2024-04-29T14:34:45.518Z

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Deggendorfs Top-Torjäger Roman Artemuk hat sich vermutlich einen Muskelfaserriss zugezogen
Deggendorfs Top-Torjäger Roman Artemuk hat sich vermutlich einen Muskelfaserriss zugezogen – Foto: Harry Rindler

»Worst Case«: Deggendorf in Personalnot

Beim Derby in Bogen haben sich mit Roman Artemuk, Michael Faber und Sebastian Kett gleich drei Akteure schwerwiegender verletzt

Es war ein gebrauchter Freitag-Abend für die SpVgg Grün-Weiß Deggendorf. Das Landesliga-Derby beim TSV Bogen ging mit 1:2 verloren, zudem verletzten sich gleich drei Akteure schwerwiegender. Co-Spielertrainer Michael Faber musste bereits vor der Pause vom Feld, in der Schlussphase erwischte es dann auch noch Torjäger Roman Artemuk und Sebastian Kett.

"Michael hat eine schwere Muskelverletzung, vermutlich sogar einen Bündelriss. Für ihn ist definitiv Winterpause. Auch bei Roman sieht es nicht gut aus, er hat sich wohl einen Muskelfaserriss zugezogen. Sebastian hat ein richtiges Ei am Sprunggelenk. Bei ihm muss man abwarten, wie schwer die Bänderverletzung letztlich dann wirklich ist. Das sind alles höchst bescheidene Nachrichten“, berichtet Deggendorfs Coach Thomas Seidl, der ohnehin schon seit Ende September auf Mittelfeldmotor Jure Matic, der sich einen doppelten Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen hat, verzichten muss. Hinzu kommen die Langzeitausfälle Nick Hof, Lukas Baumgartner und Julius Reiner. Youngster Lucas Donaubauer hat sich vor ein paar Wochen studienbedingt nach Stuttgart verabschiedet, Noah Hartl hat es kurzfristig aus dem selben Grund nach München verschlagen. "Uns fehlen nun neun Kaderspieler, darunter eine Reihe von absoluten Leistungsträgern. Personell waren wir schon vor der Partie in Bogen angeschlagen, hatten in den letzten vier Wochen immer nur drei Feldspieler auf der Bank. Jetzt ist mehr oder weniger der Worst Case eingetreten“, seufzt Seidl, der bis zur Winterpause also mit einem Rumpfkader auskommen muss.


Michael Faber wird 2022 nicht mehr auflaufen können
Michael Faber wird 2022 nicht mehr auflaufen können – Foto: Alfred Brumbauer



"Wir müssen das Beste aus der Situation machen. Alles andere ist ohnehin keine Option“, meint der 42-Jährige, der mit der jüngsten Punkteausbeute seiner Schützlinge ziemlich hadert: "Beim 0:0 in Waldkirchen müssen wir als Sieger vom Platz gehen und auch am Freitag dürfen wir nie und nimmer verlieren. Es war jetzt nicht so, dass wir klar besser waren, aber die ersten 30 Minuten gingen deutlich an uns und in der Folgezeit war es ein offenes Match. Daher wäre zumindest eine Punkteteilung mehr als verdient gewesen. Der Gegner wollte aber den Sieg vielleicht einen Tick mehr, hat sich in jeden Ball geworfen und auch mal ein paar clevere taktische Fouls gemacht. Ankreiden lassen müssen wir uns in den letzten Wochen vor allem unsere fehlende Konsequenz. Vorne sind wir momentan wenig effektiv und das zweite Gegentor in Bogen haben wir extrem schlecht verteidigt. Deshalb haben wir uns eine solche Niederlage dann schon ein sehr großes Stück weit selbst zuzuschreiben. Hinzu kommt allerdings, dass zuletzt - speziell bei unseren drei vergangenen Auswärtsspielen - einige höchst diskutable Schiedsrichterentscheidungen gegen uns getroffen wurden, welche die jeweiligen Spielausgänge durchaus beeinflusst haben.“ Durch die positiven Ergebnisse der Kellerkinder beträgt der Deggendorfer Vorsprung - die Grün-Weißen haben allerdings noch ein Nachholspiel gegen den Tabellenvorletzten Pfreimd in der Hinterhand - nur mehr vier Zähler.


"Im Fußball kann es in beide Richtungen oft sehr schnell gehen. Wir spielen jetzt gegen Tabellenführer Seebach und dann gegen Bad Kötzting. In diesen beiden Partien können wir nicht davon ausgehen, viele Punkte zu holen“, meint Seidl, der aber trotz der aktuellen Probleme einen gefassten Eindruck macht: "Ich bin jetzt mehr denn je als Trainer gefordert. Vielleicht müssen wir in den kommenden Partien einen etwas anderen Ansatz wählen, auch wenn sich die Mannschaft nahezu von selbst aufstellen wird. Die Jungs haben aber einen guten Charakter und werden sich nicht unterkriegen lassen.“

Aufrufe: 031.10.2022, 15:00 Uhr
Felix PaßbergerAutor