ASV gewinnt, ist aber nicht zufrieden

Neumarkts Trainer Dominik Haußner war dann nach der Partie auch recht angefressen und rügte sein Team für oft zu lasches Verhalten sowohl im Defensivbereich als auch bei den Angriffsbemühungen: ,,Es war unter dem Strich eine schwere Geburt. Vor allem in der ersten Hälfte haben wir viel zu unkonzentriert agiert und dem Gegner immer wieder Chancen eröffnet. Im Angriff haben wir unsere Möglichkeiten nicht sauber zu Ende gespielt und bei den Kontermöglichkeiten in Hälfte zwei waren wir nicht spritzig genug. Im Ganzen gesehen war es keine gute Teamleistung", monierte der Coach. Doch greift da wieder eine alte Fußballweisheit, die da heißt: ,,Wenn Du vorne stehst, hast Du das Glück auf deiner Seite".

Von Anfang an zeigten beide Teams ein munteres Spiel und die Zuschauer bekamen für ihr Geld einiges geboten. In Minute drei bereits der erste Warnschuss der Gäste: Aber ASV-Keeper Martin Bachner war auf dem Posten. Nur vier Minuten später gelang den Platzherren ein super Spielzug: Christian Schrödl setzte sich auf der linken Seite mustergültig durch, brachte das Leder nach innen zu Jonas Grunner und der hatte das Auge für den frei stehenden Alexander Pfindel: Dieser vollendete aus zehn Metern zum 1:0.

Schon nach dem Anstoß rollte der nächste Angriff auf den Gästekasten, doch Jonas Grunner brachte einen Pass von Matthias Hupfer nicht unter Kontrolle. Dann war es zunächst einmal vorbei mit der Neumarkter Herrlichkeit, denn die Gäste drehten mächtig auf und brachten mit sehenswertem Flügelspiel die ASV-Abwehr ins Wanken. Doch mit Glück, Geschick und einem aufmerksamen Torhüter hielt das Bollwerk dem Ansturm stand.

In der zehnten Minute war Matthias Pistor alleine durch und sein Schuss verfehlte nur um Zentimeter sein Ziel. Der Gast drängte weiter und in der 17.Minute schoss Sebastian Wirth seinen Mitspieler an, der Ball wäre sonst sicher im Tor gelandet. Dann hatte auch Bachner einen Aussetzer, als er aus seinem Tor eilte, den Ball aber nicht zu fassen bekam und Glück hatte, dass Hupfer das Leder zur Ecke klären konnte. Nach der Standardsituation war wieder höchste Gefahr vor dem ASV-Kasten, doch Armin Bindner konnte das Leder wegstochern und der Nachschuss streifte denkbar knapp über den Kasten. Im Anschluss konnte sich die Heimelf etwas befreien. Bindner hatte Pech, als er nur die Latte traf. Weitere gute Möglichkeiten vergaben Christian Heinloth und Jonas Grunner.

Nach der Pause verflachte die Partie etwas. Auch dadurch bedingt, dass die Gäste in Hälfte eins doch viel Kraft gelassen hatten. Doch hatte Kasendorf wieder die Chance zum Ausgleich, doch Bachner hielt sein Team mit einer tollen Parade im Spiel. Und das Team dankte es seinem Torhüter: Dann zirkelte Schrödl einen Freistoßflanke zentimetergenau auf Bindner, der per Kopf den viel umjubelten zweiten Treffer für den ASV erzielte (61.).

Es folgte, was so oft passiert, wenn eine Mannschaft deutlich hinten liegt: Nach dem 2:0 für die Neumarkter machten die Oberfranken auf und warfen alles nach vorne. Das ermöglichte dem ASV zahlreiche Konterchancen, mit denen die Mannschaft aber recht fahrlässig umging.

Zu einem weiteren Treffer reichte es aber allemal. Bernhard Neumayer marschierte in der 78. Minute über das halbe Feld, passte auf seinen Neumarkter Kollegen Schrödl, der in den Strafraum eindrang und den Kasendorfer Keeper mit einem Flachschuss überwand. Die letzte hochkarätige Möglichkeit für die Platzherren vergab dann Matthias Hupfer alleine vor Keeper Sebastian Eck. Insgesamt lässt sich das Fazit ziehen: Es war ein Neumarkter Sieg mit einem etwas fadem Beigeschmack.