2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Eibner-Pressefoto/Heike Feiner

Württembergs Talente: Schlotterbeck lernte bei den Kickers fürs Leben

Der Weg ist noch lange nicht zu Ende: Der Abwehrspieler legte seinen Grundstein in der Region Württemberg

Nico Schlotterbeck ist in der Bundesliga inzwischen nicht mehr wegzudenken: Beim BVB übernimmt der 23-Jährige als tragende Abwehrsäule die Verantwortung in der Defensive. Auch spielt er in der Nationalmannschaft unter Trainer Hansi Flick eine große Rolle. „Schlotti“, wie er von seinen Mitspielern genannt wird, fällt vor allem durch seine mentale Willensstärke auf und durchlief in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Entwicklung.

Ein Detail wissen viele aber über den gestandenen Bundesliga-Profi nicht: Die Basis für seine Laufbahn legte der gebürtige Waiblinger in verschiedenen Jugendabteilungen in Württemberg. Schlotterbeck startete mit dem Fußballspielen als kleiner Junge bei der Jugendabteilung des Bezirksligisten SG Weinstadt. Noch heute ist die Verbindung zum Jugendklub vorhanden: Schlotterbeck verfolgt die Entwicklung der SG nach wie vor und hat den Instagram-Account der Weinstädter abonniert.

Nächster Schritt bei den Kickers

Das Talent des Defensivspielers blieb nicht lange unentdeckt: Im Jahr 2007 wechselte der damals Achtjährige zu den Stuttgarter Kickers, bei denen er sieben Jahre lang verschiedene Jugend-Jahrgänge durchlief. Die Zeit bei den Kickers beschreibt Schlotterbeck bis heute als sehr wichtig für seine Entwicklung.

Nach sieben Jahren endete seine Zeit beim heutigen Oberligisten ziemlich überraschend: Im Jahr 2014 wurde Schlotterbeck nicht in die U16 der Stuttgarter übernommen. Laut eigener Aussage war dies ein schwerer Rückschlag für ihn.

Im Jahr 2022 beschrieb der BVB-Kicker die damalige Situation gegenüber der „Stuttgarter Zeitung“ folgendermaßen: „Ich hatte bei den Kickers eine super Zeit in der Jugend, habe aber dann ein halbes Jahr in der U15 nicht mehr gespielt." Weiter sagte er: "Für meinen Reifeprozess war das Aus bei den Kickers gut. Ich habe hinterher gelernt, dass man die Fehler immer bei sich und nie bei anderen suchen sollte."

Beim VfR Aalen fand Schlotterbeck wieder in die Spur

Nach seinem Aus "auf der Waldau" suchte der heutige Nationalspieler eine neue Herausforderung und landete schlussendlich 2014 bei der U17 des VfR Aalen. Dort überzeugte er erneut und konnte mit Leidenschaft, Ehrgeiz und Mentalität seine Mannschaft nach vorne bringen. Überraschend dabei ist, dass der heutige Abwehrspieler beim VfR hauptsächlich auf der Sechs oder Zehn gespielt hat.

Möglicherweise ist das der Grund, warum Schlotterbeck auch heute noch beim BVB einen Riecher für die Offensive hat und immer wieder mit nach vorne geht. Sein ehemaliger Trainer in Aalen, Marc Ruppert, erzählte über „Schlotti“ gegenüber der „Schwäbischen Post“: „Er hatte es als 15-Jähriger drauf, einerseits die Lockerheit gegenüber dem Trainerteam zu haben, andererseits die nötige Ernsthaftigkeit an den Tag zu legen.“

Besondere Geste für den VfR

Obwohl Schlotterbeck nur ein Jahr in Aalen verweilte, ist die Verbindung zum Verein nicht abgerissen. In einer Videobotschaft auf dem Instagram-Kanal des Regionalligisten rief er von Kurzem dazu auf, den insolventen VfR mit Spenden zu unterstützen. Wie er beschreibt, habe er viele neue Freunde bei den Ostwürttembergern kennengelernt und hofft, dass der Verein zurück zur alten Stärke findet.

Nächste Schritte beim KSC, Freiburg und Union

In den folgenden Jahren ab 2015 machte Schlotterbeck die nächsten Schritte beim Karlsruher SC und wechselte anschließend in die U19 des SC Freiburg. Dort feierte er Anfang 2019 sein Bundesliga-Debüt gegen Hertha BSC und überzeugte mit mutigem Fußball und einer erstaunlichen Reife.

Seine Einsatzzeiten beim SC waren jedoch begrenzt, Schlotterbeck kam oft als Ergänzungsspieler von der Bank ins Spiel. Aus diesem Grund ließ sich der Abwehrmann im Sommer 2020 von den Freiburgern nach Berlin zu Union ausleihen. Trotz vieler Verletzungen spielte er eine wichtige Rolle und kam auf deutlich mehr Spielminuten.

Nach dem Jahr in Berlin startete die rasante Entwicklung

Nach dem Ende der Leihe von Schlotterbeck kehrte er zum SC Freiburg zurück und war ab 2021 einer der wichtigsten Spieler auf dem Platz. In der Folge entwickelte er sich zum verlässlichen Abwehrbollwerk und unterschrieb im vergangenen Sommer einen Vertrag beim BVB bis 2027. Im März vergangenen Jahres feierte Schlotterbeck sein Debüt im Trikot der Nationalmannschaft: Im Freundschaftsspiel gegen Israel absolvierte er die vollen 90 Minuten und ist seitdem eine wichtige Stütze für das Team von Hansi Flick.

Doch den Grundstein für die rasante Laufbahn legte Schlotterbeck dank einer hervorragenden Jugendarbeit in Württembergs Talentschmieden.

Aufrufe: 03.4.2023, 14:30 Uhr
Nicolas BläseAutor