2024-05-02T16:12:49.858Z

Transfers

Danny Kukulies weiß, wo das Tor steht

Der ehemalige Regionalliga-Spieler steht beim Derby Union Klosterfelde gegen FSV Bernau auf dem Platz / Bis zu 300 Zuschauer erwartet

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Alles wieder rosa - so könnte man die Situation von Landesliga-Aufsteiger SG Union Klosterfelde derzeit beschreiben. Denn nach einem schlechten Start in die Rückrunde lief es zuletzt besser. Jetzt ist auch noch Verstärkung angekommen: Danny Kukulies heißt der Spieler, der ab sofort ins Schwarze treffen soll.

Der 35-jährige Kukulies und Union-Trainer Christian Gehrke sind sozusagen Sandkasten-Kumpels. Beide begannen im zarten Alter von fünf Jahren gemeinsam Fußball zu spielen. Die Karriere von Kukulies, der für das Derby am Sonntag gegen den FSV Bernau (14 Uhr) bereits spielberechtigt ist, begann in Berlin bei den Reinickendorfer Füchsen in der Oberliga Nordost, dann lockte der Profi-Vertrag der SgVgg Greuther Fürth. Er zog nach Bayern. "Mein Ziel war damals ganz klar, mit Fußball mein Geld zu verdienen, irgendwann mal erste Liga zu spielen", berichtet der heute 35-Jährige über seinen Wechsel zum damaligen Zweitligisten.

Doch für den jungen Mann, der bislang nur Fußball im Kopf hatte, begann in Bayern ein ganz neues Leben. "Ich bin als Jugendlicher nicht auf Partys, habe keinen Alkohol getrunken. In Bayern hab ich dann zum ersten Mal alleine gewohnt und habe dann nicht mehr so als Profi gelebt, wie es sein sollte", gibt er zu. Das machte sich bemerkbar, die Leistungen wurden schlechter. Kukulies bestreitet einige Spiele für die Amateure von Greuther Fürth, löst dann seinen Vertrag 2001 frühzeitig auf.

Er beginnt anschließend ein Fernstudium im Sport-Management und geht nach Dresden, wo er eine Saison für den Dresdener SC in der Regionalliga spielt. Danach zieht Kukulies weiter zum SC Pfullendorf, ebenfalls ein Regionalligist. Auch hier bleibt er nur eine Spielzeit, dann wechselt der gebürtige Stralsunder im Jahr 2003 wieder nach Berlin, zum BFC Dynamo. Für die Hauptstädter erzielt er in der Oberliga in der Saison 2005/06 sieben Tore in 13 Spielen.

Nach Gastspielen beim 1. FC Magdeburg, Tennis Borussia und erneut BFC Dynamo spielt er in der Berlin Liga vom BFC Victoria 89 und trägt 18 Tore in 24 Spielen bei, betreute den Verein bis zuletzt außerdem als sportlicher Leiter.

Mit seiner Frau und den zwei Kindern baut er demnächst ein Eigenheim in Börnicke. Da kam das Angebot des langjährigen Freundes Christian Gehrke gerade recht. "Er ist offensiv ein sehr guter Fußballer, sehr kopfballstark und einer, der weiß, wo das Tor steht", sagt Union-Coach Christian Gehrke, der zuletzt immer wieder Personalsorgen hatte. "Mit Danny haben wir jetzt eine Option mehr. Das ist das, was uns in der letzten Zeit gefehlt hat", so der Trainer, der auch schon selbst auflaufen musste, weil ihm die Spieler ausgingen. Im ersten Training am Dienstagabend kam Kukulies gut an. "Es ist noch besser gelaufen, als ich gedacht habe. Eventuell wird er im Spiel am Sonntag schon zum Einsatz kommen."

Und auch der neue Stürmer selber ist voll des Lobes über sein neues Team. "Der Charakter stimmt, das ist eine gute Truppe, ich bin sehr gut aufgenommen worden." Landesliga statt Regionalliga, kann man sich da überhaupt motivieren? "Ich auf jeden Fall", erklärt der Ex-Profi. "Ich kann schon in Trainingsspielen nicht verlieren. Und man darf das auch nicht unterschätzen. Auch in der Landesliga wird ordentlich Fußball gespielt. Ich habe ja jetzt auch seit zwei Jahren kein Fußball mehr gespielt, ich brauche Zeit, um wieder rein zu kommen und muss wieder richtig fit werden. Aber so für 30 bis 45 Minuten richtig Tempo wird es schon reichen. Da muss ich mich nicht verstecken. Ich werde versuchen, zu helfen. In welcher Liga, ist mir egal."

Vielleicht ist sein Torriecher ja schon am Sonntag gegen den FSV Bernau gefragt. Zum Niederbarnimer Derby erwartet Unions Fußballchef Martin Kochan bis zu 300 Zuschauer im Stadion an der Mühlenstraße. "Die Zahl ist sicher stark wetterabhängig", schätzt er vor dem Duell des Ligasiebten Klosterfelde gegen den Fünften Bernau. Das Hinspiel gewann der FSV knapp mit 2:1.

Besondere Sicherheitsmaßnahmen, wie beim Stadtduell Einheit Bernau gegen den FSV, gibt es in Klosterfelde aber nicht. "Das Spiel hat keine Sicherheitsstufe", sagt Kochan, "es werden aber mehr Stadionordner im Einsatz sein als sonst."

Den Liveticker zum Spiel gibt es hier.

Aufrufe: 025.3.2015, 23:19 Uhr
MOZ.de / Britta Gallrein und Christian HeinigAutor