Fußball zum Abgewöhnen

Das war Fußball zum Abgewöhnen. Beide Mannschaften zeigten genau das, was ihr Tabellenstand aussagt und über weiter Strecken kein Landesliganiveau. Völlig die Sprache verschlagen hatte es nach dem Spiel dem Trainer des Tabellenletzten aus Rangendingen, Alexander Eberhardt: ,,Ich sage nichts". War wohl auch besser so, denn die Analyse des Spiels und vor allem des Ergebnisses musste den Übungsleiter auf die Palme bringen. Daran gehindert wurde Baltringens Coach Kai Fink nur durch den Sonntagsschuss seines Abwehrrecken Daniel Hiller, der im zigten Versuch den Ball mit einem direkten Freistoß im Rangendinger Kasten versenkte.

,,Kopf einschalten"

Nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen. ,,Das einzig Positive sind die drei Punkte", meinte Fink, der wie sein Kollege aus Rangendingen während der 90 Minuten immer wieder mal lautstark ins Geschehen eingreifen musste. Seine Spieler hatten offenbar die Ansprachen vor dem Spiel und in der Pause nicht so verstanden wie sich das der Trainer vorgestellt hatte. ,,Kopf einschalten", war dann auch häufiger zu hören von der Baltringer Bank. Vor allem im Spiel nach vorn ging beim Gastgeber wenig bis fast gar nichts. Zu harmlos wirkten die beiden Angreifer Schniegel und der von Fink nach vorn beorderte Andreas Flontas. Zudem verletzte sich schon nach zwölf Minuten Christian Ehe schwer am Sprunggelenk. Genaue Diagnose noch offen, aber vieles deutete auf eine Bänderverletzung hin beim hoffnungsvollen Nachwuchsstürmer des SVB.

Ehe wurde durch Leonard Gashi ersetzt, der dann auch die einzig nennenswerte und diesen Namen verdienende Chance für die Baltringer vergab. Thomas Sojka hatte sich über links durchgespielt und nach innen gepasst. Gashi traf aber nicht das Tor, sondern nur seinen eigenen Unterschenkel, so dass der Ball ins Aus kullerte. Und zur Strafe für das Vergeben dieser dicken Möglichkeit, nutzte Rico Müller die erste Offensivaktion der Gäste zur Halbzeitführung. Viele der knapp 100 Zuschauer hatten schon zu diesem Zeitpunkt ihr Kommen bedauert.

Nach der Pause wurde es aber nicht besser. Baltringen tat sich weiter sehr schwer mit einem kontrollierten Spielaufbau, Fink löste die Viererkette auf, wollte Überzahl im Mittelfeld schaffen und noch häufiger mit langen Bällen operieren. Nach 67 Minuten kann der SV Rangendingen das 2:0 machen, doch Simon Beiter vergab zu eigensinnig. Baltringen hatte bis dahin im zweiten Durchgang null Chancen. Die erste wurde nach 72 Minuten zum Ausgleich genutzt. Wieder war Sojka beteiligt, seine gefühlvolle Flanke brauchte Schniegel nur noch einschieben. Rangendingen war geschockt und frustriert, Baltringen scheinbar mit dem Punkt zufrieden, bis sich Hiller den Ball zum Freistoß zurechtlegte. Der eingewechselte Joshua Eiberle kassierte dann noch Gelb-Rot. Egal: ,,Not hat gegen Elend 2:1 gewonnen". Besser hätte es Kai Fink nicht ausdrücken können.

SV Baltringen - SV Rangendingen 2:1 (0:1). SVB: Ju. Eiberle - Schaut, Hiller, Sylaj (71. Jo. Eiberle), Kastner - Bauer, Altinok, Ehe (12. Gashi), Sojka - Flontas, Schniegel. Tore: 0:1 Müller (44.), 1:1 Schniegel (72.), 2:1 Hiller (89.). SR: Fimpel (Bad Wurzach). Z.: 100. Bes. Vork.: Gelb-Rot für Jo. Eiberle (90. +1, wegen Meckerns).