinheiten waren in dieser Partie nicht gefragt, man fightete um jeden Meter Boden, sodass den gut 100 Zuschauern nie langweilig wurde.
Zwei Höhepunkte sah die erste Halbzeit. In der 19. Minute behinderten sich Kickers-Torwart Tony Steigenberger und sein Abwehrchef Andreas Bayerschmidt, sodass Tobias Geinzer ans Leder kam und beim Torschuss von Steigenberger elfmeterreif gefoult wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte Christian Dassler im zweiten Versuch zum 1:0 für den HSV. Der nicht unverdiente Ausgleich gelang in der 32. Minute Julian Dirr, der aus gut 30 Metern abzog und den Ball unhaltbar für den tüchtigen HSV-Keeper Christian Lampel ins untere linke Toreck zirkelte. In der Halbzeit hatten Lindenmayer und sein Gegenüber Ebert noch mehr Einsatz von ihren jeweiligen Mannschaften gefordert. Und beide Teams erhöhten in der Tat die Schlagzahl, solange die Kondition hielt. Vor allem die Gäste mussten eine Schippe drauflegen, denn in der 47. Minute war es der Gastgeber, der erneut in Führung ging. Jörg Altenhovens Freistoß kam über den vom 1.FC Herzogenaurach zurückgekehrten Marco Leitermann zu Tobias Geinzer, der ohne Mühe aus kurzer Entfernung zum 2:1 einnetzte.
Was danach folgte, kann man getrost unter die Rubrik „Chancentod“ einordnen. Erst war es in der 52. Minute Gästespieler Josue Peralta, der per Kopf frei stehend über die Querlatte des gegnerischen Gehäuses köpfte, dann brachte Kickers-Torjäger Marco Reichelsdorfer in der 58. Minute das gleiche Kunststück fertig. Dass er dann in der 70. Minute noch den Pfosten des gegnerischen Tores traf, hatte als Konsequenz, dass man am Ende ohne Punkte da stand.
Der Gastgeber hatte bei einem seiner wenigen Gegenangriffe in der 76. Minute durch Christian Dassler das mögliche 3:1 auf dem Fuß, doch dieser schlenzte aus aussichtsreicher Position das Leder knapp am gegnerischen Tor vorbei. Ein 3:1 allerdings hätte, und dies erkannten auch die meisten Hammerbacher Anhänger an, nicht dem Spielverlauf entsprochen. So blieb es am Ende einer kampfbetonten Partie beim 2:1 für den HSV, der am nächsten Wochenende beim Mitabstiegskonkurrenten SV Wimmelbach erneut vor einer wichtigen Bewährungsprobe steht.