2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Umzingelt und dennoch alle Freiheiten zum Flanken: Christian Kams, Maximilian Will und Matthias Krüger (von links) bekommen Ahrensfeldes Cristopher Zimdahl nicht in den Griff.  ©Dirk Schaal
Umzingelt und dennoch alle Freiheiten zum Flanken: Christian Kams, Maximilian Will und Matthias Krüger (von links) bekommen Ahrensfeldes Cristopher Zimdahl nicht in den Griff. ©Dirk Schaal

Ahrensfelde siegt im Kellerduell

Blau-Weiß Wriezen rutscht in den Tabellenkeller

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Das Kellerduell der Landesklasse Nord verloren die Fußballer von Blau-Weiß Wriezen gegen Grün-Weiß Ahrensfelde mit 2:4 und rutschen immer tiefer in den Abstiegstrudel.

Mit ganz anderen Vorsätzen waren beide Mannschaften in die Saison gestartet. Grün-Weiß Ahrensfelde nur auf Platz elf und Blau-Weiß Wriezen gar nur Dreizehnter vor den 11. Spieltag. "Uns fehlen längerfristig fünf Stammspieler. Das sollten wir eigentlich aber kompensieren können. Nun muss unser Augenmerk auf dem Klassenerhalt liegen", erklärte Bernd Schönfelder vom Ahrensfelder Trainergespann. "Wriezen ist eine starke Mannschaft, aber wir rechnen uns hier schon etwas aus", zeigte er sich vor dem Anpfiff optimistisch. "Wir wollen hier spielerisch zum Erfolg kommen. Wir können gar nicht anders", erklärte sein Partner Aleksander Jovanovic.

Beim Warmmachen der Platzherren war ebenfalls Kampfeswille zu spüren. "Daran liegt es auch nicht. Die Moral stimmt, beim Training hängen sich alle rein, aber es fehlt wohl das Erfolgserlebnis zum Selbstvertrauen", schätzte Wriezens Coach Mario Will ein.

Mit dem Anpfiff bestimmten die Gäste das Spiel auf dem Rasen. Die ließen den Ball locker in ihren eigenen Reihen laufen und versuchten so, die Wriezener aus der Defensive zu locken. Mit viel Einsatz, manchmal sogar übermotiviert wirkend, jedoch immer im fairen Rahmen, wollten die Gastgeber in Ballbesitz kommen. Klappte dies, war es meist nur eine Frage von Sekunden, bis sie den Ball wieder los wurden. Energisch attackierten die Ahrensfelder und zwangen die sichtlich verunsicherten Blau-Weißen immer wieder zu Fehlern. So wie in der zehnten Minute, als der Ahrensfelder Stephan Baum ohne viel Mühe den Ball eroberte und den Dennis Löhmann im Wriezener Strafraum in den Lauf servierte. Der umkurvte noch Andreas Elischer im Tor und schob locker zum 1:0 ein.

Laut war es auf dem Platz. Die Gastgeber feuerten sich an und die Ahrensfelder gaben klare Kommandos. Ein Lupfer über völlig überraschte Wriezener von Alexander Kaatz in deren Sechzehner leitete das zweite Tor ein. Denn dort wartete völlig freistehend wiederum Löhmann, um Elischer erneut zu überwinden (15.). Still wurde es nun auf Wriezener Seite. Nach 24 Minuten tauchten die aber erstmals in geballter Form vorm Ahrensfelder Tor auf. Doch mehr als ein Eckball sprang dabei nicht heraus. Das Spiel verflachte etwas, wobei Ahrensfelde das Geschehen jederzeit im Griff hatte. Fabian Kühne gewann locker ein Kopfballduell gegen zwei Gastgeber unweit des Strafraums, der Ball sprang Kaatz völlig allein auf weiter Flur vor die Füße und der verwandelte locker zum 3:0 (32.). Ein Schuss von Christian Wegner neben das Tor sowie ein Kopball von Marcel Matthias auf das Netz folgten bis zum Halbzeitpfiff.

Angst und bange war es den Wriezener Fans vor der zweiten Hälfte. "Wenn die sich nicht mächtig strecken, dann gibt es ein Debakel", befürchteten sie. Allein: Viel Geplänkel im Mittelfeld folgte bis zur 65. Minute. Da erkämpfte sich Matthias den Ball im Mittelfeld, bediente Florian Pekrul, aber dessen Sturmlauf wurde durch eine Abseitsstellung unterbrochen. Ahrensfelde tat nur noch das Nötigste. Nach einem Doppelschlag von Matthias stand das Spiel aber plötzlich wieder auf der Kippe. Erst war es Wegner, der den Torschützen einschussbereit bediente (73). Und dann traf Maximilian Will mit einem Freistoß fast von der Mittellinie aus den Kopf des Goalgetters, der zum 2:3-Anschlusstreffer einnickte (75.).Es folgte eine Drangperiode der Wriezener, die jedoch nichts einbrachte. Einen Moment der Unachtsamkeit nutzten dann die Gäste, um nach einem Freistoß von Steven Knörnschild per Kopf den Sieg klar zu machen (93.).

"Die Mannschaft hat Charakter gezeigt und das Spiel verdient gewonnen. Nach der Pause konnten wir das Tempo nicht mehr halten", erklärte Bernd Schönfelder. "Wir haben das Spiel in der ersten Hälfte verloren. Man hat die Verunsicherung gesehen", schätzte Mario Will ein. "Die Moral stimmt in der Truppe. Wir brauchen einfach ein Erfolgserlebnis", will er seiner Mannschaft keine Vorwürfe machen. "Schön ist, dass die Wriezener zu uns stehen. Nach dem Spiel kommen die und klopfen uns auf die Schulter und nehmen Anteil", berichtete der Trainer. "Wir haben einfach momentan die Seuche ...", verabschiedete er sich in die mucksmäuschenstille Kabine.

Aufrufe: 026.11.2014, 10:26 Uhr
MOZ.de / Dirk SchaalAutor