2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Timo Diehl übernahm von Raimund Kiuzauskas das Traineramt beim Fußball-Landesligisten TuS Lindlar, freut sich über die sehr gute Unterstützung durch seinen Co-Trainer Thorsten Linke., Foto: ?Randow
Timo Diehl übernahm von Raimund Kiuzauskas das Traineramt beim Fußball-Landesligisten TuS Lindlar, freut sich über die sehr gute Unterstützung durch seinen Co-Trainer Thorsten Linke., Foto: ?Randow

Acht-Tore-Festival als Höhepunkt

TuS Lindlar überwintert nach wechselhafter Hinrunde auf Nichtabstiegsplatz

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Lindlar. Das Betrachten der nackten Zahlen weist für den Fußball-Landesligisten TuS Lindlar zur Winterpause 18 Punkte, Rang elf und einen Vorsprung von einem Zähler zur Abstiegszone auf — nur verständlich, dass das Halbzeitfazit von Trainer Timo Diehl gemischt ausfällt: „Unser primäres Ziel war und ist der Klassenerhalt. Da wir aktuell über dem Strich stehen, besteht kein Grund, komplett unzufrieden zu sein.”

Schon anhand dieser Wortwahl lässt sich allerdings erahnen, dass der Trainer auch nicht mit übertriebener Euphorie in die Spielpause geht: „Wir haben es mit nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen leider verpasst, uns eine bessere Ausgangslage für die Rückrunde zu erspielen.”

Alles in allem sei die Ausbeute allerdings in Ordnung, wenn man bedenkt, dass der Start mit nur drei Punkten aus den ersten fünf Spielen alles andere als verheißungsvoll war. In diese Phase fiel auch der wohl unglücklichste Punktverlust beim 1:2 gegen den TuS Oberpleis, als der TuS Lindlar nach eigener Führung durch zwei Strafstöße ins Hintertreffen geriet und in der Schlussphase selbst einen Elfmeter nicht verwerten konnte.

Bis zum zwölften Spieltag rangierte der TuS Lindlar die meiste Zeit auf einem Abstiegsplatz. In dieser Zeit folgte jedoch die erfolgreichste Phase der Hinrunde mit drei Siegen hintereinander — dem verdienten 3:1 beim TuS Marialinden, dem erstaunlichen 8:2 über die SG Köln-Worringen und dem wichtigen 2:1 über den FC Pesch.

Fortan ließ der TuS immer mindestens vier Mannschaften hinter sich in der Tabelle, obwohl der Ausklang der Halbserie mit zwei torreichen Niederlagen und einem enttäuschenden Remis gegen das Schlusslicht SV Deutz 05 nicht mehr allzu viele Erfolgserlebnisse bereit hielt.

Das Torfestival gegen den damaligen Tabellendritten und derzeitigen Vierten aus Worringen war zugleich der sportliche Höhepunkt für den TuS Lindlar. Sogar ein zwischenzeitlicher Rückstand wurde weggesteckt, Angriffe wurden konsequent zu Ende gespielt und effektiv in Tore umgemünzt.

Enttäuschend war neben der Heimpleite gegen den TuS Oberpleis auch das 2:2 beim TuS Mondorf, als ein Zwei-Tore-Vorsprung unnötig wieder aus der Hand gegeben wurde.

In den einzelnen Mannschaftsteilen war oft viel Bewegung zu verzeichnen, angefangen im Tor. Von den beiden Neuzugängen erhielt zunächst Martin Skowronek ob seiner Erfahrung den Vorzug, handelte sich dann allerdings eine Rote Karte ein. Gurur Özden erhielt damit seine Bewährungschance und blieb auch nach Ablauf der Sperre seines Torwartkollegen in der Startelf. Für die Rückrunde werden die Karten wieder neu gemischt.

In der Abwehrkette konnte sich Moussa Daffe einen Stammplatz in der Innenverteidigung sichern und war ob seiner Physis oft der „Turm in der Schlacht”. Er wird demnächst allerdings zumindest vorrübergehend in seine Heimat nach Mali zurückreisen. Timo Diehl hofft auf eine baldige Rückkehr zum Beginn der Rückrunde.

Im Mittelfeld konnte Neuzugang Tobias Zinken, der für den SV Bergisch Gladbach 09 auch schon in der Regionalliga aktiv war, die hohen Erwartungen nur teilweise erfüllen. „Er ist sehr selbstkritisch und sieht das selbst ebenfalls so. Ich bin sicher, dass wir von seinem Potenzial, wie er es beim Sieg über die SG Worringen auch schon gezeigt hat, in Zukunft noch sehr profitieren werden”, sagt sein Trainer.

Einen starken Schritt nach vorne hat Jeffrey Ebert gemacht. Er habe, so Diehl, sein Phlegma abgelegt. Der Einsatz in allen 15 Begegnungen auf der Sechserposition zeugt von der Bedeutung des 21-Jährigen für die Mannschaft. In der Offensive waren Marc Bruch mit neun und Anton Zeka mit fünf Treffern die beiden erfolgreichsten Torschützen des TuS Lindlar. Von Ali Tökgöz erhofft sich der Klub noch etwas mehr Torgefahr, doch ist der Trainer mit der bisherigen Entwicklung dennoch zufrieden — insbesondere unter Berücksichtigung mehrerer Blessuren, die der Neuzugang vom BV Drabenderhöhe wegzustecken hatte.

Mit Lukas Cendlewski zählte auch ein Spieler aus dem Reserveteam häufig zum Kader und kam auch zu zwei Kurzeinsätzen. Er hatte bereits in der Sommervorbereitung positiv auf sich aufmerksam gemacht und ist für Timo Diehl ein gutes Beispiel, dass im Klub nach wie vor eine „gute Durchlässigkeit” zwischen der 1. und 2. Mannschaft sowie den A-Junioren beherzigt wird. Ebenso ist hier Marius Mukherjee zu nennen, der in seinem ersten Jahr bei den Herren bereits auf acht Einsätze und zwei Tore kommt.

Als mit den wichtigsten Neuzugang bezeichnet Timo Diehl seinen Co-Trainer Thorsten Linke. Nachdem der Chefcoach bei seiner Amtsübernahme im April zunächst die alleinige Verantwortung trug, weiß er seit dem Sommer einen wichtigen Mitstreiter an seiner Seite. Die Zusammenarbeit habe sich bewährt, betont Diehl. So passt es auch, dass der TuS Lindlar jüngst die Verlängerung mit dem Trainerduo für die Saison 2016/17 vereinbart hat.

Während auf den Trainerstühlen also Konstanz vorherrscht, stehen im Kader Veränderungen an. Torwart Deniz Kuzey, dessen Fortgang schon im Sommer erwartet worden war, hat sich nun endgültig abgemeldet und wird pausieren. Tobias Mibis hatte frühzeitig seine Absicht geäußert, im Winter zum A-Ligisten Eintracht Hohkeppel zu wechseln. Und auch Maurice Müller wird künftig tieferklassig vor den Ball treten, er wechselt in die Kreisliga B zum TuS Untereschbach, um dort mit seinem Freundeskreis in einer Mannschaft zu spielen.

Keine wirklichen, aber doch „gefühlte” Neuzugänge sind Florian Harnisch, Luca Jansen und Baris Tökgöz, die wegen schweren Verletzungen nicht oder nur wenige Minuten zum Einsatz kamen.

Die Vorbereitung beginnt am 18. Januar. (r)

Aufrufe: 028.12.2015, 21:00 Uhr
Kölner Stadt-AnzeigerAutor