2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Nümbrechts Trainer Maik Alzer erwartet von seiner Mannschaft, dass sie ihre Punktausbeute bei den Auswärtsspielen steigert., Foto: Giesen
Nümbrechts Trainer Maik Alzer erwartet von seiner Mannschaft, dass sie ihre Punktausbeute bei den Auswärtsspielen steigert., Foto: Giesen

Etabliert trotz vieler Verletzungen

Nümbrechts Trainer Maik Alzer ist mit der Hinrunde zufrieden gewesen

Verlinkte Inhalte

Nümbrecht. Die erste Landesligasaison der Vereinsgeschichte steht für die Fußballer des SSV Nümbrecht im Zeichen einer Verletzungsmisere. Dennoch hat sich der Aufsteiger in der Liga etabliert. Trainer Maik Alzer ist überzeugt, die Klasse halten zu können.

Die Freude auf die neue Saison war riesig. Souverän waren die Fußballer des SSV Nümbrecht in die Landesliga aufgestiegen und erreichten damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte.

Lange dauerte es allerdings nicht, bis sich die ersten dunklen Wolken breitmachten. Schon in der Vorbereitung hatten die Nümbrechter einen echten Schockmoment zu überstehen. Der vom Mittelrheinligisten TSV Germania Windeck frisch verpflichtete Torwart Patrick Herchenbach verletzte sich im Vorbereitungsspiel gegen die SG Finnentrop/Bamenohl bei einem Zusammenprall schwer. Rippenbrüche und Nierenrisse waren die Folge, und Herchenbach verbrachte im Krankenhaus zehn Tage auf der Intensivstation. An Fußball war bis kurz vor der Winterpause nicht zu denken.

Marvin Jungjohann und Kapitän Sebastian Ghofranifar erlitten in den folgenden Wochen Kreuzbandrisse, Alexander Epstein musste lange wegen eines Ermüdungsbruches im Fuß pausieren, und für Jonas Wagner war die Saison nach der Diagnose einer Schambeinentzündung früh gelaufen. Trotz der nicht enden wollenden Hiobsbotschaften gelang es den Nümbrechtern, sich in der neuen Liga zu bewähren und die Hinrunde auf dem zehnten Tabellenplatz abzuschließen.

„Wir wussten immer, dass es für uns nur um den Klassenerhalt gehen würde. Angesichts der vielen Verletzungen von Leistungsträgern können wir mit dem sportlichen Abschneiden sehr zufrieden sein. Wir hatten nie die bestmögliche Mannschaft auf dem Platz”, erklärt Alzer. Negativer Höhepunkt war zweifellos das Ausscheiden aus dem Kreispokal gegen den Kreisliga A-Vertreter SV Hohkeppel, begleitet von zwei Platzverweisen und der Verletzung von Julian Schwarz.

Beim folgenden Duell gegen den Mitkonkurrenten im Tabellenkeller und Mitaufsteiger SV Deutz 05 fehlten nunmehr sieben Spieler und dennoch gelang es, beim 0:0 immerhin einen Zähler mitzunehmen. „Wir hatten uns für die Hinrunde 20 Punkte als Ziel gesetzt und haben jetzt 19 auf dem Konto. Das ist eine gute Ausbeute”, meint der Coach, der vor allem die Heimstärke seiner Mannschaft für die Erfolge verantwortlich macht.

„Wir haben zu Hause einige klare Siege eingefahren und sind gleich zum Auftakt nach Rückstand gegen den FV Wiehl zurück ins Spiel gekommen. Zu Hause sind wir nur schwer zu schlagen.” Verbessern müsse sich jedoch die Auswärtsbilanz. Aus sportlicher Sicht gäbe es zwar nur wenig Grund zur Kritik, die Punktausbeute war Alzer jedoch nicht gut genug. „Wir waren in den meisten Spielen nicht schlechter als der Gegner, haben aber häufig zu viele Torchancen verbraucht. Wir müssen kaltschnäuziger vor dem gegnerischen Tor werden”, sagt Alzer, und nennt die 1:5-Niederlage bei der SG Köln-Worringen als beispielhaft. Dort hätten die Nümbrechter nach einer Stunde mehr als deutlich führen müssen, trafen trotz unzähliger hochkarätiger Chancen aber das Tor nicht.

Sein Team sieht er im Vergleich zur Vorsaison aber schon deutlich verbessert. An das höhere Spieltempo habe man sich gewöhnt und die Fehlerquote gesenkt. Auch wenn in der Rückrunde noch einige Leistungsträger fehlen, sieht der Coach sein Ensemble auf Augenhöhe mit den meisten anderen Teams der Liga.

Personell wurde nachgebessert

Personell hat der SSV derweil nachgebessert. Mit Devy Diallo wurde jüngst ein schlagkräftiger Zugang für den Defensivbereich präsentiert, zudem steht mit Mittelfeldspieler Max Lomnitz ein Rückkehrer für die zweite Halbserie zur Verfügung. „In der Tabelle geht es sehr eng zu. Ich bin davon überzeugt, dass wir die Klasse halten können. Aber das wird noch harte Arbeit.”

Die Hallensaison hat der SSV gut und erfolgreich überstanden. Beim Heiner-Weiß-Cup in der Nümbrechter GWN-Arena sicherte sich der Gastgeber den Turniersieg. Zum Auftakt des neuen Jahres gelang der erste Erfolg beim traditionellen Budenzauber in Derschlag. Das wichtigste für Alzer und seine Truppe war dabei aber, dass sich niemand bei den Hallenturnieren verletzt hat. Nun hoffen die Nümbrechter auf einen guten Start in die Rückrunde. Ende Februar wartet dann gleich ein echter Kracher. Erster Gegner ist der Lokalkonkurrent FV Wiehl.

Aufrufe: 06.1.2016, 08:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Thomas GiesenAutor