2024-06-14T14:12:32.331Z

Interview
Die Zweite des Karlsruher SC greift nach der verlorenen Aufstiegsrelegation wieder an.
Die Zweite des Karlsruher SC greift nach der verlorenen Aufstiegsrelegation wieder an. – Foto: Alex Kölmel

"Wir haben eine geile Runde gespielt"

FuPa Baden Sommercheck +++ Karlsruher SC II

Sebastian Staneker, Abteilungsleiter des Karlsruher B-Ligisten Karlsruher SC II, macht den FuPa Baden Sommercheck.

1) Wie fällt euer Fazit zur vergangenen Saison aus?

Wir haben als Aufsteiger eine geile Runde gespielt. Wir hatten fünf Spieltage vor Saisonende die Relegation sicher. Wir mussten einfach attestieren, dass wir an einer sehr starken Mannschaft von Croatia Karlsruhe diese Saison nicht mehr vorbeigekommen sind.

Leider haben wir uns dann in der Relegation nicht belohnen können und den Aufstieg verpasst Relegation liegt dem KSC einfach nicht (schmunzelt). Wir haben die Saison in der Rückschau trotzdem als sehr positiv und erfolgreich verbuchen können und greifen einfach zur neuen Saison wieder an.

2) Gibt es Veränderungen im Team? Transfers, Änderungen im Trainer- und Betreuerteam?

Ja, bei uns gibt es eigentlich auf allen Positionen Veränderungen. Das neue Trainer-Team besteht aus Michi Bürck Cheftrainer, Daniel Reiter Co-Trainer und Steffen Engelhorn spielender Co-Trainer. Ein ganz großes Dankeschön an unseren alten Cheftrainer Bolle, der zugunsten seiner Familie etwas kürzertreten wollte.

Zudem haben wir 13 neue Jungs in die Truppe geholt, um nochmal einen gewissen Impuls zu setzen und die Mannschaft auch breiter aufzustellen. Die neuen Jungs, da legen wir immer Wert auf gute Fußballer, aber auch auf menschlich geile Typen, sind folgende: Jonas Maier, Mael Dossoh, Ergin Cataltepe, Joseph Kastier, Alex Matteis, Gianluca Catanzaro, Teodor Kincses, Sebastian Dohm, Tim Schumacher, Tom Jürgensen, Ihsan Yagmurkaya, Danny Neigert, Diego Schaak.

Dagegen stehen neun Abgänge: Rüdi Hermann, Tim Geret, André Müller, Nikita Heiss, Fabian Stepusin, Marcel Varivoda, Martin Berninger, Nikita Nguyen, Oliver Warth. Danke für alles, was ihr für den KSC II geleistet habt Burschen.

3) Was sind eure Ziele für 2023/24?

Wir haben ein super Trainerteam und geile Fußballer dazu bekommen, aufgrund dessen würden wir schon gerne wieder oben mitspielen. Mal schauen, wie wir nach dem Umbruch in die Runde reinkommen und sich alles entwickelt. Wir sind aber positiv gestimmt und haben Bock anzugreifen.

4) Wer wird eurer Meinung nach Meister und warum?

Die Liga ist fußballerisch gut und ausgeglichen. Aus diesem Grund tue ich mir schwer einen Favoriten auszumachen. Es könnte wieder eine Überraschungsmannschaft wie letzte Saison geben, die keiner auf dem Zettel hatte.

5) Diesen Sommer verzichten überdurchschnittlich viele Klubs auf den Aufstieg. Worin könnten eurer Meinung nach die Gründe dafür liegen?

Ich denke, dass die Gründe vielschichtig sind, glaube aber, dass es teilweise so ist, dass Mannschaften in sich ein guter Haufen sind und einfach Fußball spielen wollen. Im Falle eines Aufstiegs wirst du natürlich mit neuen Herausforderungen konfrontiert und das muss man wollen, wenn man es sich in seiner Spielklasse eingerichtet hat.

Der Amateurfußball hat immer mehr das Problem Nachwuchs/neue Spieler zu akquirieren (was du aber vor allem im Falle eines Aufstiegs meistens brauchst), wenn du dann aber hochgehst und du keine Alternativen hast, willst du auch nicht jede Woche die Hütte vollkriegen.

Somit bleiben die Jungs lieber als Team zusammen und kicken einfach. Das ist zumindest ein Motiv, was mir plausibel erscheint.

Es gibt sicherlich noch einige andere Begründungen, aber das ist ein Erklärungsansatz.

6) Weniger Zuschauerzahlen, auch Sponsoren zu bekommen wird nicht einfacher. Einfach ins Blaue gefragt: Wie seht ihr die Zukunft des Amateurfußballs?

Ich glaube ehrlich gesagt, dass der Amateurfußball in den nächsten Jahren einen Zulauf bekommen könnte.

Klar, die jüngeren Generationen halten sich teilweise mit Eintritten in Fußballvereine eher zurück, aber das ist ein Trend in allen Sportbereichen. Meiner Ansicht nach ist die Entwicklung im Profifußball so weit weg von vielen Fans, dass sich die Zuschauer vermehrt eher wieder den lokalen Vereinen zuwenden könnten.

Was man beobachtet mit den Entwicklungen in den (Profi)-Ligen (Transfers in Länder, in denen der Fußball kulturell keine Rolle spielt, aber ein Haufen Geld bringt oder allgemein nur noch monetäre Interessen im Vordergrund stehen usw.) erweckt für mich eher den Anschein, dass die Leute darauf perspektivisch keinen Bock mehr haben und eher zu ihren Vereinen in der Nähe gehen.

Die Relegationsspiele, die ich diese Saison gesehen habe, waren teilweise sensationell besucht und ich hoffe, der Amateurfußball bekommt in den nächsten Jahren den „Run“, den er verdient hat.

Ich glaube, die Vereine müssen neue Wege gehen im Rahmen von Partnerschaften, Sponsoring, Öffentlichkeitsarbeit usw. aber wenn man da gute Ideen hat, bin ich überzeugt davon, dass man die Fans in seiner Region abholen und aktivieren kann.

Aufrufe: 03.8.2023, 09:00 Uhr
red.Autor