2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Alexander Buschel war der Schütze des Siegtors gegen Bubesheim. Hätte jemand den Treffer aus gut 50 Metern gefilmt, die Chancen für ein Tor des Monats wären sehr groß gewesen.	F.: Julian Leitenstorfer
Alexander Buschel war der Schütze des Siegtors gegen Bubesheim. Hätte jemand den Treffer aus gut 50 Metern gefilmt, die Chancen für ein Tor des Monats wären sehr groß gewesen. F.: Julian Leitenstorfer

Ein Sonntagsschuss am Samstag

Alexander Buschel hat beim TSV Landsberg schon einiges erlebt +++ Es soll aber noch mehr dazukommen

Die Freude ist Alexander Buschel anzumerken: „Wer kann schon wissen, dass einem ein solcher Sonntagsschuss an einem Samstag gelingt?“, sagt er mit einem Schmunzeln. Gegen den SC Bubesheim hatte er in der Nachspielzeit aus etwa 50 Metern den 2:1-Siegtreffer für den TSV Landsberg erzielt.

„Es war klar, dass es die letzte Aktion ist. Ich wollte den Ball einfach noch mal in den Strafraum schlagen“, beschreibt er die Situation. Ein Torschuss war eigentlich nicht geplant, doch der Ball ging rein. „Das war dann umso schöner.“

Für den 27-Jährigen war es doppelt schön, denn er hat eine längere Leidenszeit hinter sich. „In der Vorrunde hatte ich Probleme mit der Ferse, konnte nicht auftreten, und mit den Bändern im Knie“, erzählt er. In der zweiten Mannschaft kam er zwar immer wieder zum Einsatz, aber richtig rund war es nicht gelaufen. „Aber jetzt habe ich eine gute Vorbereitung machen können“, ist Buschel zuversichtlich.

In Bubesheim jedenfalls konnte er gleich Akzente setzen: „Die ersten zehn Minuten waren noch schwierig, aber dann habe ich einen Ball von der Linie gekratzt und einen Elfmeter rausgeholt“, klingt auch er zufrieden – ganz abgesehen natürlich vom Tor. Nach Arek Wochnik ist Alexander Buschel inzwischen der dienstälteste Spieler im Kader der Landsberger Kicker. „Mit 19 Jahren bin ich aus Fürstenfeldbruck nach Landsberg gekommen“, erzählt er.

Für ihn war es eine Rückkehr: In Russland geboren, kam er 1998 mit seiner Familie nach Landsberg und begann beim TSV Fußball zu spielen. Unter anderem nach Fürstenfeldbruck führte ihn sein Weg, doch dann kehrte er nach Landsberg zurück, und „ich will auch weiter hier spielen“, lässt er gar keine Wechselgerüchte aufkommen.

Heimatverbunden, wie er ist, kann er sich nicht vorstellen, für einen anderen Verein aufzulaufen. „Ich fühle mich hier wohl, meine Freundin lebt hier, jeder kennt mich“, zählt er die vielen Vorzüge auf. Auch mit der Arbeit lasse sich der Sport gut verbinden: Als Verkaufsberater bei Hilti kann Buschel, der fließend Russisch spricht und auch schreiben kann, beides gut vereinbaren.

In der langen Zeit beim TSV Landsberg hat Alexander Buschel schon viel erlebt. „Ich habe ja schon unter Jochen Frankl oder Jürgen Lugmair gespielt“, erzählt er – von „Lu“ Lugmair bekam er auch eine Glückwunsch-SMS nach seinem Tor. Zwei Aufstiege hat er mit dem TSV auch bereits erlebt – schön wäre es natürlich, würde noch ein weiterer dazukommen. „Das wäre natürlich eine coole Geschichte für uns alle, und für mich wäre es der dritte Aufstieg“, sagt er mit hörbarer Begeisterung. Trotzdem: „So blöd der Spruch auch klingt: Man muss immer von Spiel zu Spiel denken“, betont er.

Er könne sich noch gut an die Spielzeiten erinnern, als Landsberg auch auf Platz eins stand und dann einige Spiele in Folge verloren hat – bis auch der Aufstieg außer Reichweite war. Das soll nicht mehr passieren. Für ihn gibt es aber auch noch Ziele, die sich schneller verwirklichen lassen: Wieder einen Stammplatz in der Startformation erkämpfen.

Dabei muss Buschel nicht unbedingt in der Vierer-Kette stehen, denn „in die Abwehr bin ich eigentlich erst im Herrenbereich gewechselt. Früher war ich Stürmer“, erzählt er. Auch als „Sechser“ würde er sich wohlfühlen, aber „da haben wir Spieler, die kreativer sind als ich“, räumt er ein. Im Endeffekt ist es ihm auch egal, auf welcher Position er spielt: Hauptsache, er spielt

Aufrufe: 012.3.2014, 20:16 Uhr
Landsberger Tagblatt / mmAutor