2024-05-10T08:19:16.237Z

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Auch für einen Feldspieler heißt es manchmal: Handschuhe an und ab ins Tor. | Symbolfoto: zok
Auch für einen Feldspieler heißt es manchmal: Handschuhe an und ab ins Tor. | Symbolfoto: zok

Feldspieler Wilke: Ein Torwart für 90 Minuten

Der Fußballgott war kein Opfinger +++ Erstes Spitzenspiel der Saison

Was tun, wenn kein Torhüter bereit steht? Man stellt einen Feldspieler zwischen die Pfosten. So wie Fabian Wilke. Für seinen Klub, den FC Auggen, sprang dann auch noch ein Sieg heraus. Schließlich ist der Notnagel vorbelastet.
Ein Torwart für 90 Minuten
Einen Einsatz der besonderen Art erlebte der Auggener Fabian Wilke bei der A-Liga Partie zwischen dem FC Auggen und dem VfR Ihringen. Da die etatmäßigen Schlussmänner der Auggener Reserve aus privaten Gründen verhindert waren, musste sich kurzerhand der 21-jährige Wilke zwischen die Pfosten versuchen. Dass es sich bei dem eigentlichen Außenverteidiger Wilke jedoch nicht bloß um einen Versuch aus der Not heraus handelte, verriet FCA-Coach Herbert Reinecker nach der Partie: „Erst seit zwei Jahren spielt er im Feld.“ Die Jugendmannschaften durchlief Wilke noch als Torwart, so der Auggener Coach. Daher dürfte es die eingeweihten Auggener nicht überrascht haben, dass ihr Interims-Schlussmann in der hitzigen Schlussphase im Lettenpark gleich mehrere Paraden hinlegte und seiner Mannschaft damit den 3:1 (0:0)-Sieg rettete. Auf Dauer sieht sich Wilke jedoch auf seiner Außenverteidiger-Position, da er sich dort einfach wohler fühle. Bei der Reinecker-Elf dürfte es dennoch ein unweigerliches Gefühl der Erleichterung erzeugen, einen verlässlichen dritten Notfall-Keeper in den eigenen Reihen zu haben.

Erstes Spitzenspiel der Saison
Die Runde dürfte vermutlich noch zu frisch sein, um bereits von Spitzenspielen sprechen zu können. Die A-Liga-Partie zwischen dem VfR Merzhausen und dem FC Bad Krozingen erfüllte dennoch einige Parameter, die dem Anspruch eines Spitzenspiels zumindest halbwegs gerecht wurden – und dass trotz des vierten Spieltags. Allein die Tabellenkonstellation vor Anpfiff sprach Bände. Immerhin standen sich auf dem Sportplatz an der Freiburger Hexentalstraße der Erst- und der Zweitplatzierte der Staffel III gegenüber. Auch wenn VfR-Abteilungsleiter Wolfgang Weyers die Tabelle völlig zu Recht als „nicht aussagekräftig“ bezeichnet hatte, dürften sich dennoch erste Konturen für den weiteren Saisonverlauf abgezeichnet haben. So knüpfte die Elf von Ulrich Lehmann auch im vierten Saisonspiel an das bisher zelebrierte Offensivspiel an. Der A-Liga Aufsteiger bleibt damit nach wie vor das Maß aller Dinge und wird aufgrund seines ausgefeixten Angriffsspiels von Einigen sogar schon als Aufstiegskandidat gehandelt. Wie die bisherigen Gegner der Lehmann-Elf fanden auch die spielstarken Kurstädter gegen das auf Konter forcierte Angriffsspiel kein probates Mittel. FCBK-Coach Sven Martin machte „zu viele individuelle Fehler“ als Grund für die knappe 3:4 (2:2)-Niederlage aus. „Merzhausen hat genau auf diese Fehler gelauert“, so Martin. Trotz des Resultats herrschte nach Abpfiff weitgehend Einigkeit in der Qualität der Partie. Als ein „hochklassiges, temporeiches Spiel auf Augenhöhe“, bezeichnete Weyers das Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften, wo ihm sein Gegenüber nur beipflichten konnte. Es dürfte nicht das letzte Spitzenspiel mit Beteiligung der beiden Mannschaft gewesen sein.

Der Fußballgott war kein Opfinger
Dass der Fußball eben doch seine eigenen Gesetze hat, musste A-Ligist SV Opfingen in der Partie gegen die Sportfreunde aus Grißheim am eigenen Leib erfahren. Die Elf von Neu-Coach Bernd Rupp erwischte beim Gastspiel im Markgräflerland einen rabenschwarzen Tag und musste sich am Ende mit 1:4 (1:1) geschlagen geben. Die Tuniberger dominierten die Partie zwar über weite Strecken, schafften es allerdings nicht, diese Überlegenheit in Zählbares umzumünzen. Diese Ungenauigkeit im Torabschluss bemängelte auch SVO-Spielausschuss Marco Dirner. Sein Fazit lautete: „Das Spiel ist deutlich zu hoch ausgegangen.“ Dabei hatte die Partie schon miserabel begonnen. Unglücksrabe Dominik Scholz touchierte den Ball nach einem Getümmel im Strafraum als Letzter und sorgte mit einem Eigentor für die gegnerische Führung (15.). Die Pechsträhne der Tuniberger nahm allerdings auch nach dem Seitenwechsel kein Ende. Gleich drei Platzverweise hagelte es für Rupp-Elf. Diese Einladung zum Überzahlspiel nahm die Elf von Mustafa Yarayan dankend an und konzentrierte sich in der Schlussphase ausschließlich auf ihr Konterspiel gegen die dezimierten Opfinger. Erzielten der Gastgeber das 2:1 noch durch einen Foulelfmeter (63.), sorgten Adrian Stangl (82.) und der eingewechselte Erik Sütterlin (87.) mit zwei Kontertoren für die späte Entscheidung. Was passiert wäre, wenn die Tuniberger ihren Elfmeter in der 30. Minute genutzt hätten, bleibt natürlich offen. Doch die Chance auf einen anderen Spielverlauf darf bei einem so unglücklichen Tag durchaus bezweifelt werden. Der Fußballgott war am vergangenen Wochenende eben kein Opfinger.
Aufrufe: 01.9.2014, 22:00 Uhr
Lucas Roth (BZ)Autor