2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Helgi Kolvidsson war über drei Jahre Trainer bei der SC Austria Lustenau. Wird er jetzt Sportdirektor des Vereins oder tritt der Isländer bei einem anderen Verein wieder eine Trainerstelle an? SZ-ArchivFoto: Marc Dittmann
Helgi Kolvidsson war über drei Jahre Trainer bei der SC Austria Lustenau. Wird er jetzt Sportdirektor des Vereins oder tritt der Isländer bei einem anderen Verein wieder eine Trainerstelle an? SZ-ArchivFoto: Marc Dittmann
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

,,Alles erst mal sacken lassen"

Wird der in Lustenau als Trainer entlassene Helgi Kolvidsson Sportdirektor im Klub?

Ostrach / sz - Helgi Kolvidsson weiß nach seinem Aus als Trainer beim SC Austria Lustenau noch nicht genau wie es weitergeht. Der 43 Jahre alte isländische Ex-Profi war vergangene Woche als Trainer des österreichischen Erste-Liga-Clubs (zweithöchste österreichische Spielklasse) entlassen worden.

,,Die Ergebnisse haben halt nicht gepasst", sagt Kolvidsson. ,,Die Erwartungen vor dieser Saison waren hoch, der Vorstand sah nun das Erreichen des Ziels gefährdet. Man muss es nehmen, wie es ist", sagt der Fußballlehrer. Noch ist unklar wie es für Kolvidsson weitergeht. Gerüchte tauchten zuletzt auf, er werde beim SC Austria Lustenau bleiben - als Sportdirektor. ,,Die Vereinsführung hat Interesse daran, dass ich den Posten des Sportdirektors übernehme", erklärt Kolvidsson. Noch hat der ehemalige SCP-Spieler (1994 bis 1996; 2004 bis 2008; 99 Spiele (3 Tore)) und Trainer (2010/2011) aber keine Entscheidung getroffen. ,,Ich bin enttäuscht und muss das erst mal alles sacken lassen", sagt Kolvidsson. Zur Meldung der Vorarlberger Nachrichten, es werde bereits am gestrigen Montag ein Gespräch geben, wie und ob es für ihn in Lustenau weitergehe, sagt Kolvidsson. ,,Ja, eigentlich war das geplant, aber es ist etwas dazwischengekommen. Das Gespräch wird in den nächsten Tagen stattfinden. Ich selbst habe aber noch keine Entscheidung getroffen. Wie gesagt: ich muss alles erst mal sacken lassen, dann werde ich mir alles mal anhören." Das gelte auch für eventuelle Angebote von anderen Vereinen und aus anderen Ländern.

Helgi Kolvidsson war seit Sommer 2011 Cheftrainer beim SC Austria Lustenau, für den er zwischen 1996 und 1998 61 Bundesligaspiele absolvierte. 2012 wurde Kolvidsson sogar zum Trainer des Jahres in Österreich gewählt. Der isländische Ex-Profi (30 Länderspiele für Island) hatte Lustenau in den vergangenen Jahren in die Spitzengruppe der zweithöchsten österreichischen Spielklasse geführt und war mehrmals knapp am Aufstieg in die Bundesliga vorbeigeschrammt.

Zweimal Zweiter in Liga zwei

Vor zwei Jahren fing Grödig - im vergangenen Jahr senstaionell Dritter der österreichischen Bundesliga - die Vorarlberger noch ab, im vergangenen Jahr machte Altach den West-Österreichern einen Strich durch die Rechnung. In dieser Saison lief es nicht. Nach 13 Spielen stehen vor der Länderspielpause nur 13 Punkte - drei Siege, vier Remis und sechs Niederlagen - zu Buche. Rang acht von zehn Mannschaften. Abstiegsgefahr. Aus Sicht von Austria-Präsident Hubert Nagel zu schwach.

Bereits in den vergangenen Wochen hatten die Zeichen auf Trennung gestanden, immer wieder stand Kolvidsson in der Diskussion und damit wohl schon länger auf der ,,Abschussliste". Vor einigen Wochen hatte Austria-Präsident Hubert Nagel gegenüber dem Bezahl-TV-Sender Sky nach dem 3:3 gegen den Florsidorfer AC erklärt, Kolvidsson ,,eine Gnadenfrist" einzuräumen, gleichzeitig hatte Nagel aber zugegeben, Alternativen ,,auf dem Zettel" zu haben. Damals äußerte Nagel bereits, er könne sich vorstellen, dass Kolvidsson ,,in anderer Funktion beim Verein bleibt".

Das Aus als Trainer kam vor einer Woche, als die Vereinsoberen die 1:3-Niederlage gegen den Linzer ASK aufarbeiteten. Nachfolger Kolvidssons wurde der Kroate Mladen Posavec, bislang Trainer der Amateur-Mannschaft Austria Lustenaus, Tabellenzwölfter (von 14) in der Vorarlberg-Liga. Der ebenfalls im Klub tätige Hakan Karaosman bleibt Co-Trainer.

Aufrufe: 013.10.2014, 21:03 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor