2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Archivfoto von 2013, als Rohrbach im Pokal ein 5:0-Sieg gegen Dühren gelang.
Archivfoto von 2013, als Rohrbach im Pokal ein 5:0-Sieg gegen Dühren gelang. – Foto: Siegfried Lörz

Zwei-Klassen-Unterschied nur auf dem Papier

Kreispokal Sinsheim +++ Stadtderby im Finale +++ Der SV Rohrbach/S. trifft auf den TSV Dühren

Alleine die Tatsache, dass ein B-Ligist das Kreispokalfinale erreicht hat, ist schon eine Schlagzeile wert. Vor dem Duell zwischen dem Kreisligisten SV Rohrbach/S. und dem TSV Germania Dühren gibt es aber mehrere Geschichten zu erzählen. Am Mittwoch ab 19.30 Uhr schreiben die beiden Teams im Helmut-Gemelin-Stadion ihre eigene in 90 oder 120 Minuten, Elfmeterschießen nicht ausgeschlossen. Wir haben im Vorfeld ein paar Geschichten gesammelt.

Das Fohlenmarkt-Endspiel

Schnell war den Sinsheimer Kreisverantwortlichen klar, dass das Finale unbedingt in Sinsheim stattfinden muss. Das Problem bei der Sache: Der alljährliche Fohlenmarkt, der den Schwimmbadparkplatz komplett in Beschlag nimmt. Nach kurzem hin und her, samt Diskussion über die Verlegung auf einen anderen Tag, kam aber das Okay der Stadt.

Das Helmut-Gemelin-Stadion ist der prädestinierte Endspielort, zumal er fast exakt zwischen den beiden Sportplätzen des SV und TSV gelegen ist. Bei maximal drei Kilometern Anfahrtsweg muss der allgemeine Fußballfan auch gar nicht zum PKW greifen. Das Fahrrad ist doch eine günstige Alternative und selbst zu Fuß ist Mann oder Frau aus beiden Stadtteilen in spätestens 45 Gehminuten vor Ort.

Der wankende Kreisligist

Man muss sehr weit zurückblicken, um eine derart schwache Saison des SV Rohrbach/S. zu finden. Als derzeit Dreizehnter in der Kreisliga ist das schlechteste Abschneiden im 21. Jahrhundert nicht mehr zu verhindern. "Das ist natürlich nicht das, was wir uns vorgenommen haben", sagt SV-Trainer Joachim Heger. Zumindest der Super-Gau ist seit rund einer Woche ausgeschlossen, wie er hinzufügt, "immerhin können wir nicht mehr auf den Relegationsplatz abrutschen."

Eine schwache Punktspielrunde muss trotzdem keine Auswirkung auf den Pokal haben. "Jetzt haben wir die Chance, die Saison mit einem Titel zu einem positiven Abschluss zu bringen", sagt Heger.

Der "aus heiterem Himmel" wankende B-Ligist

Bis vor ein paar Wochen sah alles nach einer höchst souveränen Meisterschaft für den TSV Dühren aus. Doch dann gab es zwei 1:3-Niederlagen in Bargen und in Siegelsbach, seitdem muss der letztjährige Dritte wieder zittern. Der SV Sinsheim hat die Gunst der Stunde genutzt und ist bis auf drei Zähler herangerückt. In anderthalb Wochen am letzten Spieltag müssen die Dührener aller Voraussicht nach erneut nach Sinsheim zu einem Endspiel. Dann beim SV um die Meisterschaft.

"Ehrlich gesagt haben wir gehofft entspannt ins Pokalfinale gehen zu können, aber jetzt ist es eben so", sagt Marvin Ziegler. Der TSV-Coach und seine Mitstreiter konzentrieren sich dieser Tage trotz der nervenaufreibenden Lage in der Lage einzig und allein auf den Pokal. Er prophezeit: "Wir sehen uns als kleiner Außenseiter, denken aber schon, dass wir mithalten können."

Die Ehemaligen

Neben Ziegler standen mit Trainerkollege Rico Unser und Christian Flaig zwei weitere Dührener bereits in Diensten den SV Rohrbach/S. Unser davon am längsten (von 2012 bis 2020) und 2013 hat er mit dem SV schon einmal knapp den Pokalsieg verpasst – mit 0:2 im Finale gegen den TSV Michelfeld in Reihen. Sein Teamkollege von damals, steht am Mittwoch auf der anderen Seite.

"Christian Heinlein und Rico haben 2013 beide für uns gespielt", hat Heger die Aufstellung von vor zehn Jahren zu Rate gezogen. Heinlein ist mittlerweile sein verlängerter Arm auf dem Spielfeld und gleichzeitig Co-Trainer. Was beide 2013 verpasst haben, wird definitiv einer am Mittwoch nachholen.

Die einmalige Chance

"Vielen wird keine zweite Chance vergönnt sein", sagt Ziegler. Er selbst bekommt zum ersten Mal die Gelegenheit auf den Pokal und will sie mit aller Macht nutzen. Das Endspiel an sich ist verständlicherweise seit längerem Thema in Dühren wie in Rohrbach. Ziegler verrät: "In den verschiedenen WhatsApp-Gruppen kommt es immer wieder zur Sprache."

Auf beiden Seiten gibt es aber auch Jungs, die die Chance nicht auf dem Platz wahrnehmen können. "Wenn die Verlegung auf das Wochenende geklappt hätte, hätte Luca Romig mit dabei sein können", sagt Heger. Der Rohrbacher Stürmer wäre dafür extra über das Wochenende von seinem Auslandssemester aus Sevilla nach Hause geflogen.

Bei den Dührenern wird vor allem Peter Binder schmerzhaft vermisst. "Die Lücke, die sein Fehlen bei uns im Zentrum reißt, ist nicht wegzudiskutieren", sagt Ziegler dazu. Der zentrale Mittelfeldspieler wird mit einem Kreuzbandriss lange Zeit fehlen.

Aufrufe: 016.5.2023, 19:00 Uhr
red.Autor