2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligabericht
Nach 1989 wieder den Meisterwimpel geholt: Die Spieler des SV Tiefenbach freuen sich ausgelassen. Foto: Rudi Apprich
Nach 1989 wieder den Meisterwimpel geholt: Die Spieler des SV Tiefenbach freuen sich ausgelassen. Foto: Rudi Apprich
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Tiefenbach der Überflieger im Bezirk

Meister Kreisliga A/Iller, SV Tiefenbach: 74 Tore verteilen sich auf 16 Spieler

Der Überflieger im Fußball-Bezirk war der SV Tiefenbach. Mit 19 (!) Punkten Vorsprung spielte der Meister der Kreisliga A/Iller quasi in einer anderen Liga.

Den letzten Meisterwimpel des SV Tiefenbach hätten längst die Motten zerfressen, wenn die Pflege nicht dementsprechend sorgsam durchgeführt worden wäre. 1989 hatten der jetzige erste Vorsitzende Wilfried Klöckler und der heutige Platzwart Wolfgang Böck noch selbst die Kickstiefel in der Erfolgsmannschaft des SVT geschnürt. "Ich war damals zwölf Jahre alt", erinnert sich der jetzige Meistertrainer Christoph Schregle an die letzte sportliche Glanztat seines Heimatvereins.

Es war an der Zeit, wieder an die Tür zur Eliteklasse im Bezirk anzuklopfen. Zumal in der Vorsaison mit Rang zwei und dem Scheitern in der Relegation zur Bezirksliga am späteren Aufsteiger SV Jungingen erst im Elfmeterschießen noch eine kleine Scharte auszuwetzen war. "Wir wollten hoch, waren aber nicht unter Druck", blickt Schregle, in der Bundesliga-Aufstiegssaison der Ulmer Spatzen im Kader der damaligen Trainer Ralf Rangnick und später Martin Andermatt, auf die Erwartungshaltung vor dem späteren Husarenritt zurück. Der Kader war nämlich fast unverändert gegenüber dem Juni 2015 geblieben. Lediglich das SVT-Eigengewächs Dominik Strobel war vom bayerischen Landesligisten FV Illertissen II hinzugestoßen. "Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist unser Erfolgsgeheimnis", sagte Schregle.

Der 39-jährige selbstständige Versicherungskaufmann aus Witzighausen war im Juli 2014 ohne große Ambitionen als Trainer in Tiefenbach eingestiegen. Damals befand sich der Klub mit Platz zehn im fußballerischen Niemandsland der Liga. "Ich konnte doch nicht damit rechnen, dass sich das so super entwickelt", meinte er. Die von ihm verordnete defensive Grundordnung trug schnell Früchte. Schon in seiner ersten Spielzeit beim SVT stellte die Mannschaft die beste Hintermannschaft der Liga. Die kompakte Ordnung erwies sich dann diese Runde als erneut schwer zu überwinden. Jeder Akteur arbeitete auch intensiv im Rückwärtsgang. Und ohne einen echten Überflieger vor dem gegnerischen Gehäuse war die Mannschaft kaum ausrechenbar. Die 74 Treffer in den 30 Partien verteilen sich auf 16 Spieler aus dem 20 Akteure großen Erstgarnitur-Kader. Stürmer Dennis Baum, der wie nur drei weitere Kicker nicht aus Tiefenbach kommt, traf mit neun Erfolgserlebnissen am Häufigsten ins Schwarze. "Wir sind fußballerisch keine Übermannschaft, wie die Tabelle es vermuten lässt. Die Jungs geben immer bis zum Abpfiff Gas. Wir hatten aber zehn enge Partien, die wir erst im Schlussspurt entschieden haben", bekannte Schregle.

Mit 15 Siegen und einem Unentschieden gegen den SC Vöhringen, bei dem in der Rückrunde auch die einzige Saisonniederlage hingenommen wurde, war die Marschrichtung für die zweite Saisonhälfte schnell vorgegeben. Am fünftletzten Spieltag konnte mit dem 1:1 gegen den FV Weißenhorn der Aufstieg in die Bezirksliga frühzeitig perfekt gemacht werden. Bis zu fünf Tage waren die Feierwütigen auf Meister-Tournee. Die Haarpracht von Mittelfeldakteur Kai Reinert wurde von den Mannschaftskollegen auf eine Länge von drei Zentimetern gekürzt. Dann wurden die Mannschaft, Trainer und Funktionäre aus dem Illertissener Stadtteil auch von Bürgermeister Jürgen Eisen im Rathaus empfangen. Zudem ließ es sich eine 42-köpfige Tiefenbacher Delegation auch noch für vier Tage auf Mallorca gut gehen.

Die Erfolgsgeschichte von Schregle und Co. soll nun natürlich auch in der Bezirksliga fortgesetzt werden. "Ich glaube, dass wir eine Mannschaft, die mithalten kann, haben", verkündete der sportliche Kommandogeber. Bei einem Durchschnittsalter von 23 Jahren ist im Kader noch ausreichend Entwicklungspotential vorhanden, um auch eine Etage höher bestehen zu können. Schregle: "Der Klassenerhalt wäre ein Riesenerfolg und gleichzusetzen mit der Meisterschaft in diesem Jahr." Neu hinzukommen die Mittelfeldakteure Christopher Heth (SV Balzheim, A/Iller) und Julian Hürter (SC Vöhringen, A/Iller). Nicht mehr zur Verfügung stehen Sascha Stemmer (zum FV Altenstadt, B/Iller) sowie Oliver Klöckler und Alfredo Fant (beide Karriereende).


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Aufrufe: 015.7.2016, 08:50 Uhr
SWP / DETLEF GRONINGERAutor