2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Der hinten wieder einmal sehr sicher stehende Stephan (r.) klärt in dieser Szene per Kopf. Seine Mannschaftskameraden Buchner (Mitte) und Eger (links) beobachten diese Szene.
Der hinten wieder einmal sehr sicher stehende Stephan (r.) klärt in dieser Szene per Kopf. Seine Mannschaftskameraden Buchner (Mitte) und Eger (links) beobachten diese Szene.

ASV besteht erste Nagelprobe bravourös

2:1-Sieg: Gegen Selbitz sah es lange nach erster Saisonniederlage aus, doch Neumarkt wendete diese mit viel Moral ab

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Der ASV Neumarkt ist auch nach dem neunten Spieltag weiter ungeschlagen. Es bedurfte aber einer wahren Energieleistung, um diesen Nimbus mit einem 2:1-Sieg über die SpVgg Selbitz zu wahren.

Die Gäste aus Selbitz präsentierten sich nämlich über weite Strecken der Partie als die bessere Elf und der Tabellenführer wirkte vor allem zwischen der 15. und 45 Minute überfordert und brachte buchstäblich kein Bein auf die Erde. Viel zu durchsichtig agierten hier die Haußner-Schützlinge und mit schnellen Ballverlusten brachte man sich oft um den Lohn der Mühen. Doch auch Selbitz trug sein Scherflein zu den Neumarkter Unsicherheiten bei, denn mit einer konzentrierten Leistung in allen Mannschaftsteilen kontrollierte es das Spiel und ging folgerichtig verdient in Führung.

Dass der ASV dann trotzdem den Kopf noch aus der Schlinge ziehen konnte, lag an einer deutlichen Leistungssteigerung ab der 60. Minute. Ab da wachte das Team auf und machte mit druckvollem Spiel den Gästen Feuer unter dem Hintern. Hier setzte vor allem Christian Schrödl ein Zeichen, der überall zu finden war, Freistöße und Ecken schlug und auch als Vorbereiter und Knipser zur Stelle war.

Rasantes Spitzenspiel

Das Spiel war kaum eine Minute alt, als Yannick Schuberth auf der linken Seite frei gespielt wurde, das Leder aber knapp am Neumarkter Kasten vorbeizog. Vier Minuten später nahm Schrödl aus 18 Metern Maß, zielte aber knapp am Tor vorbei. Selbitz war präsenter und baute immer wieder Druck auf. So auch in der zwölften Minute, als Martin Damrot aus spitzem Winkel über das Tor schoss.

Der ASV antwortete wieder mit einem schönen Angriff über Christian Heinloth, dessen Zuspiel schlenzte Schrödl am langen Eck vorbei. Das war es dann mit der Neumarkter Herrlichkeit in Hälfte eins und fortan bestimmte der Gast das Spiel. Und schon in der 19. Minute gelang ihm die Führung. Die Neumarkter Abwehr wirkte bei einem Angriff über rechts etwas unsortiert und Pascal Hager spitzelte das Leder ins lange Eck.

Das verunsicherte die Hausherren noch mehr und kaum ein brauchbarer Spielzug kam noch zustande. Einzig Keeper Martin Bachner hielt mit tollen Paraden seine Mannschaft im Spiel. So in der 21. Minute, als er einen Heber von Fabian Elbl über die Latte lenken konnte und dann in der 44. Minute, als er mit einem tollen Reflex den zweiten Treffer verhinderte.

ASV fand ins Spiel zurück

Auch nach der Pause fanden die Platzherren zunächst kein Mittel, das kompakte Mannschaftssystem der Gäste zu knacken. Bereits in der 49. Minute musste Phillip Stephan in höchster Not gegen Hager klären und der gleiche Spieler fand bei einem 18-Meter-Schuss im ASV-Keeper seinen Meister.

Dann begann der ASV, sich besser ins Spiel zu bringen und es gelang auch immer mehr, das Spiel der Oberfranken zu unterbinden. Der ASV tastete sich immer mehr an das gegnerische Tor heran und bei zwei Freistößen zielten dann Asani und Stephan per Kopf nur knapp daneben (59. und 61.). Dann noch ein Warnschuss durch Hager, der nur um Zentimeter am ASV-Kasten vorbei strich (62.).

Nun ging es hin und her, aber Neumarkt legte nun deutlich zu und mit Tempospiel brachte man die Gäste in die eine oder andere Verlegenheit. Eine gut-getimte Flanke von Christoph Bellmann verfehlte Vigan Asani nur knapp und auch Alexander Pfindel verfehlte mit einem Schrägschuss das Tor nur knapp. In der 73. Minute musste der Pfosten für den bereits geschlagenen Gästekeeper bei einem Freistoß von Schrödl retten.

Schrödls Geniestreich stach

In der 73. Minute dann ein Geniestreich von Christian Schrödl. Unwiderstehlich zog er auf der linken Seite los, ließ drei Gegenspieler wie Marionetten stehen und hämmerte das Leder aus zehn Metern, spitzer Winkel, in die Maschen. Schrödl blieb weiter der Alleinunterhalter vor dem Selbitzer Tor. Er scheiterte bei guten Versuchen noch zweimal am Torhüter und einmal lief er sich im Übereifer in der Abwehr fest. Selbitz versuchte sich zwar zu befreien, doch das gelang nun nicht mehr, auch als man die Brechstange auspackte, hielt die Heimelf nun konsequent dagegen. Beifall brandete in der 85. Minute auf, als Trainer Haußner den völlig erschöpften Christian Schrödl vom Feld holte.

Die Entscheidung dann in der 88. Minute, als Armin Bindner einen Angriff der Gäste abfing, schnell auf Nico März spielte, der Bernhard Neumayer auf die Reise schickte. Dieser ließ sich auch von drei Abwehrspielern nicht halten und schoss flach am herausstürzenden Torhüter Marco Möschwitzer vorbei zum Siegtreffer ein.

Die Gäste versuchten es in der dreiminütigen Nachspielzeit zwar noch mal, doch konnten sie den ASV nun nicht mehr in Verlegenheit bringen. Riesenjubel brandete nach dem Schlusspfiff auf den Rängen auf. Trainer Dominik Haußner sowie Teammanager Georg Laube umarmten ihre Spieler überschwänglich. Eine Fußnote noch zu Schiedsrichter Florian Fleischmann, der wirklich gut geleitet hat. Er hat dabei aber vergessen, den Spielern bei tropischen Temperaturen pro Halbzeit eine Trinkpause einzuräumen.

Aufrufe: 030.8.2015, 21:40 Uhr
Hans GleisenbergAutor