2024-04-29T14:34:45.518Z

Transfers
Ein Trainer in seinem Element: Holger Bartel (rechts) gibt Anweisungen am Spielfeldrand.   ©Stephanie Fedders
Ein Trainer in seinem Element: Holger Bartel (rechts) gibt Anweisungen am Spielfeldrand. ©Stephanie Fedders

Erst Templin, dann Löwenberg retten

Holger Bartel wird bis zum Saisonende Trainer bei der Victoria und widmet sich dann voll und ganz dem LSV

Ist er der Retter für gleich zwei angeschlagene Vereine? Holger Bartel übernimmt ab Sommer das Traineramt beim Kreisligisten Löwenberger SV. Doch vorher hat er noch eine andere knifflige Aufgabe zu lösen: Seit Dienstag soll er als Feuerwehrmann das Landesliga-Schlusslicht Victoria Templin vor dem Abstieg retten.

Der ehemalige Erfolgstrainer des Kreisoberligisten SG Mildenberg ist ein gefragter Mann. Dass ausgerechnet der Löwenberger SV den Zuschlag bekommen hat, ist für den Klub eine großartige Sache. "Wir sind glücklich, dass wir Holger Bartel verpflichten konnten. Er war unser Wunschtrainer", freut sich LSV-Vorstandsmitglied Andreas Sohny. Man wolle damit ein Zeichen nach außen setzen, dass sich das Blatt in Löwenberg wieder zum Guten wendet. Erst im Januar machte der Klub Schlagzeilen, weil der Fußballbereich des Vereins zusammenzubrechen drohte. Über die sportlichen Ziele wurde noch nicht konkret gesprochen. Nur: "Wir wollen uns in der Kreisliga sportlich verbessern."

Holger Bartel freut sich auf seine im Sommer beginnende Aufgabe und spricht in diesem Zusammenhang von einer großen Herausforderung. "Das vorgelegte Konzept hat mich überzeugt. Die Mannschaft hat Substanz und die Leistungsträger wollen bleiben. Wir können hier zusammen etwas tolles aufbauen", sagt Bartel gegenüber unserer Zeitung. Zudem verfüge der LSV über eine tolle Sportanlage. Die Dauer der Zusammenarbeit ist dagegen noch offen. Wer aber Bartel kennt, weiß, dass er bei seinen vorherigen Vereinen wie der SG Mildenberg und dem Häsener SV lange tätig war. Für die Löwenberger Verantwortlichen war auch dies ein Grund, auf den Erfolgscoach zu setzen. Denn in den vergangenen Jahren mangelte es auf dem Trainerposten an Kontinuität. Mit Marco Krüger, Stephan Jung und Ralf Schneider sowie Spielertrainer Sebastian Naujoks verschliss der LSV vier Übungsleiter in vier Jahren.

Dagegen ist das Engagement von Bartel bei Victoria Templin ein Einsatz auf Zeit. Der Klub hatte im Abstiegskampf händeringend nach einem Strohhalm gesucht und ist mit dem Oberhaveler Trainer fündig geworden. "Templin war auf der Suche nach einem rettenden Anker. Ich bin zwar kein Gott, aber ich werde mein Bestes geben", so Bartel. Erst am Wochenende verloren die Templiner das Uckermark-Derby gegen den FC Schwedt auf dem eigenen Platz mit 0:8.

Dass der 53-Jährige beide Engagements annehmen konnte, hat er auch seinem bisherigen Klub SG Mildenberg zu verdanken. "Holger hat immer mit offenen Karten gespielt. Warum sollten wir ihm Steine in den Weg legen? Er ist mit dem Herzen immer noch Mildenberger, arbeitet im Vorstand weiter und wird auch unsere F-Juniorenmannschaft trainieren", sagt Mildenbergs Vereinschef Thomas Kroß. Alles sei im gegenseitigen Einverständnis gelaufen. Holger Bartel freut sich über die "Freigabe": "Ich danke dem Verein sehr dafür."

Aufrufe: 025.3.2015, 08:24 Uhr
MOZ.de / Arne FärberAutor