2024-10-08T06:23:18.597Z

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Ahmet Karahasan traf beim 1:0-Sieg im Hinspiel gegen Hertha München.
Ahmet Karahasan traf beim 1:0-Sieg im Hinspiel gegen Hertha München. – Foto: Mehdin Glogic

Zweiter Abstieg in Folge: FC Hertha München spielt künftig Kreisklasse - Coach Rados mit Kampfansage

Hertha München gelang in 180 Minuten kein Treffer

Es sollte nicht sein. Nach Abpfiff fehlte FC Hertha München in der Relegation beim FC Bosna i Hercegovina München ein Tor zur Verlängerung, was den zweiten Ligaabstieg in Serie zur Folge hatte.

München - Ein Jahr nach dem Bezirksliga-Abstieg muss der FC Hertha München die Kreisliga bereits wieder verlassen. Im Rückspiel der Relegation beim aktuellen Noch-Kreisklassisten FC Bosna i Hercegovina München konnte man die Pleite aus dem Hinspiel nicht drehen. Während sich die Gastgeber auf den ersten Kreisliga-Aufstieg nach 22 Jahren Kreisklasse freuen können, mussten die Gäste zum zweiten Mal in Serie den Gang in die untere Liga antreten. In mehr als 180 Minuten reichte der Treffer von Ahmet Karahasan aus der 22. Minute des Hinspiels für den Unterschied - und für grenzenlosen Jubel auf der einen und tiefer Trauer auf der anderen Seite.

FC Hertha-Spielertrainer Mislav Rados nach verlorener Relegation: „Es fehlte der letzte Wille“

Die Enttäuschung war nach dem torlosen Rückspiel natürlich groß. Hertha München um Spielertrainer Mislav Rados kam mit einem klaren Plan an die Sportanlage in Thalkirchen - dieser ging aber nicht auf. Laut Rados, der selbst auf dem Platz stand, fehlte der Mannschaft in der Partie „der letzte Wille“. Auch deswegen fällt sein Resümee zur gestrigen Begegnung relativ nüchtern aus: „Meiner Meinung nach waren wir über beide Spiele hinweg die dominantere Mannschaft. Im Fußball entscheiden aber Tore - wir haben keins gemacht, Bosna i Hercegovina aber schon. Aufgrund dieses Tores sind sie letzten Endes auch verdient in die Kreisliga aufgestiegen. Da bringt uns die Spieldominanz auch nichts.“

Verteidiger Nicolas Lamby hatte nach Abpfiff eine ähnliche Analyse parat: „Bei solchen Spielen entscheiden kleine Situationen sehr viel. Bosna i Hercegovina hatte das Spielglück auf seiner Seite.“ Dass die knapp 300 Zuschauer aber eine Partie auf Augenhöhe sahen, betonte der Verteidiger aber: „Es war ein enges Ding, das in beide Richtungen gehen kann. Es wäre nicht unverdient gewesen, wenn wir die Relegation gewonnen hätten.. Wir sind vorne aber nicht reingekommen, wie wir es wollten, und haben kein Tor gemacht.“

FC Hertha München: Verteidiger Nicolas Lamby sieht Vorstand vor „großer Aufgabe“

Dass der Schmerz nach zwei Abstiegen innerhalb eines Jahres bei allen Beteiligten tief sitzt, ist verständlich. Auf der Suche nach einer Erklärung ist für Lamby aber vor allem die hohe Fluktuation in der Mannschaft entscheidend gewesen. Denn im Nachgang auf den Bezirksliga-Abstieg sind laut dem Defensivmann „nur noch fünf, sechs Leute dageblieben.“

Auch für die kommende Saison kann Hertha München nicht mit allen Akteuren planen: „Einige Spieler, die gegen Bosna i Hercegovina auf dem Platz standen, sind in der nächsten Saison nicht mehr in München. Da kommt auf den Vorstand eine große Aufgabe zu, eine ordentliche Truppe zusammenzustellen.“ Einer dieser Spieler, der vom Spielerzettel des Vereins für die kommende Saison gestrichen werden muss, ist Lamby selbst.

Bei einer Personalie muss sich der Vorstand aber keine Sorgen machen: Coach Mislav Rados kündigte nach der Partie bereits an, dem Klub erhalten zu bleiben: „Ich bleibe definitiv. Es macht mir viel Spaß, mit den Jungs zu arbeiten.“ Wer in der kommenden Spielzeit noch zu seinen Jungs gehören wird, weiß auch Rados nicht. Er gehe aber davon aus, dass der Kern der Mannschaft bleiben wird und mit dem ein oder anderen Spieler ergänzt wird.

Coach Rados mit Kampfansage: „Wir werden um den Wiederaufstieg spielen“

Bezüglich einer Sache ist sich der Spielertrainer aber sicher: „Wir werden eine schlagfertige Truppe haben, damit wir um den Wiederaufstieg spielen.“ Für alle Fans von Hertha München hat der Trainer aber zu guter Letzt noch eine kampfeslustige Botschaft: „Hertha München hat in der Kreisklasse nichts zu suchen. Auf kurz oder lang spielen wir wieder in der Kreisliga, vielleicht sogar in der Bezirksliga.“ (Paul Ruser)

Aufrufe: 05.6.2023, 13:09 Uhr
Paul RuserAutor