2024-05-24T11:28:31.627Z

Querpass
Vergleiche mit Teams aus der Nachbarschaft (wie hier gegen die SG Hillesheim) gibt es vorerst keine mehr für die SG Esch/Feusdorf
Vergleiche mit Teams aus der Nachbarschaft (wie hier gegen die SG Hillesheim) gibt es vorerst keine mehr für die SG Esch/Feusdorf – Foto: Sebastian J. Schwarz

Zwischen Lust und Frust in ungeliebter Staffel

Kreisliga B9: Wo bei der SG Esch/Feusdorf der Schuh drückt und was vom Ärger über die Spielklassenreform übrig geblieben ist.​

Lange hatten sie den Sommer über darum gekämpft, nach der Spielklassenreform des Fußballverbandes Rheinland (FVR) nicht der Kreisliga B9, sondern der B8-Staffel zugeteilt zu werden. Mehr Derbys und kürzere Fahrten wären die Folge gewesen. Die SG Esch/Feusdorf (Efeu) hat mittlerweile acht Partien in der überwiegend von Teams aus dem Bitburg/Prümer Raum dominierten Staffel absolviert – und belegt mit acht Punkten als Zehnter einen Platz im unteren Mittelfeld der Tabelle.​

Gegenüber der vergangenen Saison, als man in der damaligen Kreisliga B I lange oben mitmischte und am Ende Dritter wurde, hat sich einiges geändert. Von „acht bis zehn Leuten, die mittlerweile nicht oder nicht mehr zur Verfügung stehen“, berichtet SG-Sprecher Björn Hoffmann. Neben Verletzten und Akteuren, die etwa aus beruflichen Gründen fehlen, kämen Spieler dazu, denen der Aufwand in der B9-Liga mit den weiten Anfahrten zu vielen Auswärtspartien zu hoch sei. Die schwierige Situation im Kader hatte Trainer Sebastian Heinzen im Juli kommen sehen – und legte sein Amt nieder. Mit Nachfolger Achim Horvath kehrte ein alter Bekannter zurück: Der Jünkerather war früher schon einmal Coach der Spielgemeinschaft von der Oberen Kyll.

Um die beiden Seniorenmannschaften mit ausreichend Spielern bestücken zu können, kratzen sie in Esch und Feusdorf Woche für Woche das Personal zusammen. Der mittlerweile 46-jährige Uwe Schneider half (auch) zuletzt in Waxweiler aus. Dort sah es nach einer zwischenzeitlichen 2:0-Führung bereits sehr gut für die Horvath-Elf aus, ehe die Gastgeber dank zwei umstrittenen Strafstößen, so die Einschätzung Hoffmanns, noch zum Ausgleich kamen.

Die Erste im B-Liga-Abstiegskampf, die Zweite mit nur einem Zähler und 6:50-Toren nach acht Spielen am Tabellenende der Kreisliga C15: Mangelnde Quantität schlägt sich bei der SG auch auf die spielerische Qualität nieder. Trotzdem beteuert Björn Hoffmann: „Die Jungs geben Gas und haben Spaß bei der Sache. Sie machen das Beste aus der schwierigen Situation.“

Die Folgen der Spielklassenreform bereiten ihm aber Sorge: Die C-Liga habe sich zu einer Drei-Klassen-Gesellschaft entwickelt. Teams, die früher in der D-Klasse spielten, beziehen regelmäßig zweistellige Niederlagen. „So wird mancher die Lust am Fußball verlieren“, befürchtet der SG-Verantwortliche.

Nach der Abschaffung der D-Ligen hatten Mannschaften die Möglichkeit, für die neue Reserveklasse zu melden. „Doch das hätte in unserem Fall ja wiederum auch sehr weite Fahrten bis etwa in die Südeifel mit sich gebracht“, merkt Hoffmann an.

Im Zuge der ablehnenden Haltung des FVR spielten sie in Esch und Feusdorf sogar mit dem Gedanken, in den benachbarten Mittelrhein-Verband zu wechseln und so viele Kilometer sparen zu können. Konkrete Schritte in diese Richtung gab es nach TV-Informationen indes bislang nicht.

Generell überlege man momentan weiter, wie der Fußball in den beiden SG-Orten attraktiv gestaltet werden könne und prüfe verschiedene Optionen, lässt sich Hoffmann zu diesem Thema nur eine Aussage allgemeinen Charakters entlocken. Längst blickt er über den eigenen Tellerrand hinaus und betont: „Mit großem Interesse verfolgen wir die positiven Entwicklungen bei unseren Nachbarn wie etwa der SG Schneifel, dem TuS Ahbach und der SG Hillesheim...“

Aufrufe: 06.10.2023, 18:00 Uhr
Andreas Arens Autor