2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Heeslingens Offensivabteilung (hier mit Marco Sobolewski) gelang es nur selten, die Abwehr des FC Wunstorf ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Foto Demmer
Heeslingens Offensivabteilung (hier mit Marco Sobolewski) gelang es nur selten, die Abwehr des FC Wunstorf ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Foto Demmer

Defensive allein reicht nicht

Umstrittener Elfmeter bringt offensiv harmlose Bargfrede-Elf auf die Verliererstraße – Rot für Müller

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Heeslingen. Der Heeslinger SC musste gestern erneut eine bittere Pille schlucken. Trotz einer kämpferisch sehr ansprechenden Leistung unterlag der Fußball-Oberligist dem 1. FC Wunstorf mit 0:2 (0:0). Während sich die Gäste auf Rang zwei verbesserten, rutschte die Elf von Hansi Bargfrede auf den zwölften Tabellenplatz ab. Zudem sah Ersatzspieler Janis Müller wegen Schiedsrichterbeleidigung die rote Karte (58.) und wird seiner Elf nun mehrere Wochen fehlen.

Heeslinger SC - 1. FC Wunstorf 0:2

Nach den Niederlagen in Braunschweig und gegen Wunstorf stellt sich mehr denn je die Fragen, wer bei Heeslingen für ein Erfolgserlebnis sorgen soll. Selbst bei einem optimalen Spielverlauf wäre nicht viel mehr als ein Unentschieden dring gewesen, denn so couragiert die Gastgeber in der Defensivarbeit zu Werke gingen, so harmlos waren sie dann doch in der Offensive. Verletzungsbedingt war dies zuletzt gegen FT Braunschweig der Fall, doch auch mit einem deutlichen größeren Kader änderte sich im Heimspiel gegen den FC Wunstorf im SC-Angriff nicht all zu viel.

Natürlich waren die Gäste aus der Nähe von Hannover der erwartet „schwere Brocken“, der nicht nur körperlich sehr präsent war. Vielmehr lieferte der Tabellenzweite auch spielerisch eine mehr als respektable Leistung ab und hatte deutlich mehr von der Partie als die Platzherren.

Dass Wunstorf nicht schon in den ersten 45 Minuten für die Vorentscheidung sorgte, lag an der konzentrierten Abwehrleistung der Gastgeber und an Keeper Tjark Mertha, der mit einigen Glanzparaden gleich mehrfach die Führung der Gäste verhinderte. Auf der anderen Seite versuchten sich die Gastgeber in Kontern, die aber oftmals zu überhastet vorgetragen wurden und nicht den erwünschten Erfolg brachten.

Nach dem torlosen Remis zur Halbzeit, das aufgrund der starken kämpferischen Leistung aus SC-Sicht nicht unverdient war, hofften die Heeslinger Fans darauf, dass ihr Team noch die entscheidende Chance bekommen würde, doch Fortuna gehört in diesen Tagen nicht zu den großen Anhängern der Bargfrede-Elf.

Es war knapp eine Stunde gespielt, als Robin Ullmann auf der rechten Wunstorfer Seite Tim Scheffeler bediente. Dieser marschierte in den Strafraum und wurde dort von Dominik Bremer gestoppt. Schiedsrichter Sebastian Otto erkannte ein Foulspiel und entschied auf Strafstoß gegen den Heeslinger SC, dessen Proteste nichts nutzten, aber Ersatzspieler Janis Müller eine rote Karte einbrachten. Die Chance vom Punkt ließ sich Robin Ullman nicht entgehen und markierte das 0:1 (59.).

In den verbleibenden 30 Minuten agierten die Platzherren zwar deutlich offensiver und waren im ersten und zweiten Drittel des Feldes die tonangebende Mannschaft, doch im entscheidenden Angriffsdrittel fehlten Kreativität und Durchschlagskraft. So verstrich Minute um Minute. Auch die Einwechslungen von Arouna Ahizi und Darvin Stüve zeigten keinerlei Wirkung.

Gegen Ende der Partie schaltete sich auch Abwehrchef Dominik Bremer in den Angriff mit ein. Dadurch wurde die Defensive der Gastgeber allerdings löchrig und das wusste der FC Wunstorf zu nutzen. Zwei Minuten vor dem Abpfiff sorgte Ahmet Kaya mit einem perfekt vollendeten Konter für das entscheidende 0:2.


Schiedsrichter: Sebastian Otto (HSC Hannover) - Zuschauer: k.A.
Tore: 0:1 Robin Ullmann (59.), 0:2 Ahmet Kaya (88.)
Platzverweise: Rot gegen Janis Müller (58./Heeslinger SC)

Hansi Bargfrede, Trainer Heeslinger SC: „Es ist schon fatal. Die Mannschaft hat heute erneut großartig gekämpft, konzentriert gearbeitet und dennoch verloren. Ich werde mir bei FuPa.net noch einmal ganz genau anschauen, ob der Strafstoß berechtigt war. Der Elfmeter war schließlich spielentscheidend. So stark wir hinten auch agieren mögen, im letzten Drittel fehlen uns einfach die Qualität und die Kreativität.“
Raphael Tölken, Co-Trainer FC Wunstorf: „Ich denke, wir haben heute verdient gewonnen, denn wir hatten deutlich mehr Spielanteile und die besseren Chancen. Allerdings hätten wir bereits in den ersten 45 Minuten für eine Vorentscheidung sorgen müssen. Weil uns das nicht gelungen ist, wurde die Partie im zweiten Durchgang immer hektischer. Glücklicherweise fiel die Führung zum richtigen Zeitpunkt.“

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Dieser Artikel stammt von der Zevener Zeitung

Aufrufe: 06.11.2016, 19:12 Uhr
Zevener Zeitung / Siegbert Demmer Autor