Erst Traumtor, dann Platzverweis

Beide Teams hatten mit dem schmalen und offenbar rutschigen Geläuf des Sportplatzes in Lohne ihre liebe Mühe. So sahen die Zuschauer bei frostigen Temperaturen im ersten Durchgang eine kämpferische aber ausgeglichene Partie ohne große Höhepunkte. Vielleicht mit leichten optischen Vorteilen für die Gäste, für die es aber an der sattelfesten SG Abwehr kein Vorbeikommen gab. Ganz anders die Hausherren, die begünstigt durch einen Querschläger in der FC Abwehr urplötzlich durch Neuzugang Daniel Wissemann in Führung gingen. (25.) Aber anders als sonst oft zu beobachten änderte der neue Spielstand zunächst nichts am folgenden Spielverlauf. Beide Teams taten sich auf dem engen Platz weiterhin schwer im Spielaufbau, Chancen hüben wir drüben, Mangelware. So blieb es bis zum Pausentee bei der knappen Führung der Gastgeber. SG Coach Halil Inan war mit der Defensivleistung seiner Mannschaft bis hierhin zufrieden, ahnte aber auch das der knappe Vorsprung schwer zu verteidigen sein werden würde, zumal sein Team nach vorne bisher auch noch keine allzu großen Akzente setzen konnte.

So sah er sich auch schon in der 52. Minute bestätigt als die Gäste nach einem unnötigen Foulspiel zu einem Freistoß aus günstiger Position kamen. Thomas Melnarowicz ließ sich die Chance nicht entgehen, zirkelte das Spielgerät aus knapp 25 Metern sehenswert ins Eck und glich das damit das Spiel verdientermaßen nicht nur Ergebnismäßig aus. Danach nahm die kampfbetonte Begegnung richtig Fahrt auf. Eben gerade noch der gefeierte Torschütze, nur zwei Minuten später der Buhmann. Nach einer rüden Attacke gegen Ibrahim Kaya in Höhe der Mittellinie war für Körles Thomas Melnarowicz die Partie zu Ende. Sah der Unparteiische das Foul im ersten Moment noch offensichtlich gelbwürdig, korrigierte er seine Entscheidung nach Beratung mit seiner Assistentin und zeigte dem Übeltäter im Nachgang den roten Karton. Diese Aktion erhitze die Gemüter derart das Schiedsrichter Daniel Heist in der Folge einiges zu tun bekam. So sah auch noch Körles Trainer Jörg Müller, weil als Spieler auf dem Spielbericht stehend, nach einer verbalen Auseinandersetzung mit dem Unparteiischen ebenfalls den roten Karton. Das alles in der 62. Minute. In der 69. Minute musste dann auch noch Körles Marcel Riemann mit gelb-rot wegen Meckerns vorzeitig vom Platz. Danach wurde auch wieder Fußball gespielt. Körle zu neunt machte das bis zum Ende gut und erkämpfte sich letztlich verdient den Punkt, ließ dabei sogar noch in der Schlussphase zwei dicke Dinger durch den eingewechselten Tobias Scherbaum, der mit einem Heber Pech hatte (89.) und durch Patrick Schäfer in der 94. Minute, der an SG Keeper Sebastian Simon scheiterte, liegen.