Der Doublesieger der vergangenen Runde hat den Schwung fast komplett in die neue Runde mitgenommen. "Spielerisch sind wir mit den letzten Wochen sehr zufrieden", sagt Marvin Ziegler und nennt das 1:1 gegen den FC Weiler, die knappe 2:3-Niederlage beim Spitzenreiter Türkspor Eppingen sowie das 0:2 im Pokalachtelfinale gegen den VfL Mühlbach exemplarisch. Der Trainer des TSV Dühren fügt aber schnell hinzu, "rein von den Ergebnissen und unserem Tabellenplatz können wir aber nicht zufrieden sein."
Es ist eben ein zweischneidiges Schwert. Dass die Dührener kicken und auch klassenhöhere Teams schlagen können, haben sie vergangene Runde und auch aktuell zuhauf bewiesen. Wie es aber so ist, wenn ein Klub auf dem Vormarsch ist, stellt sich die Konkurrenz darauf oft clever ein und nicht selten reichen die vorhandenen Mittel (tief stehen und kontern), um eine aufstrebende Mannschaft damit in die Schranken zu weisen.
Was beim TSV erschwerend hinzu kommt, ist die stark angespannte personelle Lage. Zu einigen Langzeitverletzten, das Thema Kreuzbandriss ist in Dühren eine nie zu Ende gehende Geschichte, gesellen sich mit Simon Dowalil (Bänderriss) und Dominik Schock (Erkrankung) zwei Ausfälle, die kein A-Ligist ersetzen könnte. Die beiden kommen in insgesamt neun Einsätzen auf zehn Scorerpunkte und beleben das Offensivspiel ungemein. Dazu haben zuletzt die beiden Rasig-Brüder, Ziegler selbst und auch sein Trainerkollege Rico Unser gefehlt. "Dafür haben wir es echt ordentlich gelöst", konstatiert Ziegler.
Das vergangene spielfreie Wochenende hat jedenfalls nicht geschadet, die Rekonvaleszenten konnten ihre Wunden heilen, ohne auf dem Platz zu fehlen und die Dauerbrenner durften etwas durchschnaufen. Ausgeruht dürfen nun die, die können, das Heimspiel gegen den TSV Steinsfurt angehen. Es ist gleichzeitig das Duell zweier Verfolger und dementsprechend viel steht auf dem Spiel.
Ein unbestritten großer Vorteil ist es zuhause antreten zu dürfen, wie der Spielertrainer an einer bestimmten Statistik festmacht: "Auswärts haben wir noch nicht gewonnen, dafür läuft es zuhause umso besser." In der Tat könnte die Heimtabelle auf Aufstiegs- und die Auswärtstabelle auf Abstiegskampf deuten lassen. Daher überrascht der aktuelle Mittelfeldrang mit 16 Punkten aus zehn Begegnungen nicht wirklich.
Langfristig betrachtet ist laut Ziegler eine Platzierung im vorderen Drittel drin. "Für ganz vorne wird es aufgrund unserer Formschwankungen aber eher nicht reichen, da auch der Abstand schon recht groß ist", hat der 31-Jährige dabei vor allem die leicht enteilten Kicker von Türkspor Eppingen im Blick.
Verstecken muss sich der TSV aber vor niemandem, wie er weiter festhält: "Nachdem wir bei Türkspor Eppingen aufgrund von drei Standardgegentoren verloren haben, haben wir gemerkt, dass wir mithalten können. Letztlich ist die Konstanz das große Thema und in dem Fall gewinnen die Eppinger einfach ihre Spiele." Ansonsten sieht Ziegler Türk Gücü Sinsheim und den SV Tiefenbach für den Aufstiegskampf gerüstet und glaubt: "Dahinter können wir uns einreihen."