2024-04-25T14:35:39.956Z

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Die jubelnden Kicker des TSV Neu-Ulm vor ihrem liebevoll gestalteten Meister-Plakat.
Die jubelnden Kicker des TSV Neu-Ulm vor ihrem liebevoll gestalteten Meister-Plakat.
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TSV Neu-Ulm erlebte Saison wie keine andere

Bezirksliga-Meister TSV Neu-Ulm: Starke Aufholjagd mit dem Titel gekrönt

Mit einer famosen Aufholjagd in der Rückrunde wurde Topfavorit TSV Neu-Ulm der zugedachten Rolle gerecht. Folge: Der Titel in der Fußball-Bezirksliga.

Bis zu zehn Punkte betrug für den TSV Neu-Ulm schon der Rückstand auf den jeweiligen Spitzenreiter in der Fußball-Bezirksliga. Doch in der zweiten Saisonhälfte rollte der von der Konkurrenz wegen seinen hochkarätigen Neuzugängen mit Torwart Benjamin Huber (vom FV Illertissen), Burak Tastan (FC Memmingen, beide bayerische Regionalliga) und Florian Peruzzi (vom Oberligisten SSV Ulm 1846 Fußball) in die Favoritenposition gedrängte Klub das Feld von hinten auf. Die ersten sieben Partien im neuen Jahr wurden gewonnen.

Die Mannschaft von Trainer Ünal Demirkiran grüßte die Kontrahenten plötzlich als Klassenprimus. Die erste Pleite 2016 gab es im Gipfeltreffen beim einzigen ernsthaften Verfolger FV Senden, der danach aber gleich noch zwei Mal patzte und den Neu-Ulmern den Vortritt bei der Jagd nach dem Titel lassen musste. Am vorletzten Spieltag war dann die Meisterschaft und der Aufstieg in die Landesliga in trockenen Tüchern. "Die Freude war riesengroß. Alle hatten an einem Strang gezogen", jubelte Abteilungsleiter Gerhard Noller. Der überschaubare Tross der Feierwütigen begab sich nach dem Auftakt im Vereinsheim noch in die Ulmer Altstadt und nach Söflingen. Die Meisterkicker mit der besten Kondition waren auch noch bis zum darauffolgenden Abend auf Tour.

Schließlich hatten Ex-Profi Demirkiran nach einer fast beispiellosen Landflucht vor und während der Saison plötzlich nur noch 15 Akteure zur Verfügung gestanden. Insgesamt 17 (!) Kicker hatten bis Januar das Weite gesucht. "Zu Beginn der Saison hatten wir bis zu 30 Spieler im Training. Dann hat einigen Akteuren der Biss und die Einstellung gefehlt. Sobald Konkurrenz vorhanden war, sind sie lieber gegangen", bilanzierte Noller. Deswegen musste bereits nach drei Wochen die zweite Mannschaft wieder aus dem Spielbetrieb der Kreisliga B/IV abgemeldet werden. "Wir hatten eine sehr schwierige Vorrunde", gestand Noller.

Begonnen hatte die Meistersaison nämlich mit einem Paukenschlag. Trainer Harald Plail, der in der vorausgegangenen Spielzeit nach dem Bezirksliga-Vizetitel in der Relegation zur Landesliga gescheitert war, konnte sich mit der vom Verein vorgesehenen Übergangsregelung mit ihm weiter als Kommandogeber und Ünal Demirkiran als Co-Trainer nicht anfreunden und verließ den Klub. Daraufhin wurde Demirkiran zum Cheftrainer befördert und A-Junioren-Coach Bora Meydanci fungierte als Co-Trainer. "Diese Konstellation war für uns ein Glücksgriff. Dieses Duo hat sich um alles gekümmert. Demirkiran hat zudem einen sehr hohen Fußballsachverstand und ist auch für die Spieler, die schon höherklassig gespielt haben, eine absolute Respektperson. Er fordert viel Disziplin und zieht das auch knallhart durch", lobte Noller. "Die Mannschaft hat sich im Lauf der Saison brutal weiterentwickelt."

Der Kader präsentierte sich nach einer sechsmonatigen "Aufwärmphase" als Einheit. Dem in der Winterpause noch verpflichteten Kevin Ruiz (FC Memmingen) gelang die Integration problemlos. Stinkstiefel waren keine mehr in der Mannschaft vorhanden. So konnte der Traum von Noller und seinem Stellvertreter Udo Weigand, die im Juli 2014 die Abteilungsleitung übernommen hatten, mit dem Sprung eine Etage höher realisiert werden. "Wir wollten auch wegen unserer guten Jugendarbeit schnell in die Landesliga hoch. Sonst bilden wir ja für die Konkurrenz im Bezirk die Spieler aus", bestätigte Noller. Inzwischen hat er Kontakt zu Anton Gugelfuß, Sportvorstand der Spatzen, wegen einer Intensivierung der Zusammenarbeit im Nachwuchsbereich geknüpft. "Wir sind uns einig, dass wir ein positives Verhältnis pflegen wollen", verkündete Noller. "Es muss auf Dauer unser Ziel sein, Juniorenspieler in den Landesligakader zu integrieren."

Zunächst sollen die Neuzugänge mit den Stürmern Filip Sapina (SV Grimmelfingen), Alessandro Casullo (Türkgücü Ulm, beide Bezirksliga-Absteiger) und Kubilay Yesilöz (A/Donau-Aufsteiger FC Birumut Ulm) und Verteidiger Michael Passer (Regionalliga-Aufsteiger SSV Ulm 1846 Fußball) für eine größere Breite im Kader sorgen. Gegangen sind Torwart Marco Kleinschmidt (FV Senden) und Philipp Gold (TSV Holzheim, beide Bezirksliga). Noller: "Wenn der Verein entsprechend aufgestellt bleibt und das Interesse da ist, können wir langfristig in der Landesliga spielen."


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Aufrufe: 09.7.2016, 09:11 Uhr
SWP / DETLEF GRONINGERAutor