2024-04-30T13:48:59.170Z

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Schwarz-weiß-blau sind jetzt seine Farben: Marius Wörl ist in Bielefeld als zweikampfstarker Sechser gesetzt
Schwarz-weiß-blau sind jetzt seine Farben: Marius Wörl ist in Bielefeld als zweikampfstarker Sechser gesetzt – Foto: Imago

Wörl & Co. vor Wiedersehen: Vier ehemalige 1860-Profis kicken jetzt bei Arminia Bielefeld

Löwen-Filiale von der Bielefelder Alm

Inzwischen spielen vier Ex-Spieler des TSV 1860 München in Bielefeld. Während Wörl und Lannert Stammspieler sind, könnte es bei Belkahia besser laufen.

München – Alm statt Giesinger Berg, die Farbe Schwarz vor dem Weiß-Blau, das alles 638 Autokilometer von der Grünwalder Straße entfernt. Für vier Ex-Löwen hat im Sommer ein neues Karrierekapitel begonnen. Semi Belkahia, Merveille Biankadi, Christopher Lannert und Marius Wörl leben jetzt in einer Stadt, die es hartnäckigen (Gaudi-)Gerüchten zufolge gar nicht gibt, nämlich in Bielefeld.

Der Zufall will es, dass die größte 1860-Filiale inzwischen in Ostwestfalen angesiedelt ist – und der Spielplan sieht vor, dass dieses Quartett am Sonntag den Ex-Verein zum Drittliga-Duell empfängt (16.30 Uhr). Wie es bei der Arminia für Wörl & Co. läuft, lesen Sie hier.

1860-Abgang im Sommer: Belkahias Stammplatz in Bielefeld inzwischen weg

Mit dem Innenverteidiger-Pärchen Belkahia/Gohlke startete Bielefeld in die Saison – inzwischen ist hinten das Duo Großer/Schneider gesetzt. Seit dem 7. Oktober kam Belkahia nur noch eine Minute zum Einsatz – beim 2:2 in Lübeck wurde er in der Nachspielzeit eingewechselt. Ein schleichender Abstieg, der sich schon beim TSV 1860 abgezeichnet hatte – die Gründe dafür scheinen ähnlich zu liegen: In puncto Konzentration und Spieleröffnung hat der eigentlich hochveranlagte Münchner deutlich Luft nach oben.

Privat läuft es besser, da ist Belkahia nur insofern auf den Hund gekommen, als neuerdings ein Pudel namens Luis an seiner Seite durch die Wälder Ostwestfalens streift (gerne auch mit Lilly, der Pudeldame von Chris Lannert). Kurz vor Weihnachten wird Belkahia 25 – Zeit, der Karriere noch mal einen Kick zu geben. Ex-Coach Köllner hatte ihm schließlich mal Erstligapotenzial bescheinigt.

Der ehemalige 1860-Spieler Semi Belkahia hat seinen Stammplatz bei Arminia Bielefeld verloren.
Der ehemalige 1860-Spieler Semi Belkahia hat seinen Stammplatz bei Arminia Bielefeld verloren. – Foto: Imago

Merveille Biankadi überzeugt als Joker: Drei Tore und vier Assists

Joker vom Dienst – das war seine Rolle in eineinhalb Jahren bei 1860. In Bielefeld hat sich wenig für Biankadi (28) geändert, auch als Armine ist der schnelle Außenstürmer ein Kurzarbeiter. Nur 825 von 1620 möglichen Minuten stand er seit Sommer auf dem Platz – das reicht ihm aber, um sich nützlich zu machen: Drei Tore und vier Assists stehen bei 14 Einsätzen für Biankadi zu Buche – eine bessere Quote als zwischen Januar 2021 und Juni 2022 im Löwen-Trikot (55 Einsätze, elf Tore, zwölf Assists).

Merveille Biankadi wird bei Bielefeld vor allem als Joker eingesetzt. Hier jubelt er über einen Treffer gegen Lübeck.
Merveille Biankadi wird bei Bielefeld vor allem als Joker eingesetzt. Hier jubelt er über einen Treffer gegen Lübeck. – Foto: Imago

„Ich würde auf jeden Fall sagen, dass ich hier mehr Verantwortung übernehme.“

Christopher Lannert (Spieler, Arminia Bielefeld) über die Unterschiede zum TSV 1860 München.

Dauerbrenner rechts hinten, Vizekapitän – für den Sendlinger hat es sich gelohnt, dass er im Sommer dem Lockruf seines Ex-Trainers Mitch Kniat gefolgt ist. In 17 von 18 Spielen stand er über die vollen 90 Minuten auf dem Feld. Bereits in Verl hatten Lannert und Kniat vertrauensvoll zusammengearbeitet. Zu unserer Zeitung sagte der 25-Jährige: „Ich würde auf jeden Fall sagen, dass ich hier ein bisschen mehr Verantwortung übernehme als in dem Jahr bei Sechzig.“

Dauer(b)renner Chris Lannert ist bei Arminia Bielefeld zum Vize-Kapitän aufgestiegen.
Dauer(b)renner Chris Lannert ist bei Arminia Bielefeld zum Vize-Kapitän aufgestiegen. – Foto: Imago

TSV 1860 entschied sich gegen Leihe: Marius Wörl überzeugt in Bielefeld

Vom Shootingstar der Löwen zum Quasi-Neuzugang – so wäre es im Normalfall gelaufen. Dann jedoch machte die Transfer-Taskforce des TSV eine 180-Grad-Wende und stornierte das mit Hannover fest verabredete Rückleihgeschäft. „Obwohl alles mit 96, Sechzig und mir besprochen und ausverhandelt war, hat 1860 die Leihe zwölf Stunden vorher platzen lassen“, klagte Wörl bei transfermarkt.de: „Ich war natürlich geschockt und hätte nie gedacht, dass das so abläuft.“

Tja, bei einem Verein wie 1860 ist eben alles möglich. Für den 19-Jährigen war es im Nachhinein kein sportlicher Schaden. Anstatt nach München lieh ihn der Zweitligist nach Bielefeld aus, wo sich der Juniorennationalspieler bestens macht. Im runderneuerten Team der Arminia ist Wörl eine feste Größe, als alleiniger Sechser – seine Entwicklung geht weiter, auch ohne die Löwen. (Uli Kellner)

Aufrufe: 014.12.2023, 09:05 Uhr
Uli KellnerAutor