2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Philipp Schädlers Zuversicht im Abstiegskampf kennt vor dem heutigen Heimspiel gegen Oberroth keine Grenzen. Foto: Rudi Apprich
Philipp Schädlers Zuversicht im Abstiegskampf kennt vor dem heutigen Heimspiel gegen Oberroth keine Grenzen. Foto: Rudi Apprich
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"Auf dem Platz gebe ich mein letztes Hemd"

Mittelfeldspieler Philipp Schädler steht für das Herzblut beim Bezirksligisten TSV Westerstetten

Früher waren beim TSV Westerstetten lange Bälle schon in der Abwehr angesagt. Im zweiten Jahr Fußball-Bezirksliga bevorzugen Philipp Schädler und seine Mitstreiter die Problemlösung auf spielerische Weise.

Die Entwicklung beim Fußball-Bezirksligisten TSV Westerstetten ist unverkennbar. In der vergangenen Saison als Aufsteiger vorschnell zur grauen Maus abgestempelt, haben sich Mittelfeldakteur Philipp Schädler und seine Teamkollegen längst Respekt bei der Konkurrenz verschafft. Als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt, bejubelte der Neuling bereits am drittletzten Spieltag die Rettung. Was auch ein Verdienst von Trainer Harald Borgemeister war. "Er hat jeden Spieler damit konfrontiert, dass Fehler in dieser Liga schnell bestraft werden. Uns wurde schnell klar, dass es nur über den läuferischen und kämpferischen Einsatz geht", bestätigt Philipp Schädler.

Mit dem entsprechenden Trainingspensum und der daraus resultierenden Fitness sorgten die Westerstetter für Aufsehen. "Die Beine mussten uns einfach länger tragen, wir haben die Räume des Gegners zugelaufen", schildert das TSV-Eigengewächs. Wobei der 22-Jährige ein Paradebeispiel für die Qualität im Kader ist.

"Er ist unheimlich laufstark und hat inzwischen Spielintelligenz", lobt Borgemeister. Schädler bildet mit Nico Schlegel das defensive Duo im Mittelfeld. Er wurde zum stellvertretenden Kapitän bestimmt. "Ich versuche alles abzuräumen und abzulaufen. So wie Bastian Schweinsteiger im WM-Finale", sagt Schädler. Nicht von ungefähr ist der Mann mit der Pferdelunge nach jedem Spiel ausgepumpt. "Ich gebe auf dem Platz mein letztes Hemd", sagt Schädler.

Das wird auch in dieser Spielzeit vonnöten sein. Nach drei Partien und einem Punkt hängt die Rote Laterne in Westerstetten. "Für uns geht es nur um den Klassenerhalt. Wir wissen, dass es schwieriger wird als im ersten Jahr. Die Konkurrenten merken inzwischen, dass sie von uns nichts geschenkt bekommen und wir kein Punktelieferant sind", betont Schädler. Die Partien gegen Kontrahenten mit mehr Qualität führten indes zu einer Weiterentwicklung der Mannschaft. "Wir haben vor nicht allzu langer Zeit den Ball noch hinten rausgebolzt. Jetzt versuchen wir mit Kombinationsfußball aus unserer Hälfte zu kommen", schildert Schädler.

In dem 18-Mann-Kader ist er einer der 14 Kicker, die eine Vergangenheit bei den hauseigenen Junioren vorweisen können. Der Zusammenhalt in der Truppe ist neben der Fitness ein Baustein für den Erfolg, der sich am Mittwoch (18 Uhr) gegen den SV Oberroth einstellen soll. Wo sich anderswo die Kicker nach dem Training und der Mannschaftsbesprechung noch ins Nachtleben stürzen, genießen Schädler und Co mit einer Kiste Gerstensaft die Ruhe beim Angeln. "Da sitzen wir dann zusammen, trinken etwas und reden miteinander", berichtet Schädler, der in Italien mal einen 85 Kilogramm schweren Wels aus dem Wasser gezogen hat.

Schädlers Zuversicht im Abstiegskampf kennt keine Grenzen. Die vergangene Saison hat immer noch ihre Strahlkraft auf das Selbstbewusstsein in Westerstetten. Nur gegen den späteren Meister TSV Blaustein und gegen Türkgücü Ulm gingen beide Partien verloren. Auf eigenem Platz war der TSV Westerstetten als drittbeste Mannschaft der Liga eine Macht. 75 Prozent der 40 Punkte ergatterte der Aufsteiger vor dem stimmgewaltigen Anhang, von dem um die 80 Personen meist auch zu den Auswärtspartien mitfahren. Schädler, der im Oktober ein Betriebswirtschafts-Studium in Ravensburg beginnt: "Ich bin überzeugt, dass wir nicht absteigen, wenn wir weiterspielen wie bisher."



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Aufrufe: 02.9.2015, 08:43 Uhr
DETLEF GRONINGER / SWPAutor