2024-06-03T07:54:05.519Z

Team Rückblick
– Foto: Mehmet Dedeoglu Dedepress

Energie Cottbus: Ein Saisonrückblick der besonderen Art

Es war eine Spielzeit mit Spannung und Rückschlägen bis zum letzten Spieltag.

In einer nervenaufreibenden Spielzeit setzte sich der FC Energie Cottbus in der Regionalliga Nordost als Meister und Aufsteiger durch. Doch es lief nicht immer alles nach Plan, wie unser Saisonrückblick zeigt.



Holpriger Start mit anschließender positiven Serie

Nach der gescheiterten Relegation gegen die SpVgg Unterhaching hatte Energie das Ziel in der Spielzeit 2023/2024 erneut oben anzugreifen. Dementsprechenden wurde das Team verstärkt, da Leistungsträger den Verein verließen. Für die Offensive stießen Phil Halbauer, Cedric Euschen, Rudolf Ndualu, Alexander Prokopenko und Timo Bornemann zur Mannschaft. Für die Defensive kamen mit Tim Campulka und Dominik Pelivan nur zwei neue Spieler, da der Verein viele Akteure aus dem Verbund halten konnte.

Doch der Start verlief mit der 1:2-Auftaktniederlage bei Viktoria Berlin und mit dem 1:1 gegen Rot-Weiß Erfurt im Stadion der Freundschaft alles andere als prickelnd. Außerdem musste Schlussmann Elias Bethke in Berlin bereits nach 15 gespielten Minuten ausgewechselt werden. Im weiteren Verlauf der Hinrunde stand Alexander Sebald zwischen den Pfosten. Trotz der mageren Punktausbeute aus den ersten beiden Partie glaubte die Wollitz-Elf an ihre Stärke und reisten an einem Mittwochabend zum Auswärtsspiel bei Hansa Rostock II.

Aber auch im Ostseestadion lief zunächst nicht viel zusammen, da man zur Halbzeit 0:2 in Rückstand lag. Doch bereits in der 49. Spielminute brachte Tim Heike mit dem 1:2 aus Cottbuser die Hoffnung zurück. Campulka und erneut Heike sorgten dann für die Wende und gleichzeitig für den ersten Saisonsieg. Dieser Sieg sollte die positive Wende und gleichzeitig eine ungeschlagene Serie bringen. So wurde auch das darauffolgende Heimspiel gegen den Chemnitzer FC gewonnen. Der U19-Akteur Tünay Bektas war nicht mal zwei Minuten auf dem Platz, als er den 2:0-Endstand erzielte. Die Auswärtspartie bei der VSG Altglienicke am 8. Spieltag brachte wissenswerte Fakten mit sich. In den ersten vier Duellen gewann Energie gegen die VSG. Die weiteren vier Begegnungen entschieden die Berliner für sich. Und auch dieses Mal zeigten sie sich als ebenbürtiger Gegner. Zwar ging Energie 1:0 in Führung, musste aber den 1:1-Ausgleich hinnehmen. Noch vor der Pause sorgte Heike für den 2:1-Endstand für Energie.

Schwere Verletzung und durchwachsene Ergebnisse

Die Partie in Eilenburg brachte Freud und Leid für die Lausitzer. Zwar gewann Energie mit 3:1 und eroberte am 10. Spieltag die Tabellenführung, doch dieser Sieg war schwer erkauft, da sich der Kapitän Axel Borgmann einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Im darauffolgenden Spiel war die Tabellenführung schon wieder weg, da man dem FC Carl Zeiss Jena mit 0:2 unterlag. Zwischen dem 11. und 15. Spieltag befand sich Energie in einer kleinen Krise, da man in dieser Phase nur einen überzeugenden Auftritt und Sieg einfahren konnte. Beim 4:0-Heimerfolg gegen den SV Babelsberg am 13. Spieltag netzte der Flügelspieler Maximilian Oesterhelweg ganze dreimal ein. Am 15. Spieltag stieg das Spitzenspiel gegen den BFC Dynamo und Energie sah sich nicht nur mit einer 0:1-Niederlage konfrontiert, sondern verlor durch Platzverweise für Timmy Thiele und Joshua Putze zwei extrem wichtige Säulen des Teams. Die zwei letzten Hinrundenpartien und das erste Rückspiel fanden nicht mehr wie geplant statt und mussten wegen Wintereinbruch und Viruswelle abgesagt werden. So ging der FCE mit Platz 3 und drei Punkten Rückstand auf Platz 1 in die Winterpause.

Winterverpflichtungen und Aufholjagd

Text In dieser besagten Winterpause lud der Verein zur Weihnachtsfeier im Stadion ein und verkündete den neuen Stadionnamen "LEAG Energie Stadion". Dies bedeutet auch, dass der Verein durch den neuen Stadionnamen finanzielle Einnahmen verbuchen konnte. Im Januar 2024 wurden mit M. Pronichev, N. Bretschneider und Yannik Möker gleich drei Winterzugänge innerhalb von zehn Tagen verkündet.

Danach ging der Spielbetrieb weiter und man reiste zum ersten Spiel des Jahres nach Luckenwalde, wo es nach zwischenzeitlicher nur ein mageres 1:1 für Energie gegeben hat. Die ganz große Ernüchterung war dann die 0:2-Pleite bei Rot-Weiß Erfurt. Nun betrug der Rückstand auf Platz 1 ganze 11 Punkte. Der Verein handelte und verpflichtete mit F. Kusic, J. Shcherbakovski und M. Krauß drei weitere Spieler im Winter. Und Krauß schlug gegen Hansa Rostock II richtig ein und steuerte dem 3:1-Heimerfolg eine Vorlage bei und sorgte damit für den Beginn einer Serie. Aus eben solcher resultierten im weiteren Saisonverlauf 7 Siege und 1 Remis. Zudem gab es in den Heimspielen gegen Viktoria Berlin und dem Berliner AK Last-Minute-Siege zu bestaunen. Einen herben Dämpfer gab es im Nachholspiel bei Chemie Leipzig, als man dort mit 0:3 unterlag. Gleichzeitig war es die letzte Saisonniederlage für die Lausitzer.

Das direkte Duell und krönendes Saison-Finish

Danach fing man sich wieder und diese herbe Niederlage schärfte wohl noch einmal die Sinne. So konnte dem Topspiel gegen dem Greifswalder FC am 29. Spieltag nichts mehr im Wege stehen. Das Duell "Dritter gegen Erster" entschied Energie mit 2:1 für sich und sprang seit dem 13. Spieltag wieder an die Tabellenspitze. darauf folgte ein überzeugender 3:0-Auswärtserfolg in Babelsberg. Spektakel und ein Last-Minute-Sieg war dann wieder gegen Lok Leipzig allgegenwertig. Das Topspiel beim BFC Dynamo wurde mit einem 2:0-Auswärtserfolg wieder souverän gemeistert. Zu diesem Zeitpunkt hatte man die Berliner bis auf sage und schreibe 10 Punkten distanziert. Allerdings wurden die Knie im Heimspiel gegen den FSV Luckenwalde noch einmal weich und man lag 0:3 hinten. Doch die Aufholjagd und der 3:3-Endstand sorgten dafür, dass am 34. Spieltag nur noch in Punkt zum Aufstieg nötig war. Jedoch setzte die Mannschaft einen drauf und siegte souverän mit 2:0.

Schlusswort: Die ganze Saison war ein Wechselbad der Gefühle und trug alles in sich, was der Fußball so hergibt. Ein Fast-Fehlstart wurde verhindert und man biss sich in den oberen Tabellengefilden fest. Allerdings stand man in der Hinrunde nur an zwei Spieltagen (10. u. 13. Spt.) an der Spitze. Hinzu kam die schwere Verletzung von Axel Borgmann und die längeren Sperren für Joshua Putze und Timmy Thiele. Auch zum Rückrundenbeginn stotterte der Motor und Pele Wollitz zog die richtigen Schlüsse und setzte dank der Winterneuzugänge auf eine immer mehr sich einspielende Truppe, die nach dem Sieg gegen Greifswald am 29. Spieltag die Tabellenführung nicht mehr abgab. Eine Saison die auch mit vielen Achterbahnfahrten in den Spielen geprägt war, wurde zu einem erfolgreichen Ende abgeschlossen und beinhaltet den mehr als verdienten Aufstieg in die 3. Liga.

Nun steht nur noch mit dem Landespokalfinale am 25. Mai 2024 ein letztes Pflichtspiel an, in welches Energie das Ticket für den DFB-Pokal lösen könnte. Aber das "Double" zu erringen wird alles andere als einfach.

Aufrufe: 020.5.2024, 12:20 Uhr
René KubaschAutor