2024-04-25T14:35:39.956Z

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Keine leichte Aufgabe: VfR-Trainer Peter Tretter ist vor dem Heimspiel gegen Kassel, dem Pokalfinale in Pirmasens und in der Kaderplanung für die Oberliga als Moderator gefragt.
Keine leichte Aufgabe: VfR-Trainer Peter Tretter ist vor dem Heimspiel gegen Kassel, dem Pokalfinale in Pirmasens und in der Kaderplanung für die Oberliga als Moderator gefragt. – Foto: Dirigo/pakalski-press

Worms: Erst Kassel und Pirmasens - und dann?

Wormatia zwischen Abstiegs-Frust und Pokalfinal-Vorfreude +++ Großer Kaderumbruch im Sommer

Worms. Auch wenn sich der Regionalliga-Abstieg schon im Frühjahr diesen Jahres angedeutet hat, war am vergangenen Samstag die Enttäuschung bei Spielern, Trainern und Verantwortlichen von Wormatia Worms dennoch riesengroß. Denn: Schwachen Auftritten in März und April folgten zuletzt drei Spiele, in denen die Wormser sagenhafte zehn Tore schoss und plötzlich dem Klassenerhalt wieder nahe war. Ganze acht Ligatore waren es zuvor seit der Ankunft von Trainer Peter Tretter im Winter überhaupt gewesen - in zehn Spielen.

Wie geht es nach der Saison weiter?

Kurz vor Saisonschluss, als die Wormatia aufgrund ihrer schier ausweglosen Tabellensituation nichts mehr zu verlieren hatte, ging ein Ruck durch die Mannschaft. Viel zu spät. Dass der Abstieg nun besiegelt ist, ist nach dieser enttäuschenden Saison folgerichtig. Aber: Läge der VfR-Maßstab in dieser Runde auf den vergangenen drei Wochen - würde die Wormatia auch 2023/2024 Regionalliga spielen. Wie geht es nun weiter? Ein kurzer und ein mittelfristiger Ausblick.

Das Ende dieser Saison

So merkwürdig es auch klingt: Die Wormatia kann die Saison trotz des Abstiegs mit einem großen Erfolg beenden: mit einem Pokalsieg gegen Schott Mainz am „Finaltag der Amateure” und dem damit einhergehenden Einzug in den DFB-Pokal. Das wäre angesichts der nicht immer sehr erfolgreichen Verbandspokal-Historie der Rheinhessen nicht nur ein großer Prestige-Erfolg, sondern gleichzeitig ein monetär lukratives Saisonende.

Umso wichtiger wäre es für die Wormaten also, die Regionalliga-Saison mit einem Erfolgserlebnis zu beenden, um mit Selbstvertrauen an den Finalort Pirmasens zu reisen. Tabellarisch geht es im letzten Heimspiel der Saison gegen Hessen Kassel am Samstag (14 Uhr, EWR-Arena) um nichts mehr. Doch für die VfR-Spieler ist das Kassel-Spiel natürlich die Generalprobe für das Finale. Wer in diesem Highlight-Spiel auflaufen will, muss auch gegen die Nordhessen zeigen, dass der Trainer nicht auf ihn verzichten kann. Die Spieler nach der großen Abstiegs-Enttäuschung wieder aufzurichten, ist Aufgabe der Trainer. Sich zu empfehlen, auch über die Saison hinaus, die der Spieler.

Neustart in der Sommerpause

Für viele der Akteure, das steht seit Samstag fest, brechen die letzten zwei Wochen bei der Wormatia an. Die Mannschaft wird in der Oberliga ein anderes Gesicht bekommen. Die Krux beim Finale: Viele der Spieler, mit denen die Wormser das Pokalfinale gewinnen und den Einzug in den DFB-Pokal schaffen wollen, würden zu Beginn der neuen Saison gar nicht in den Genuss eines Spiels gegen ein Profiteam kommen. Wie groß ist also am Ende der Saison die Motivation der Spieler, für den scheidenden Verein nochmal alles in die Waagschale zu werfen? Wieder gilt: Nach dem Verlauf des Frühjahrs dürften im Umfeld Bedenken aufkommen. Zählten nur die finalen Saisonwochen, würde sich die Frage hingegen erübrigen.

Am großen Umbruch im Team ändert der Ausgang des Pokalfinales nichts. Teils, weil Spieler dem Verein klar mitgeteilt haben, weiter in der Regionalliga spielen zu wollen, teils, weil der Verein kein Interesse hat, mit dem einen oder anderen Spieler zu verlängern. Bis zum Finale gilt der Fokus der Verantwortlichen dem sportlichen Abschneiden. Abgänge werden vorab wohl nicht kommuniziert. Doch schon jetzt finden Gespräche mit den Beteiligten statt. Und schon jetzt sind einige Personalien entschieden.

Wechsel auf Torhüterposition schon vollzogen

Im Tor haben Trainer und Verein zuletzt deutliche Signale gesendet. Peter Tretter, in dem er der bisherigen Nummer zwei Luca Pedretti in den vergangenen Spielen das Vertrauen geschenkt und Stammkeeper Ricco Cymer auf die Bank gesetzt hat. Der Verein, in dem er den Vertrag des jungen Torwarts bis 2025 verlängerte. Dass Cymer als Nummer zwei in die Oberliga geht, ist ausgeschlossen.

Eine andere Vertrags-Verlängerung sorgte für richtig Freude in der Wormser Fanszene. Stürmer Daniel Kasper bleibt ein weiteres Jahr in der EWR-Arena. Gemeinsam mit Kapitän Sandro Loechelt, Jannik Marx, Pedretti und den ersten Neuzugängen Vincent Haber (TSG Pfeddersheim) und Pascal Nicklis (1. FC Kaiserslautern II) besitzt der Angreifer als bislang einer der wenigen, einen Vertrag über den Sommer hinaus. Stützen wie Jean-Yves Mvoto, Lennart Grimmer und Nils Fischer möchte die Wormatia halten – die Gespräche laufen. Auch mit dem einen oder anderen Eigengewächs würde Peter Tretter gerne weiterarbeiten. Aus Vereinskreisen ist zu hören, dass es da positive Entwicklungen gibt.

Sicherlich den Verein verlassen wird im Sommer Angreifer Luis Kiefer, der in die USA übersiedelt. Viele weitere Spieler werden ihm folgen und ab dem Sommer ihre Karrieren an anderer Stelle fortsetzen. Doch davor gibt es noch ein großes gemeinsames Ziel: das Pokalfinale in Pirmasens.



Aufrufe: 023.5.2023, 22:30 Uhr
Stefan MannshausenAutor