2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
„Wenn man bei diesen Wind- und Platzverhältnissen ein 1:1 mitnimmt, kann man zufrieden sein“: Marinus Poschenrieder (li., gegen Baienrains Peter Kanzler) führt mit der SG Ascholding-Thanning die Kreisklasse 4 an.
„Wenn man bei diesen Wind- und Platzverhältnissen ein 1:1 mitnimmt, kann man zufrieden sein“: Marinus Poschenrieder (li., gegen Baienrains Peter Kanzler) führt mit der SG Ascholding-Thanning die Kreisklasse 4 an. – Foto: Rudi Stallein

„Wollen ekelhafter sein“: Poschenrieder und die SG Ascholding/Thanning werden ambitionierter

Kreisklasse 4 Zugspitze

Auch wenn es zuletzt nur ein Remis im Derby gab, läuft es bei Ascholding/Thanning. Der Kapitän des Kreisklassen-Tabellenführers äußert sich zu den Plänen für die Aufstiegsrunde.

Ascholding/Thanning – Sie gehört in der Kreisklasse zu den Überraschungen dieser Saison – die SG Ascholding/Thanning. Nachdem die Fußballer von Trainer Florian Rensch in der vergangenen Aufstiegsrunde aus zwölf Spielen ganze vier Punkte erspielten, hatten sie für die aktuelle Spielzeit wohl kaum jemand auf seiner Favoritenliste. Aber der Vorjahresaufsteiger legte in seiner zweiten Kreisklassensaison eine grandiose Qualifikationsrunde hin und zieht souverän erneut in die Meisterrunde ein.

„Unser Anspruch ist nach oben gegangen“: Ascholding/Thanning geht ambitioniert in die Aufstiegsrunde

Dieses Mal will man sich jedoch nicht auf dem vorzeitigen Klassenerhalt ausruhen, sondern schon noch den einen oder anderen Sieg mehr feiern, wie SG-Kapitän Marinus Poschenrieder (28) nach dem 1:1-Unentschieden im Derby bei der SG Baiernrain/Dietramszell unserem Reporter Rudi Stallein verriet. „Unser Anspruch ist durch die Erfolge in dieser Saison schon ein bisschen nach oben gegangen.“

Herr Poschenrieder, als souveräner Tabellenführer „nur“ 1:1 im Derby gegen die zweite Spielgemeinschaft aus der Gemeinde Dietramszell – ich vermute, dass Sie und Ihre Mitspieler sich mehr erhofft hatten?

Grundsätzlich ja, gerade nach dem Sieg von letzter Woche (7:1 gegen den ASC Geretsried, Anm. d. Red.). Da sind wir natürlich gestärkt, mit einem guten Rückenwind und guter Stimmung hierher gefahren. Aber man hat schnell gesehen, dass es schwer wird, gerade nach dem frühen Gegentor. Wenn man dann bei dem Wind und diesen Platzverhältnissen ein 1:1 mitnimmt, kann man letztlich zufrieden sein.

Die Wetterbedingungen waren nicht optimal heute…

Nein, aber das war für beide Mannschaften schwierig. Schöner Fußball war das heute nicht immer (lacht).

Hatte es auch mit dem Wind zu tun, dass Eure Standards überhaupt nicht gekommen sind?

Ja, auf jeden Fall. Normal sind unsere Freistöße und Ecken besser (lacht).

Woran hat’s gelegen, dass Ihr Euch so schwergetan habt?

Kämpferisch war Baiernrain uns anfangs überlegen. Sie haben ihre Körper viel besser eingesetzt, wir allerdings zu wenig und zu selten. Das hat dem Gegner Auftrieb gegeben.

War Baiernrain, noch dazu hier zu Hause, vielleicht motivierter für das Derby?

Im Voraus wahrscheinlich nicht, auf gar keinen Fall. Da waren wir sicher genauso motiviert. Aber auf dem Platz haben wir schon gemerkt, dass die am Anfang vielleicht einen Tick mehr wollten. In der zweiten Halbzeit hat sich das ausgeglichen, da war der Push eher auf unserer Seite, finde ich. Grundsätzlich war Derbystimmung bei beiden Mannschaften gleich da.

Vor allem zum Schluss war dann noch mal Feuer drin, Sie mussten selber für zehn Minuten vom Platz…

Ja, (lacht), das war dann ein bisschen härter, aber immer noch im Rahmen.

Vergangene Saison haben Sie zwar auch die Meisterrunde erreicht, aber erst zum Schluss und vergleichsweise recht knapp. Dieses Jahr marschieren Sie mit Ihrer Mannschaft souverän vorne weg. Haben Sie damit gerechnet?

Damit gerechnet würde ich nicht sagen. Es haben vor der Saison auch wenige für uns gesprochen. Wir haben dann in den ersten Spielen schon gemerkt, dass es gut läuft. Außerdem haben wir wenig Verletzte, das hat uns sehr in die Karten gespielt. Der Kader ist ein bisschen größer geworden. Das zahlt sich halt irgendwann aus. Dann sind auch noch die Tore gefallen, die vorher nicht gefallen sind. Wir haben Spiele knapp gewonnen, das war in der letzten Saison in der Rückrunde auch nicht so. Das macht dann schon einen Unterschied.

Vorige Saison war das erklärte Ziel Klassenerhalt, was mit dem Erreichen der Meisterrunde dann früh geschafft war. Gehen Sie diesmal mit anderen Zielen in die Aufstiegsrunde?

In der vergangenen Saison haben wir in der Meisterrunde nur einen Sieg erzielt. Das ist viel zu wenig. Von daher wollen wir auf jeden Fall dieses Jahr viel ekelhafter sein. Ich gehe davon aus, dass recht starke Mannschaften zu uns stoßen aus der anderen Kreisklasse. Da wird es sicher ein bisschen enger und die Ergebnisse werden wohl etwas ausgeglichener ausfallen. Wahrscheinlich verlieren wir demnächst auch wieder öfter. Aber grundsätzlich wollen wir mehr Siege holen. Der Anspruch ist durch den bisherigen Saisonverlauf schon auch ein bisschen nach oben gegangen. Aber ich würde jetzt nicht von Aufstieg sprechen, das passt nicht.

Welchen Anteil hat Euer Trainer Florian Rensch am augenblicklichen Erfolg der SG?

Sicher auch viel. Er trifft offenbar die richtigen Entscheidungen und stellt die richtigen Leute auf. Er hat auch einen breiteren Kader zur Verfügung, kann die Mannschaft mit jüngeren Spielern auffüllen. Wir trainieren gut, da ist Feuer drin, jeder hat Bock. Und er stellt uns gut ein. Das merkst du halt auch in den Spielen: Wir waren oft 0:1 hinten, haben es aber meist noch gedreht. Es will einfach jeder noch gewinnen, das zahlt sich aus.

Aufrufe: 07.11.2023, 09:57 Uhr
Rudi StalleinAutor