2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der nächste Treffer: Nils Fischer ballt die Faust und jubelt. Nicola Arcanjo Köhler rennt dem Wormatia-Angreifer entgegen.
Der nächste Treffer: Nils Fischer ballt die Faust und jubelt. Nicola Arcanjo Köhler rennt dem Wormatia-Angreifer entgegen. – Foto: Christine Dirigo/pakalski-press

Wormatia Worms: Stürmer im Saisonfinale in Topform

Nils Fischer ist aktuell so wichtig wie nie zuvor für den Regionalligisten

Worms. Nicht alle Offensivspieler der Wormatia haben in dieser Saison die volle Rückendeckung der Fans zu spüren bekommen. Zu wenig Leidenschaft, zu wenig Einsatz, keine Effizienz. Die Offensivreihe der Wormser geizt in dieser Saison mit Toren und nicht wenige sind der Meinung, dass das größte Problem des VfR in dieser turbulenten Saison darin liegt, dass der Mannschaft ein verlässlicher Torjäger fehlt. Anders als bei vielen seiner Offensivkollegen, gab es bei Stürmer Nils Fischer aber nie einen Zweifel an dessen Einsatzbereitschaft. Viele Tore schoss der 27-jährige gebürtige Wiesbadener, der aufgrund seiner unermüdlichen Laufwege und giftigen Zweikampfführung von den Anhängern geschätzt wird, jedoch auch nicht. Ausgerechnet in der finalen Saisonphase ist er aber plötzlich voll da. Topform zur „Crunchtime” sozusagen.

Spielglück und fünf Tore in zwei Spielen

Noch bis zum 31. Spieltag vor dem 4:1-Sieg beim VfR Aalen war Abwehrspieler Lennart Grimmer der torgefährlichste Wormate der Saison (fünf Treffer). Die Angreifer Luis Kiefer und Melvyn Lorenzen liefen und laufen in dieser Saison ihrer Form hinterher, Daniel Kasper und Alexander Shehada wurden mehrfach von Verletzungen gestoppt und Fischer, belohnte sich nicht für seine aufopferungsvolle Spielweise. Vor dem Aalen-Spiel stand der Sommer-Neuzugang bei der exakt selben Torbilanz, die er in der vorherigen Spielzeit für Rot-Weiß Koblenz in der Regionalliga erzielte: 28 Spiele, drei Tore. Nicht gerade ein Bewerbungsschreiben.

Nun können ein paar Spiele die schwache Torausbeute der bisherigen Saison nicht kaschieren, aber ein Fingerzeig waren die letzten beiden Spiele dennoch. Drei Tore in Aalen, zwei gegen Balingen: Fischer ist plötzlich in Topform. In Torlaune. Und die Wormaten dank seiner Tore noch immer am Leben. Dabei gaben die Heimspiele gegen die direkte Konkurrenz in den Wochen zuvor wenig Anlass zur Hoffnung, dass der Klassenerhalt noch erreicht werden kann. Zu harmlos präsentierten sich Fischer und Co, zu groß schien der Druck, in den “Endspielen” liefern zu müssen. Von Spielglück ganz zu schweigen.

Ausgerechnet Fischer flog das Glück dann aber förmlich zu. Seitdem ist der Angreifer nicht mehr zu stoppen. Nach einer harmlosen Flanke glitt Aalen-Schlussmann Maurice Brauns der Ball aus den Händen, flog Fischer vor die Füße und anschließend ins Tornetz. Kurz darauf verwertete Fischer einen langen Ball aus der eigenen Hälfte und war bei einem Konter zur Stelle. Ein Spiel, drei Tore. Zuvor hatte er für seine insgesamt drei Saisontreffer 26 Saisonspiele benötigt. Eine Eintagsfliege? Nein. Eine Woche später gegen Balingen war er erneut zwei Mal zur Stelle. Einmal grätschend, und einmal dort, wo ein Torjäger zu stehen hat. Fischer ist da im Saisonfinale.

Zwei Spiele haben die Wormser noch zu absolvieren. Schon Spiel eins davon in Homburg zu gewinnen, ist eine Herkulesaufgabe. Mit einem erneuten Fischer in Topform, der aktuell bei vier Verwarnungen steht und bei einer weiteren Gelben Karte das finale Heimspiel gegen Kassel verpassen würde, scheint aber auch ein weiterer Überraschungssieg - und der ist Pflicht, um im Rennen um den Klassenerhalt zu bleiben – möglich.

Zukunft des Angreifers noch ungewiss

Wie es nach der Saison für den Stürmer weitergeht, ist noch offen. Fischer möchte, wie viele andere Spieler im Kader auch, am liebsten Regionalliga spielen. Ob das mit den Wormser möglich ist, steht spätestens nach dem Kassel-Spiel fest. Und wenn die Wormatia absteigen sollte, dann hätte Fischer, zumindest in der finalen Saisonphase, immerhin noch ein ordentliches Bewerbungsschreiben abgegeben.

Jubiliar Lennart Grimmer

Beim 3:0-Sieg gegen Balingen erreichte Wormatias Vizekapitän Lennart Grimmer einen Meilenstein- Die Partie war für den Rechtsverteidiger der insgesamt 100. Einsatz für die Nibelungenstädter (Einsätze in Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, Regionalliga Südwest und Südwestpokal). Der Leistungsträger hat sich seit seiner Ankunft im Sommer 2019 zu einem der wichtigsten Spieler der jüngeren Vereinsgeschichte entwickelt und schoss für den VfR in seinen nun 100 Spielen die für einen Abwehrspieler beachtliche Anzahl von 21 Treffer. Die Wormser würden den Vertrag des 23-Jährigen, der im Sommer ausläuft, gerne erneut verlängern. Die Vertragsgespräche laufen – Ausgang offen.

Aufrufe: 016.5.2023, 16:00 Uhr
Stefan MannshausenAutor