2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Bernd Pfisterer ist nicht mehr TSG-Trainer. Foto: arc
Bernd Pfisterer ist nicht mehr TSG-Trainer. Foto: arc
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Auf Pfisterer folgt Markus Wolfmiller

Der 35-jährige Blausteiner übernimmt ab sofort die TSG Ehingen in der Landesliga

Ehingen / sz - Nach der Trennung von Bernd Pfisterer (die SZ berichtete exklusiv), hat die TSG Ehingen am Mittwoch mit dem Blausteiner Markus Wolfmiller bereits einen Nachfolger für das Traineramt gefunden. Wolfmiller hat sich schon am Mittwochabend der Mannschaft vorgestellt und war beim Training mit dabei. Der 35-Jährige war Jugendtrainer beim SSV Ulm 46, trainierte Blaustein und zuletzt im Jahr 2013 Blaubeuren in der Bezirksliga. Den Kontakt zur TSG Ehingen stellte Abteilungsleiter Andreas Steudle her, der Wolfmiller schon lange Zeit kennt.

Chemie stimmte nicht

Nach nur zehn Spieltagen hat sich die TSG Ehingen also von Trainer Bernd Pfisterer getrennt - und das nach dem jüngsten 4:0-Sieg der TSG Ehingen über Schlusslicht Rangendingen. ,,Die Mannschaft ist am Montag zu mir gekommen und hat mir gesagt, dass die Chemie zwischen den Spielern und dem Trainer überhaupt nicht mehr stimmt", erklärt TSG-Spielleiter Karlheinz Hofmann. Daraufhin hat sich Hofmann am Dienstagabend mit Bernd Pfisterer getroffen, um mit ihm über die Situation zu sprechen. ,,Wir haben darüber geredet und auch Pfisterer bestätigte mir, dass es zwischen ihm und der Mannschaft nicht mehr stimmt", sagt Hofmann. Beide haben sich dann dazu entschlossen, getrennte Wege zu gehen.

,,Es ist kein böses Blut geflossen, wir sind in aller Freundschaft auseinander gegangen", betont Hofmann, der die vergangenen Wochen bereits gespürt habe, dass etwas nicht stimme. ,,Es war keine Harmonie da", sagt Hofmann, der seit Jahren als Spielleiter der TSG Ehingen sehr eng an der Mannschaft ist.

Bernd Pfisterer bestätigte den von Karlheinz Hofmann berichteten Ablauf des Dienstags. ,,Am Morgen hatte er per Telefon angefragt, ob ich abends vorbeikommen könnte", sagte Pfisterer. Dass er zu diesem Zeitpunkt bereits sein letztes Training geleitet haben sollte, war ihm aber nicht bewusst. Pfisterer habe gegen 17 Uhr dann von seinem Aus bei der TSG erfahren.

Hofmann erklärte ihm in einem kurzen Gespräch - ,,etwa eine Viertelstunde", so Pfisterer - dass TSG-Spieler zuletzt auf ihn zugegangen seien, um sich über die Arbeitsweise ihres Trainers zu beschweren. ,,Sie haben Hofmann mitgeteilt, dass ihnen der Spaß im Training fehlt", sagte Pfisterer.

Am Tag nach der Trennung wirkte Pfisterer gefasst. Er sei als Coach einfach das schwächste Glied gewesen, sagte er. Seine Saisonbilanz in der Landesliga verteidigte Pfisterer allerdings. ,,Mit nur zwei Niederlagen in zehn Spielen stehen wir ganz gut da." Zum Vorwurf aus der Mannschaft, dass im Training der Spaß zu kurz komme, sagte Pfisterer: ,,Ich bin Trainer. Als Trainer muss man halt zusehen, dass man das geplante Trainingsprogramm auch abarbeitet."

Die Trennung von Pfisterer nimmt nun die Mannschaft in die Pflicht, sagt TSG-Spielleiter Hofmann. ,,Jetzt kommen für uns die Wochen der Wahrheit. Am Samstag geht es nach Ravensburg und an Allerheiligen empfangen wir Ehingen-Süd", nennt Hofmann die schweren Brocken, die nun vor der TSG stehen und sagt: ,,Die Jungs sind absolut in der Pflicht. Jeder muss nun 150 Prozent Gas geben - und das werden die Spieler auch tun", ist sich Hofmann sicher.

Nie gegen den Trainer

Das sieht auch Spieler und Co-Trainer Stefan Denkinger so, sagt aber: ,,Wir haben nie gegen den Trainer gespielt. Bei uns allen sind in den vergangenen Wochen Defizite entstanden, die der Trainer auch richtig angesprochen hat. Nur waren wir Spieler vom Kopf her vielleicht dann nicht mehr bereit, auch den letzten halben Meter noch zu gehen."

Dass er und seine Mitspieler nun in einer Bringschuld gegenüber dem Verein sind, ist sich Stefan Denkinger als Führungsspieler bewusst. ,,Wir haben das lange intern in der Mannschaft diskutiert. Wir wissen alle, dass wir als Mannschaft nun die richtige Reaktion zeigen müssen. Jetzt kann jeder einzelne Spieler zeigen, dass die nicht immer gute Leistung vielleicht auch am Trainer gelegen hat", betont der Führungsspieler und Co-Trainer.

Aufrufe: 022.10.2014, 20:41 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor