2024-04-30T13:48:59.170Z

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Pure Euphorie nach dem Aufstieg: Spieler und Fans freuen sich im Mai über die geglückte Rückkehr in die Regionalliga.	Archivfoto: Wößner
Pure Euphorie nach dem Aufstieg: Spieler und Fans freuen sich im Mai über die geglückte Rückkehr in die Regionalliga. Archivfoto: Wößner

Wormatia: "Wir wollen die Liga rocken"

Wormatias Sportvorstand Ibrahim Kurt äußert sich vor dem Liga-Auftakt +++ Anspruchsdenken nicht immer realistisch

WORMS. In einer Woche ist Saisonstart. Doch schon jetzt rollt in der EWR-Arena wieder der Ball – tummeln sich auf dem Spielfeld wieder die Kicker der Wormatia. Nach mehreren Trainingswochen auf dem Sportgelände des TuS Weinsheim, fand in den vergangenen Tagen der Umzug zurück an die Alzeyer Straße statt. Noch ist der Kabinentrakt nicht ganz fertig. Wie auf den Social-Media-Kanälen zu sehen ist, fliesen dort aktuell die Handwerker noch das neue Ermüdungsbecken, in dem die Spieler nach ihren Trainingseinheiten und den Heimspielen künftig regenerieren können.

Mit Selbstvertrauen und Rückenwind in neue Saison

Auf dem Rasen halten die Umbaumaßnahmen die Spieler jedoch nicht davon ab, mit Höchsttempo in die Zweikämpfe zu gehen, Spielformen zu üben oder Torschüsse abzufeuern. Eine Woche noch (Sonntag, 7. August, 14 Uhr), dann kommen die Kickers Offenbach nach Worms und jeder Wormatia-Spieler möchte beim Anstoß in die neue Regionalliga-Saison selbstverständlich auch auf dem Rasen stehen. Deswegen geht es im Training hoch her. Ibrahim Kurt, der Sportvorstand der Wormser, registriert dabei erfreut, die gute Stimmung innerhalb der Mannschaft und die Vorfreude jedes Einzelnen auf den Auftakt. „Wir wollen die Liga rocken und gehen selbstbewusst in die Runde.”

Die Brust der Wormaten ist breit nach dem überzeugenden Aufstieg in der vergangenen Saison. Bei allem Trubel in der „heißen Vorbereitungsphase” erinnert sich Kurt immer noch gerne an die letzten Spiele in der Oberliga zurück. „Wenn ich an Gonsenheim denke, bekomme ich immer noch Gänsehaut“, sagt er und wünscht sich für die kommende Runde: „Genau diese Unterstützung brauchen wir auch in diesem Jahr. Gerade wenn es mal nicht so läuft.“ Klar ist: Nach drei Saisons, in denen Wormatia-Niederlagen an einer Hand abgezählt werden konnten, werden die Wormser in Liga vier wieder häufiger als Verlierer vom Platz gehen. Auch auf dem Transfermarkt gibt es größere, weil potentere Gegner als zuletzt. Die Wormatia besitzt einen der niedrigsten Etats der Liga – ist auf dem Spielermarkt für viele Akteure also nicht Option Nummer eins. Für Kurt kein Problem: „Jeder Verein plant für sich. Wir konzentrieren uns darauf, was wir haben und schauen nicht, wie viel die anderen haben. Wir haben keine Angst, sondern freuen uns auf die Regionalliga und geben im Verein alles dafür, dass wir uns in der Liga etablieren.“

Nicht Träumen, sondern das Maximale herausholen

Für dieses Ziel nahm der Sportvorstand auch einen arbeitsreichen Sommer in Kauf. Gemeinsam mit dem neuen Cheftrainer Maximilian Mehring und Norbert Hess, dem Sportlichen Leiter der Wormser, machte sich Kurt intensiv Gedanken darüber, wie der Kader erweitert werden und die Mannschaft verstärkt werden kann. Außerdem, wie vielversprechende Spieler zu einem Wechsel in die EWR-Arena überzeugt werden können. Zuweilen keine leichte Aufgabe. Umso wichtiger, dass Trainer und sportliche Führung an einem Strang ziehen. Kurt ist überzeugt, dass die Wahl von Mehring eine gute Entscheidung für die Wormatia war. „Max und ich sind natürlich in einem engen Austausch, deswegen weiß ich wie akribisch er ist und welche Vorstellungen er hat.“

Genau wie Mehring strebt Kurt nach Erfolg. Er sieht die Wormatia künftig als festen Bestandteil der Regionalliga. Doch der Sportvorstand ist auch Realist. Der Klassenerhalt, das Ziel in Jahr eins, werde schwer genug, sagt Kurt. „Wir machen hier keine Träumereien, sondern versuchen, aus unseren Möglichkeiten alles herauszuholen.” Dass im Umfeld schon mal die Stimmung aufkomme, die Wormatia müsse noch höher spielen und die Regionalliga eine Selbstverständlichkeit für den Verein sei, stört ihn. Die Erwartungshaltung rühre noch aus der Vergangenheit, als der Verein in den 80ern zweite Liga gespielt habe, ist sich der Sportvorstand sicher. Doch der Fußball habe sich seitdem verändert. Klar ist: Die Konkurrenz ist größer geworden, die Finanzen spielen eine noch gewichtigere Rolle, das Ligensystem hat sich enorm erweitert, und die Auflagen an die Vereine, selbst in Liga vier, sind gestiegen. Sprich: Mit der zweiten Liga von damals kann man die heutigen Strukturen nicht vergleichen.

Zurück in die Gegenwart. Die glorreiche Vergangenheit spielt zum Saisonstart keine Rolle. Stattdessen schwirren Kurt weitere etwaige Verstärkungen im Kopf herum. Mit dem aktuellen Stand der Vorbereitung ist er zufrieden. Mit den Testspielen (siehe Infokasten) auch. Der gesamte Trainerstab – Kurt nennt dabei explizit die Namen von Mario Cuc, Mario Mildner und Christian Adam – mache eine gute Arbeit. Was am Ende jedoch zählt, und das weiß auch der ambitionierte Sportvorstand, sind die Ergebnisse in der Regionalliga. Kurt sagt: „Erst nach unseren ersten Spielen sehen wir, wo wir wirklich stehen und wie wir uns in der Liga zurechtfinden. Erst dann können wir uns also auch selbst richtig einschätzen.“



Das heutige Duell der Wormatia gegen Waldhof Mannheim II (14 Uhr, EWR-Arena) ist das letzte Testspiel vor dem Ligaauftakt gegen Kickers Offenbach (Sonntag, 7- August, 14 Uhr). Die bisherigen Testergebnisse des VfR im Überblick: 1. FSV Mainz 05 0:4, Nibelungen Worms 2:1, TSG Pfeddersheim 2:0, FV Dudenhofen 4:0, 1. FSV Mainz 05 II 2:2.

Ein letzter Test

Aufrufe: 031.7.2022, 06:00 Uhr
Stefan MannshausenAutor