2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
– Foto: Oliver Zimmermann

Winterbach eiskalt, Guldenbachtal mit viel Moral

Packende Punkteteilung im Bezirksliga-Spitzenspiel +++ Waldböckelheim liegt dreimal vorne und spielt 3:3 +++ SG Fürfeld und SG Weinsheim feiern fünften Saisonsieg

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REGION. Punkteteilung im Spitzenspiel der Fußball-Bezirksliga Nahe: Nach 2:0-Führung musste sich der SV Winterbach mit einem 2:2 gegen die SG Guldenbachtal zufriedengeben. Den einen Punkt hatten sich die Gäste allerdings nicht nur dank großer Moral redlich verdient. Über das Remis freute sich der FC Schmittweiler/Callbach, der dadurch und dank des eigenen 3:1 gegen den SV Niederwörresbach von der Spitze grüßt. Ihren fünften Erfolg feierten derweil die SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein (3:2 gegen die TSG Planig) und die SG Weinsheim (4:3 beim TuS Hoppstädten). Aufsteiger TuS Waldböckelheim musste sich nach dreimaliger Führung mit einem 3:3 gegen die SG Merxheim/Monzingen/Meddersheim zufriedengeben.

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Bereits nach 13 Minuten brachte Elias Pfenning die Gastgeber im Spitzenspiel in Führung. In typischer Manier setzte er sich schön freigespielt im schnellen Eins-gegen-Eins durch. Noch vor der Pause scheiterte der Heimkehrer noch einmal aussichtsreich an Gäste-Schlussmann Alexander Bornheimer. Auf der anderen Seite hielt Winterbachs Bester, Keeper Max Kretzschmar, die knappe Führung gegen starke Guldenbachtaler bis zur Pause fest. Nach dem Wechsel zogen die Kombinierten die Zügel gegen nun passive Winterbacher noch weiter an. Nico Dorfey, Lars Flommersfeld und Co. bekamen allerdings bei einer Handvoll bester Chancen das Runde einfach nicht ins Eckige. Dafür präsentierten sich die Hausherren, die bis dahin in der Defensive alle Hände voll zu tun gehabt hatten, eiskalt. Henry Schneberger nutzte den ersten gefährlichen SVW-Angriff in der zweiten Halbzeit zum 2:0 (75.), als er einen langen Ball an Bornheimer vorbeisteckte. Dann die packende Schlussphase: Kurz vor Ende der regulären Spielzeit belohnten sich die Gäste endlich mit dem überfälligen Treffer zum 1:2 von Fabian Schneider, der eine Ecke von Christian Krämer einköpfte. Die Gäste bewiesen insgesamt unglaubliche Moral und schafften tatsächlich noch den Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit. Flommersfeld wurde im Strafraum von den Beinen geholt, Schiedsrichter Kisanet Zekarias (Mainz) zeigte auf den Punkt, und Marvin Matthiae verwandelte nach kurzen Diskussionen den Strafstoß sicher – 2:2 (90.+4). Nach Abpfiff der fast 100 dramatischen Minuten mussten auch die Vereinsverantwortlichen erst einmal nach Worten suchen. So auch der Teammager der Gäste, Selim Darcan: „Ich bin völlig fertig und brauche jetzt erst einmal ein Bier. Wir hatten mehr von der Partie, waren auch spielerisch die bessere Mannschaft. Winterbach machte es aber clever und nutzte drei Konter zu zwei Toren. Am Ende müssen wir froh über den Punkt sein. Beide Torhüter haben noch einige Male richtig gut pariert. Es war ein gutes Spiel, hat Spaß gemacht, aber ich fühle mich am Rande eines Nervenzusammenbruchs.“ Auch Winterbachs Coach Michael Minke begab sich nach Abpfiff des heißen Duells völlig geschafft auf die Suche nach einem Kaltgetränk: „Es war ein Spitzenspiel mit viel Leidenschaft auf beiden Seiten, aber – auch dem Platz geschuldet – mit wenigen spielerischen Elementen. Beide Teams überzeugten über ihre Einstellung. Guldenbachtal präsentierte sich nach dem Wechsel sehr spielstark, hat natürlich auch andere Möglichkeiten von der Bank. Das Remis ist aus meiner Sicht für uns im Zustandekommen etwas unglücklich, aber für den Gegner nicht unverdient. Den Elfmeter muss man nicht geben, den nimmt Lars Flommersfeld gerne an. Für uns ist der Punkt trotzdem ein Erfolg, ich bin sehr stolz auf die Jungs.

Blitzsstart für die Platzherren in einer kurzweiligen Partie mit vielen Strafraumszenen: Bereits in der vierten Minute bekamen die Gäste keinen Zugriff auf den Ball, Marcel Beck passte in die Mitte, wo die Planiger ebenfalls komplett unsortiert waren, und Sören Pershon zog völlig freistehend aus knapp zehn Metern zum 1:0 ab. Dem Ausgleich ging ein Eckball voraus, den die Hausherren nicht sauber klärten. Bei der folgenden Flanke bekam Yannik Gaul irgendwie die Fußspitze an den Ball, der zum 1:1 einschlug (34.). Die Fürfelder Antwort folgte nur zwei Minuten später: Zunächst traf Noel Magiera aus der Distanz nur die Latte, den Abpraller schob Dominik Gerhardt unbedrängt zum 2:1 am Keeper vorbei. Dann ein Schockmoment für die Gastgeber, als Fürfeld Spielmacher Peter Frey nach einem unglücklichen Zusammenprall minutenlang behandelt werden musste. Dennoch legte sein Team noch vor der Pause das 3:1 nach (Gerhardt, 45.+3). Die zweite Halbzeit verlief, was Tore betrifft, deutlich entspannter. Nach Flanke von Deniz Dasli köpfte Spielertrainer Dennis Mastel über Doppel-Pfosten zum 2:3 ein. Danach quittierten die Planiger jedoch nur noch einen Platzverweis von Noel Becker, aber keine weiteren Tore.

Der Aufsteiger hatte den besseren Start erwischt. Nach schöner Ballstafette und unglücklichem Klärungsversuch der Gäste in der dritten Minute schob Felix Dickes aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung ein. Aus einem lang geschlagenen Freistoß resultierte der Ausgleich. Die Waldböckelheimer Hintermannschaft war beim 1:1 von Dorian Glaser nach einer halben Stunde nur Zuschauer im eigenen Strafraum. Auch nach Wiederanpfiff legte Waldböckelheim bereits in der zweiten Minute vor. Efe Görleks lang geschlagenen Ball veredelte Patrick Poth zum 2:1. Doch wieder hatte die SG eine Antwort – wieder durch Glaser, der sich diesmal im Sechzehner gleich gegen drei Gegenspieler durchsetzen konnte und ausglich (59.). Eine packende Schlussphase des Derbys verlief nach gewohntem Strickmuster. Erneut legte der Neuling in Person von Simon Wagner vor (86.), der per Strafstoß zunächst an Gästekeeper Daniel Hahn gescheitert war, im Nachschuss aber traf. In der sechsten Minute hatte dann die SG Merxheim das letzte Wort – ebenfalls per Elfmeter: TuS-Schlussmann hatte beim Klärungsversuch einen Merxheimer in der Luft abgeräumt, Dennis Caesar verwandelte sicher zum 3:3-Endstand, mit dem die Angereisten besser leben konnten als die Waldböckelheimer.

Das war ein hartes Stück Arbeit für die Mannschaft von Detlev Christmann. Bereits zur Pause hatten die Gäste den Grundstein zum Auswärtserfolg gelegt. Niklas Mittwich sorgte nach einer Viertelstunde für das 1:0 und packte nur zehn Minuten den zweiten Treffer drauf. Nach einer Stunde kamen die Gäste allerdings durch den Anschlusstreffer von Jan-Luca Becker etwas ins Schwimmen, doch nur sechs Minuten hatte Livon Saadalla den alten Abstand wieder hergestellt. Dennoch war die Partie noch nicht durch. Joshua Flick ließ mit dem 2:3 erneut Hoffnung beim Schlusslicht aufkommen (77.). Auch Mittwichs dritter Treffer zum 2:4 (86.) bedeutete noch nicht die Entscheidung. Trotz Gelb-roter Karte kam Hoppstädten nämlich noch einmal durch Becker heran (86.). Schließlich blieb es aber beim 3:4 und drei Punkten für Weinsheim.

Spiele im Stenogramm

Tore: 1:0/2:0 (41./86.) Christian Jahn, 1:1 (88.) Ibrahim El-Saleh.

Tore: 1:0 (2.) Raphael-Miguel Allkofer, 1:1 (61.) Lukas Dahm, 2:1 (67.) Daniel Klein, 2:2 (73.) Thomas Köhler.

Tor: 0:1 (90.+2) Andrè Schatz.

Tore: 1:0 (51./ET) Artur Magel, 2:0/3:1 (57./86.) Aurel Rech, 2:1 (73.) Benjamin Leonhard.



Aufrufe: 022.10.2023, 19:10 Uhr
Mario LugeAutor