Die Trainer, das Derby und die Frage, um was es geht

Auch für sie ist es ein Derby, aber Trainer sind Ergebnis-Menschen. Hohl sagt: „Es geht um drei Punkte, daran ändert sich ja nichts.“ Heinrichs sagt: „Es geht um drei Punkte, wie in jedem anderen Spiel auch.“

Andere Spiele gibt es eine Menge, aber ein Aufeinandertreffen der ersten Mannschaften von Walheim und Hahn im regulären Ligabetrieb ist dann doch besonders. Heinrichs muss ein bisschen im Gedächtnis kramen, wann es das zuletzt gab, und er kommt dann auf die Saison 2001/02, Kreisliga A. Heinrichs, damals Spielertrainer, stand selbst auf dem Platz, in der Abwehr eines Teams, dessen Ambitionen er unter dem Stichwort „Thekenmannschaft“ subsumiert. Und übrigens, Heinz Putzier sei damals auch schon dabei gewesen, „als Jungspund.“ Lange her.

Stürmer Putzier, 31, ist mittlerweile ein Routinier, was beinahe ein Alleinstellungsmerkmal in der Walheimer Mannschaft ist, die heute auflaufen wird. Der Verein hatte die Saison unter das Motto Umbruch und Entwicklung gestellt, das Team ist jung. Das hält es aber bislang nicht davon ab, guten Fußball zu spielen. Heinrichs sagt über den Gegner: „Sie strafen gerade alle vermeintlichen Experten, die davon ausgegangen sind, dass die Walheimer durchgereicht werden, Lügen.“

Walheims Trainer hat eine Idee, wie es so weitergehen könnte: „Hoch verteidigen, offensiv nach vorne spielen“, sagt Hohl, eine selbstbewusste Herangehensweise also. Eine, die sich die Mannschaft erarbeitet hat, sagt ihr Trainer: „Ich sehe eine Entwicklung. Die Scheu ist verflogen. Wir können gegen jeden Gegner in der Liga mithalten.“ Dass Hohl gegen Hahn auf die Verletzten Olaife Orolade, Jan von Ameln, Paskal Reddig und Jochen Schartmann verzichten muss, ändert nichts an seiner Aussage.

Mal abgesehen von den Langzeitverletzten Philipp Dunkel und Michael Grümmer plagen Hahn keine Personalprobleme. Heinrichs schickt seine Mannschaft mit der Vorgabe aufs Feld, dass sie die Partie kontrollieren soll. „Das Spiel entscheiden mit Ballbesitz“, nennt er das. Derby hin oder her, Heinrichs ist sicher, dass es auf dem Platz abläuft, wie ein Spiel eben abläuft. Er sagt: „Einer gewinnt, einer verliert. Oder Unentschieden.“