2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Sorgenfalten auf der Stirn von André Riedel: Nach vier Niederlagen am Stück ist der Mistelbacher Trainer mit seiner Elf tief in den Absstiegsstrudel geraten und hat nun gegen Steinbach ein richtungsweisendes Spiel vor sich.F: Kolb
Sorgenfalten auf der Stirn von André Riedel: Nach vier Niederlagen am Stück ist der Mistelbacher Trainer mit seiner Elf tief in den Absstiegsstrudel geraten und hat nun gegen Steinbach ein richtungsweisendes Spiel vor sich.F: Kolb

Ein Stahlbad für die Bären

Erst: Wiesau, dann FSV: Bindlacher haben es am Wochenende mit zwei Spitzenteams zu tun / Mistelbacher Kellerduell gegen Steinbach

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Es ist ein echtes Stahlbad, durch das der TSV Bindlach (15./19 Punkte) am österlichen Doppelspieltag in der Bezirksliga Ost gehen muss. Nach dem heutigen (16 Uhr) Duell mit dem Tabellendritten aus Wiesau (50) treffen die Bären am Ostermontag um 16 Uhr an der Prellmühle auf den Tabellenzweiten, den FSV Bayreuth (52).
Bevor das Nachbarderby ansteht, ist der FSV heute um 15 Uhr zunächst einmal Gast beim FC Eintracht Münchberg (11./27). Ein Kellerduell par excellence erwartet den TSV Mistelbach (13./14) heute um 15 Uhr vor eigenem Anhang gegen den unteren Tabellennachbarn FC Steinbach-Dürrenwaid (14./21), ehe es übermorgen um 15 Uhr zur SG Regnitzlosau (9./32) geht. Erst auswärts ran, nämlich heute um 15 Uhr bei Schlusslicht SpVgg Selb 13 (16./17), muss der TSV Neudrossenfeld II (10./28). Am Ostermontag sind die Grün-Weißen dann um 14 Uhr Gastgeber des FC Eintracht Münchberg. Nur einmal im Einsatz ist die SpVgg Bayreuth II (7./33). Die heutige Partie hat es aber in sich, erwarten die Gelb-Schwarzen doch um 13 Uhr den frisch gebackenen Spitzenreiter SSV Kasendorf (1./52). Spielort ist Weismain.

TSV BINDLACH:
Mannschaft mit Potenzial
Der Auftakt war vielversprechend. Im ersten Spiel unter ihrem neuen Coach Udo Konradi trotzten die Bindlacher Spitzenreiter SSV Kasendorf ein 0:0 ab. Und das nicht glücklich, „sondern wirklich verdient“, wie der TSV-Coach versichert. „Läuferisch, kämpferisch war ich sehr zufrieden. Natürlich hätte man die eine oder andere Chance noch besser ausspielen können, aber es muss ja auch was zu verbessern geben“, erklärt der 53-Jährige. Dass sein Team am letzten spielfreien Wochenende auf einen Abstiegsplatz zurückgefallen ist, für Udo Konradi ist das kein Problem. „Die Mannschaft hat das Potenzial, sich da rauszuboxen“, sagt er und meint damit nicht nur das Ankommen auf einem Relegationsplatz, sondern den ersten Nichtabstiegsplatz, der schon fünf Zähler weit entfernt ist. Es ist die positive Stimmung im Training und die gute Leistung gegen Kasendorf, die ihn zuversichtlich stimmt – auch was die nächsten beiden Aufgaben anbelangt. Erst Wiesau, dann der FSV – zwei absolute Spitzenteams. „Zumindest ein Punkt ist jeweils drin, vielleicht sogar mehr“, hat der Bären-Coach keinen Respekt vor großen Namen. Nachteilig ist freilich, dass Sebastian Kögler immer noch gesperrt ist und Felix Kruse und Michael Kögler im Urlaub weilen.
TSV Bindlach: Spengler – Masson, Mairleitner, Schneider, McLean, Horn, Graef, Herath, Bernet, Bauer, Dörr; Neuss, Bartels, Möschel, C. Schreiber.

TSV MISTELBACH:
Vier Punkte nach vier Nullnummern?
„Um zu punkten, muss man auch mal Tore schießen“, erklärt André Riedel. Damit bringt der Mistelbacher Coach das ganze derzeitige Dilemma auf den Punkt. Die jüngste 0:1-Pleite beim VfB Kulmbach war nun schon die vierte Pleite in Folge, drei Mal blieben die Mistelbacher ohne Treffer. Null Punkte, 2:10 Tore nach der Winterpause - das ist alarmierend. Einzig beim 2:4 gegen Tirschenreuth zappelte das Leder in den gegnerischen Maschen. Das Positive aus Sicht des Verantwortlichen: „Chancen sind durchaus vorhanden, es mangelt schlicht an deren Verwertung“, sagt André Riedel, der in dieser Woche verstärkt Torabschlüsse trainieren ließ. Freilich weiß der Coach um die Bedeutung des Osterwochenendes. Zwei weitere Nullnummern und man hätte wohl schon den Anschluss ans rettende Ufer verloren. Deshalb hat er sich vier Zähler fest vorgenommen: „Drei im Sechs-Punkte-Spiel gegen Steinbach und dann noch ein Remis in Regnitzlosau, dann wären wir wieder im Soll.“ Zuversichtlich stimmt ihn auch, dass er bis auf den gesperrten Marco Weber (Rote Karte gegen den VfB) auf seinen gesamten Kader zurückgreifen kann.
TSV Mistelbach: Dahms (Stahlmann) – D. Weber, Imhof, Hagen, Meinhardt, Anders, Fiedler, Hübner, Baumgärtner, Gamp, Ansari; Ludwig, Littig, Mader, Böhner, Engelbrecht.

FSV BAYREUTH:
Die Gier nach Punkten
Fünf Spiele, 13 Punkte, 14:3 Tore: Die Bilanz des FSV nach der Winterpause ist die eines Spitzenteams absolut würdig. Notwendig ist sie obendrein, denn nur so gelingt es den Prellmühlern, mit Kasendorf und Wiesau Schritt zu halten, die sich ebenfalls keine Blöße geben. Dass seine Elf nach dem 4:1-Sieg gegen Schlusslicht Selb vom SSV Kassendorf – der hat bei gleicher Punktzahl und Tordifferenz mehr Tore erzielt – an der Spitze abgelöst wurde, ist für Markus Zeitler nicht mehr als eine Randnotiz. „Das interessiert mich momentan nicht, wir haben noch sieben Spiele und ich gehe davon aus, dass es bis zum Ende ganz knapp bleibt“, sagt der Trainer des FSV. Er prophezeit, dass das Team am Ende vorne sein wird, das es schafft, „die Spannung immer hochzuhalten“. Seine Mannschaft müsse gierig sein, Punkte zu holen – Spieltag für Spieltag. Die Gier kann nun gleich doppelt befriedigt werden. Beide Spiele sind laut Markus Zeitler aber alles andere als Selbstläufer: „Der FC Münchberg hat eine wahnsinnige Qualität in der Mannschaft und wir werden uns nicht davon täuschen lassen, dass sie nach der Winterpause noch nicht so in Tritt gekommen sind.“ Und Bindlach habe beim 0:0 gegen Kasendorf gezeigt, was ein Trainerwechsel bewirken kann. „Sie werden um jeden Punkt fighten. Für sie kann so ein Zähler viel bedeuten, uns kann er sehr wehtun.“
FSV Bayreuth: Tscheuschner (Seeger) – Pöllath, Menzel, Kellner, Szydlik, Nützel, Röthlingshöfer, Herrmann, Röbel, Schatz, Sesselmann, Lindthaler; Binder, Bachmair (?), Auner, Koßmann, Düngfelder.

TSV NEUDROSSENFELD II:
Drei Gegentore in dreißig Minuten
Eigentlich hätte der TSV Neudrossenfeld II das Osterwochenende ganz geruhsam angehen, ohne Druck befreit aufspielen können. Wären da die letzten 30 Minuten gegen die SG Regnitzloasu nicht gewesen. Da nämlich wurde aus einer 2:0-Führung eine 2:3-Niederlage. Erst habe man es verpasst, den Sack zuzumachen, dann ein Gegentor aus heiterem Himmel bekommen und plötzlich war die Souveränität dahin, erinnert sich Florian Gogolok an das letzte Wochenende zurück. „Die Abwehr war ein Hühnerhaufen, wir sind nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen und bekommen dann einen Handelfmeter, den man geben kann, aber nicht muss.“ Der Spielertrainer des TSV ist mit seinem Team nun wieder in die Bredouille geraten und braucht am Osterwochende dringend Punkte. Dabei sei gerade die Aufgabe heute beim Schlusslicht äußerst undankbar: „Es ist ganz ekelhaft da zu spielen, der Platz ist schief und holprig. Mit klein-klein kommst Du da nicht weit“, weist er seine Elf schon einmal dezent darauf hin, dass heute vor allem kämpferische Tugenden gefragt sein werden. „Und am Montag gegen Münchberg, da zählt sowieso nur ein Dreier. Die sind hinter uns und wir spielen zu Hause.“
TSV Neudrossenfeld II: Grüner – Pereira, Daschner, Nagel, Simon, Lämmert, Brand, Pitroff, Dünzl, Brumm, Drumm; Bezold, Mager, Bäßler, Kornetzke, Ganzleben.

SPVGG BAYREUTH II:
Spiel in Weismain soll puschen
Noch ungeschlagen ist die zweite Mannschaft der SpVgg Bayreuth nach der Winterpause. Fünf Spiele, elf Punkte und 9:3 Tore stehen für die Gelb-Schwarzen zu Buche. Auch der jüngste 2:1-Sieg in Thiersheim war Beleg des Aufwärtstrends. „War schon verdient“, sagt Florian Wurster, „wir haben sie richtig gut in der Hand gehabt, hätten nur unsere Überzahlsituationen besser ausspielen müssen, dann wäre es am Ende nicht so knapp geworden.“ Nun ist der Altstädter Trainer auf den Geschmack gekommen, will sich in der oberen Tabellenhälfte fest beißen und geht mit breiter Brust in das Duell mit dem Spitzenreiter: „Sie stehen zwar zu Recht da oben, aber auch sie sind zu knacken.“ Dass die Partie in Weismain ausgetragen wird und eigentlich mehr ein Heimspiel für die Kasendorfer als für die Altstädter ist – von Kasendorf aus sind es zwölf Kilometer einfach, von Bayreuth aus 34 – sieht Florian Wurster nicht als Nachteil an. Ganz im Gegenteil. „Dort haben wir einen schönen Platz, die Atmosphäre ist klasse. Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft da eher gepuscht wird“, gibt sich der Altstädter Coach zuversichtlich, sich für das 1:4 aus dem Hinspiel zu revanchieren.
SpVgg Bayreuth II: Döcke – Negrano, Brlenic, Reutlinger, Bär, Schmidt, Theofilou, Frei, Scherl, Viefhaus, Kolodi; Böhm, Guthmann, Felser, Auner, Emmert, Behem, Thiel, Gluth.
Aufrufe: 019.4.2014, 08:48 Uhr
Thomas SchermAutor