An Klemmer führt kein Weg vorbei

Ein paar Meter weiter stand Markus Scriba, der Trainer des B-Ligisten. Vor dem liegt eine verdammt schwere Aufgabe: ,,Jetzt muss ich sehen, dass ich die Jungs bis Sonntag wieder aufbaue", sagte der Coach am Mittwochabend in Framersheim nach dem Endspiel um den Titel. 0:1 hatten seine Jungs gerade gegen den TV Freimersheim verloren, der mit diesem Sieg direkt in die A-Klasse Alzey-Worms aufgestiegen ist. Das wäre auch nur allzu gerne den Gundersheimern geglückt.

Die müssen nun als Vizemeister wenigstens noch zwei schwere Begegnungen bestreiten, wenn sie dem TV Freimersheim in die A-Klasse folgen wollen. Die Aufstiegsspiele führen sie gegen den FSV Osthofen, den Zweiten der B-Klasse Worms. Schon am Sonntag steigt die erste Partie. 14 Uhr, auf dem Platz des FSV. Das Rückspiel folgt am Mittwoch.

Die Kulisse von 900 Zuschauern auf dem engen Platz in Framersheim, erzählte Scriba, hatte seine Mannschaft merklich beeindruckt. ,,Ich habe das vor dem Spiel schon in der Kabine gespürt", schilderte der Gundersheimer Coach. Dieser Eindruck bestätigte sich wenig später auf dem Spielfeld. Im Mittelfeld gewährte sein Team dem Freimersheimer Spielmacher Levent Yalkin zu viel Platz. Der zog ab. Sein Schuss wurde zwar noch abgeblockt, fiel aber Robert Maslejak genial vor die Füße. Der TVler (3.) lupfte über VfR-Torwart Jan Kaibel - 1:0.

Nach 20 Minuten hätte der Ausgleich fallen können. Der Schiedsrichter verweigerte dem VfL jedoch einen Elfer. ,,Obwohl es einer war", meinte Scriba. Nicht nur er sprach davon, dass die Freimersheimer in dieser Szene mächtig viel Glück hatten. Nach einer guten halben Stunde gingen dann Daniel Höflich die Nerven durch. Der Ball ruhte wegen eines Freistoßes. In der Mauer ließ sich Höflich von Yalkin reizen und zu einer Tätlichkeit hinreißen: ,,Rot". Höflich, einer der treffsichersten Gundersheimer und Spezialist für Standards, wird damit erst mal fehlen.

Scriba brach nicht den Stab über Höflich: ,,Ob er der Mannschaft mit dieser Aktion einen Bärendienst erwies, kann man schwer sagen", reflektierte Gundersheims Coach. Wer weiß, ob sein Team in optimaler Besetzung ein ähnliches Powerplay aufgezogen hätte, wie es das nach einer Stunde tat. Mit dem Mut der Verzweiflung zeigte es seine spielerische Klasse, kreierte eine Chance nach der anderen. Dummerweise stand bei den Freimersheimern an diesem Abend aber ein beeindruckend gut aufgelegter Niclas Klemmer im Tor - der 23-Jährige avancierte zum Held des Spiels.