2024-05-10T08:19:16.237Z

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Gewohnt bissig und aggressiv im Zweikampf, vor dem 0:1 auch noch mit dem nötigen Auge zeigte sich Schwabeggs Ludwig Ziegler (lila).  Foto: Foto: Christian Kruppe
Gewohnt bissig und aggressiv im Zweikampf, vor dem 0:1 auch noch mit dem nötigen Auge zeigte sich Schwabeggs Ludwig Ziegler (lila). Foto: Foto: Christian Kruppe

Englische Woche fordert die Vereine

Durch die enorme Belastung steigt die Verletzungsgefahr +++ Für Kreisspielleiter Reinhold Mießl sind diese Spiele dennoch nicht vermeidbar

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Erst zwei Wochen sind seit Saisonbeginn in der Kreisliga Augsburg verstrichen. Dennoch haben die meisten Teams schon drei Spiele absolviert. Denn durch einen regulären Spieltag am Mittwochabend müssen viele Mannschaften in der Woche dreimal ran.

Im englischen Profifußball ist es üblich, dass eine Mannschaft drei Spiele innerhalb einer Woche auszutragen hat (zum Beispiel Sonntag – Mittwoch – Samstag). Durch die mittlerweile hohe Anzahl an Spielen auch im deutschen Profifußball wurde der Begriff der „englischen Woche“ übernommen. Im Amateurbereich stoßen englische Wochen bei den Vereinen immer wieder auf Unmut. Verantwortliche beklagen, dass ihre berufstätigen Spieler sich nicht vernünftig auf die Partie vorbereiten könnten und müssten dadurch oftmals Ausfälle von wichtigen Akteuren hinnehmen. Gleichzeitig sei die Belastung in den unteren Ligen enorm, die Verletzungsgefahr zu hoch.

Kreisspielleiter Reinhold Mießl erklärt, warum englische Wochen auch in der Kreisliga nötig sind: „Für uns ist es in diesem Jahr besonders wichtig, dass wir die Runde nicht zu lange in den Dezember hineinziehen. Außerdem sollen alle Ligen in dieser Saison am gleichen Wochenende enden, um Manipulationen in Form von Spielerwechseln zwischen erster und zweiter Mannschaft zu verhindern. Gleichzeitig haben wir vor der Saison auch angeboten, den Mittwochsspieltag auf den Feiertag am 3. Oktober zu verlegen, das haben auch einige Vereine in Anspruch genommen.“

Ein weiterer Grund sei, dass viele Reserveteams ebenfalls in aufstiegsberechtigten Ligen spielen. Um zu gewährleisten, dass diese an den gleichen Tagen wie ihre erste Mannschaft ein Heimspiel haben, müsse die englische Woche eingeschoben werden.

Für die Vereine bedeutet dies oftmals Improvisation. Der VfR Foret beispielsweise hat das Training am Donnerstag ausfallen lassen. Am Freitag fand nur eine leichte Einheit zur Regeneration statt. „Die Spieler hatten nach der Partie gegen Lamerdingen Krämpfe – dementsprechend wird das Training dann natürlich angepasst, um die Blessuren auskurieren zu können“, erklärt Forets Abteilungsleiter Martin Zogler.

Als zusätzliche Konditionseinheit betrachtete der TSV Ustersbach die Partie am Mittwoch. Zwar stand am Tag vor dem Spiel gegen den VfL Kaufering nur ein lockeres Training auf dem Programm, am Freitag hat Trainer Xhelal Miroci jedoch wieder angezogen. „Wir müssen in Sachen Fitness noch zulegen, da hilft das Spiel am Mittwoch natürlich schon.“ Doch er weiß auch, dass durch die zusätzliche Belastung auch die Verletzungsgefahr steigt. Gerade bei dünnen Kadern wie dem des TSV Ustersbach, sei dies immer im Hinterkopf.

Glück hat in der Kreisliga Augsburg der FC Horgau. Dadurch, dass die Liga 15 Mannschaften umfasst, ist an jedem Spieltag ein Team spielfrei. Am Mittwoch traf dies die Truppe von Franz Stroh. Das letzte Spiel der Horgauer (5:2-Sieg gegen den SV Ottmaring) fand am Freitag, 15. August statt. So hatte der Aufsteiger genug Zeit, sich auf die Partie gegen Lamerdingen vorzubereiten, ohne zu improvisieren.

Aufrufe: 023.8.2014, 08:21 Uhr
Augsburger Landbote / Lukas HohenbergerAutor