2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Da jubelt der Bezirksliga-Meister: Das Team des 1.FC Garmisch-Partenkirchen hat in Bad Heilbrunn den Titel fix gemacht – und feierte feuchtfröhlich.
Da jubelt der Bezirksliga-Meister: Das Team des 1.FC Garmisch-Partenkirchen hat in Bad Heilbrunn den Titel fix gemacht – und feierte feuchtfröhlich. – Foto: Rabuser

Wiederaufstieg geglückt: Garmisch-Partenkirchen ist Bezirksliga-Meister!

Remis reicht zum Titel

Der 1. FC Garmisch-Partenkirchen kehrt nur eine Spielzeit nach einem von vielen Widrigkeiten geprägten Abstieg zurück auf Landesliga-Ebene.

Bad Heilbrunn – Dass es ausgerechnet auf dem Platz jenes Widersachers passierte, der den 1. FC in der Relegation im vergangenen Juni runter in die Fußball-Bezirksliga schoss, verleiht dem Gesamtpaket eine pikante Note. Doch bei aller Freude: Die Art und Weise, wie die Werdenfelser beim 1:1 in Bad Heilbrunn den Aufstieg finalisierte, vor allem aber mit welchen Opfern – damit war nicht ansatzweise zu rechnen.

Das Resultat im Heilbrunner Naturheilmittelstadion hatte seit über 15 Minuten Bestand. Schnell hatte sich natürlich herumgesprochen, dass Haidhausen gegen Deisenhofen im Hintertreffen lag. Sofern war es unumgänglich, dass ein Pulk an FC-Kickern und Verantwortlichen die Blicke ausschließlich – auf die Gefahr von Nackensteife hin – auf die vielen gezückten Smartphones richtete. Teammanager Beqir Loshi holte dann sogar noch den Livestream des eine Viertelstunde später begonnenen Parallelspiels auf seinen Bildschirm. Der Ausgleich der Haidhausener wurde von der FC-Traube relativ leidenschaftslos zur Kenntnis genommen. Deisenhofens Siegtor kurz vor Beginn der Nachspielzeit löste da schon ganz andere Emotionen aus.

Maximilian Heringer verletzt – Verdacht auf Kreuzbandriss

Im Besonderen bei Maximilian Heringer, der kurz vor der Halbzeitpause mit Verdacht auf Kreuzbandriss das Feld verlassen musste. Ein instabiles Knie, ein Schnackler, ein Schrei – Heringers Knie war dick bandagiert, als der FC-Tross zur Jubelsause ansetzte. Einzig der tapfere Oberhauser vergoss bittere Tränen des Schmerzes. „Das Ding ist ums Eck“, stieß er in einer ersten frustrierten Reaktion nach draußen. Coach Florian Heringer, Namensvetter und Verwandter, fühlte massiv mit. „Es tut mir unheimlich leid für ihn.“

Aus gutem Grund. Heringer, dessen Verpflichtung aus der Kreisliga vor Jahren im Umfeld belächelt worden war, mauserte sich zur Führungsfigur und zu einem Mentalitätsmonster gleichermaßen. „Er hat den richtigen Willen, sich abartig reingehauen und ist enorm stark im Zweikampf“, nennt der Trainer dessen große Stärken. Zuvor schon hatten sich Christoph Schmidt und Jonas Poniewaz wegen muskulärer Bedenken aus der vermeintlichen Bestbesetzung verabschiedet.

1. FC Garmisch-Partenkirchen: Schrimpf trifft, Sacher patzt

Ausgerechnet nach den zahlreichen Schreckensmomenten folgte allerdings auch der Lichtblick in einem bis dato übernervösen Match. Jonas Schrimpf sorgte mit einem präzisen Schuss aus 17 Metern für die Führung. Eine Note, die eine ohnehin merkwürdige Begegnung immer bizarrer erscheinen ließ.

Schrimpfs Treffer hätte womöglich gegen offensiv stark eingeschränkte Gastgeber gereicht. Doch dann patzte David Sacher bei einem Zuspiel in die Spitze. Jakob Jörg, neben Lukas Kunzendorf bester Akteur in Reihen der Garmisch-Partenkirchner, hätte Zielspieler Maximilian Lechner schon etwas genauer begleiten müssen. Salcher dachte dann allerdings, dass der Ball auf zuvor noch deutlich feuchterem Boden locker in seine Fangarme gleiten würde. Eine Fehlinterpretation, die zum 1:1 führte.

Der zweite Abschnitt sah dann Bad Heilbrunner ohne wirkliche Siegchance und einen 1. FC, der zwar die feinere Klinge bot, zu keiner Zeit aber wirklich gefährlich wurde. Bis Moritz Müller in der Schlussminute von Ludwig Buchmair am Trikot gezupft wurde – Elfmeter. Müller, dessen Zeit im FC-Trikot wohl endlich ist, schnappte sich wie selbstverständlich den Ball – und drosch ihn an die Oberkante der Querlatte.

FC Garmisch-Partenkirchen verfolgt Parallelspiel per Smartphone-Livestream

Dann war Schluss. Und beinahe 20 Minuten lang konnte man die beschriebene skurrile Szenerie der Handyschauer beobachten. Letztlich aber erhielt Florian Heringer aus mehreren Kanälen die Bierdusche, der ein Aufstiegstrainer nun mal nicht entkommt. (Oliver Ravuser)

Aufrufe: 08.5.2023, 09:40 Uhr
Oliver RabuserAutor