2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Viktorias Trainer Özkan Turp (rechts) will mit Stürmer Gökhan Cebeci den dritten Aufstieg in Folge feiern. Foto: Herhaus
Viktorias Trainer Özkan Turp (rechts) will mit Stürmer Gökhan Cebeci den dritten Aufstieg in Folge feiern. Foto: Herhaus
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FC Viktoria wittert seine Chance

Die Reserve des Regionalligisten könnte den dritten Aufstieg in Folge feiern

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Köln. Die Zeiten, in denen eine Mannschaft mit der II hinter dem Vereinsnamen in den unteren Ligen des Amateurfußballs eine zufällige Ansammlung von Alten Herren und Freizeitkickern verkörpert, sind wohl endgültig vorbei. Stattdessen steht die leistungsorientierte Entwicklung der eigenen Talente für höherklassige Anforderungen vielerorts im Mittelpunkt und wird mit einer Professionalität betrieben, die kleinere Vereine kaum noch leisten können.

Aktueller Beleg sind die vier Staffeln der Bezirksliga, in denen etliche zweite Mannschaften den Ton angeben. In der Staffel 1 führt zum Beispiel der FC Hürth II die Tabelle an, auf Rang drei untermauerte auch Viktoria Köln II in der Winterpause die Ambitionen auf einen Aufstiegsplatz mit personellen Verstärkungen, obwohl dort noch nach dem alten Muster verfahren wird. Seit dem 18. September des vergangenen Jahres hat das Team von Trainer Özkan Turp kein Spiel mehr verloren. Vier Neuzugänge sollen in der Rückrunde den dritten Aufstieg in Folge möglich machen.

„Eigentlich wollten wir uns nur etablieren, doch jetzt wollen wir die Chance nutzen”, bestätigte Turp, der vor zweieinhalb Jahren in der Kreisliga B mit seiner Höhenberger Vergangenheit den Auftrag übernahm, für einen adäquaten Unterbau des Regionalligisten zu sorgen.

Bislang wanderten die Bundesliga-A-Junioren, die den Sprung in die erste Mannschaft nicht auf Anhieb schafften, zu den benachbarten Landes- oder Mittelrheinligisten ab. „Bis heute gibt es für den begabten Nachwuchs kein übergreifendes Konzept bei der Viktoria, die Weiterentwicklung der Talente ist nicht das primäre Ziel, sondern einzig und allein der Aufstieg”, betonte Turp. Strategisch werde sich erst etwas ändern, wenn im nächsten Sommer feststeht, in welcher Liga die erste und die zweite Mannschaft des Klubs um Punkte spielen.

Vom Beginn seiner Mission bis heute hatte der Trainer in erster Linie mit betagten Heimkehrern und Kickern aus der Umgebung den sportlichen Aufschwung bewältigt. Zwar schieden nach der Hinrunde mit Veton Balaj (Germania Zündorf) und Mehmet Tuhan (Türk-Genc SV) zwei Spieler aus und Torwart Rene Monjeamb rückte in den Regionalligakader, doch zum Jahreswechsel wurden neben dem jungen Eren Aydogan vom SV Schlebusch drei namhafte Spieler mit höherklassiger Erfahrung verpflichtet.

Zwischen den Pfosten ist die Viktoria inzwischen überdurchschnittlich besetzt. Der degradierte Profi Nico Pellatz hat jetzt einen ernsthaften Konkurrenten. Darius Motazed (27) kam vom Mittelrheinligisten TSC Euskirchen und spielte schon für den Regionalligisten TuS Koblenz. Die Offensive erhielt einen Qualitätszuwachs durch zwei ausgemusterte Spieler des Landesligisten Fortuna Köln II.

Adrian Student (30) und Cemal Kaldirim (24) werden nach Ansicht von Turp dafür sorgen, dass sein Team künftig nicht nur die beste Abwehr der Staffel stellt. „Adi wird uns vorne mit seiner Erfahrung sehr gut tun, Linksfuß und Ex-Profi Cemal ist ein Mittelfeldstratege mit großem Potenzial”, sagte Turp, der weitere Verstärkungen bis zum Ende der Wechselfrist am 31. Januar nicht ausschließt.

Aufrufe: 023.1.2017, 20:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Klaus FlötgenAutor