2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
André Peters (l.) ist seit vielen Jahren stets mit Volldampf unterwegs für den TuS widerstand Angeboten anderer Vereine.
André Peters (l.) ist seit vielen Jahren stets mit Volldampf unterwegs für den TuS widerstand Angeboten anderer Vereine.

Vielleicht zu spät die Notbremse gezogen

Nach dem Umbruch ist vor dem Umbruch beim TuS Marialinden, der künftig in der Bezirksliga antritt

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Die erste Spielzeit nach der Ära Heinz-Peter Müller war zugleich die vierte für den TuS Marialinden in der Landesliga – und endete nach einem unglücklichen Verlauf mit dem Abstieg in die Bezirksliga.

Nach einem großen personellen Umbruch im Kader war der neue Trainer Reinhold Höck, gekommen vom SC Rondorf, gleichwohl mit viel Zuversicht in die neue Saison gestartet. Der Beginn mit vier Punkten aus zwei Spielen (2:2 beim SV Schlebusch, 4:2 gegen den FV Bonn-Endenich) war auch recht vielversprechend. Es war tabellenmäßig jedoch bereits der Höhepunkt. Dreimal in Folge verlor der TuS sodann mit einem Tor Differenz, oft unnötig bis unglücklich.

Es folgte ein Zwischenhoch mit einer Punkteteilung gegen den SSV Nümbrecht und einem 3:1-Sieg beim damaligen Spitzenreiter SC Fortuna Köln II – die sportlich beste Leistung der Hinrunde, sieht man vom nachträglich annullierten 8:0-Kantersieg über die später abgemeldete SG Köln-Worringen ab. Obwohl zu keiner Zeit auf einem Abstiegsplatz, zeichnete sich ab, dass die Liaison zwischen Klub und Trainer sich nicht so entwickelte wie vorgestellt. Nach einem 1:3 daheim gegen den späteren Aufsteiger FC Pesch trennte sich der TuS Marialinden nach nur vier Monaten von seinem Trainer – offiziell war von gegenseitigem Einvernehmen die Rede.

Das Ruder übernahm Robby Mohncke, der bis zum Sommer zuvor viele Jahre als Spieler und Co-Trainer dem TuS verbunden war und nach einer knappen Halbserie als Co-Trainer beim Heiligenhauser SV nun erstmals als Chefcoach zu seinem Herzensverein zurückkehrte.

Sein Start war mit drei deutlichen Niederlagen vor der Winterpause alles andere als optimal. Überwintern mussten die Gelb-Schwarzen auf einem Abstiegsplatz. Nach zunächst zuversichtlich stimmender Vorbereitung und mit einigen neuen Kräften im Kader ging der immens wichtige Rückrundenauftakt mit 0:1 gegen den FV Bonn-Endenich verloren. Fortan betrug der Rückstand zum rettenden Ufer stets mehr als eine Siegesausbeute. Ein in letzter Minute errungenes 3:3 gegen den neuen Abstiegskonkurrenten GKSC Hürth verhinderte den vorzeitigen K.O.

Es sollten jedoch noch drei Pleiten folgen, ehe – wieder einmal – gegen den SC Fortuna Köln II und wiederum mit 3:1 der erste Sieg für den neuen Trainer gefeiert werden durfte. Nach einem verschmerzbaren 1:5 gegen den späteren Meister SSV Merten ging die Formkurve trotz personeller Schwierigkeiten nach oben. Robby Mohncke hatte drei Spieler, die der Stimmung innerhalb der Mannschaft abträglich waren, aus dem Kader genommen. Es folgte mit sieben Punkten aus drei Spielen die beste Phase der Rückrunde – mit einem 4:0 beim FC Pesch als Höhepunkt. Nach diesem Ergebnis hatte es der TuS wieder selbst in der Hand, ein Herzschlagfinale um den Klassenerhalt zu kreieren.

Doch als Konkurrent GKSC Hürth am vorletzten Spieltag spielfrei hatte, verpasste es der TuS durch ein 0:2 gegen den FV Wiehl, den Rückstand auf zwei Zähler zu verkürzen – der Abstieg war damit besiegelt. „Sicherlich habe ich mir die Saison bei meinem Amtsantritt im November anders vorgestellt“, so Robby Mohncke. „Ich habe nicht mehr den TuS Marialinden vorgefunden, bei dem sich zuvor so viele Jahre gearbeitet habe.“ Die Wintervorbereitung sei mit einer hohen Trainingsbeteiligung gut angelaufen, doch kurz vor der Fortsetzung der Punkterunde seien ungute Schwingungen wieder aufgebrochen.

„Vielleicht muss ich mir ankreiden, nicht früher die Notbremse gezogen zu haben. Ohne den Spielern einen Vorwurf daraus machen zu wollen: Einzelne haben einfach nicht ins Team gepasst.“ Kehrseite der Trennungen war ein kleiner Kader, der durch zahlreiche mehrwöchige Verletzungen zusätzlich unter Druck geriet. George Nikovski, Pascal Peters, Sebastian Kohlenbach und Florian Budweg fielen allesamt länger aus. André Peters biss sich ohne Training durch. So blieb letztlich kaum eine Möglichkeit, den Klassenverbleib zum vierten Mal in Folge zu realisieren.

Jetzt folgt der Neuanfang in der Bezirksliga. „Sicher hat der TuS Marialinden in der Landesliga vier Jahre am Limit gespielt. Auch wenn der Abstieg bitter ist, empfinde ich es nicht als schlimm, künftig in der Bezirksliga zu spielen“, so Mohncke. Mit einem neuerlich stark veränderten Kader hofft er schnellstmöglich, eine neue Einheit zu finden und zu formen und strebt einen Platz im vorderen Mittelfeld an. „Alles darüber hinaus ist Bonus.“ (afn)

Aufrufe: 027.6.2017, 20:53 Uhr
KSTA-KR/Andreas FrankenAutor