2024-05-02T16:12:49.858Z

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Direkte Konkurrenten um Platz Zwei: Der FC Neuenburg (links) und der SV Opfingen.
Direkte Konkurrenten um Platz Zwei: Der FC Neuenburg (links) und der SV Opfingen. – Foto: Markus Schächtele

Wer macht das Rennen um Platz Zwei?

Fünf Klubs haben in der Kreisliga A II noch aussichtsreiche Chancen auf den Relegationsplatz

Der SV Blau-Weiß Waltershofen ist in der Kreisliga A II das Maß der Dinge – trotz der ersten Saisonniederlage am vergangenen Spieltag beim SV Opfingen. Schwer vorstellbar, dass der Tabellenführer sich angesichts von 16 Punkten Vorsprung auf Platz Zwei den direkten Aufstieg in die Bezirksliga noch nehmen lässt. Umso mehr Spannung verspricht an den verbleibenden Spieltagen das Rennen um den Relegationsplatz, den aktuell der FC Neuenburg innehat.

„Natürlich haben wir aktuell die beste Ausgangslage“, weiß der Neuenburger Trainer Yannik Domagala. Der FC steht mit 48 Punkten zum ersten Mal in dieser Saison über einen längeren Zeitraum auf dem zweiten Tabellenplatz und präsentiert sich, „nach verschlafenem Saisonbeginn“ inzwischen sehr stabil. Domagala hebt speziell die Entwicklung seiner Mannschaft hervor, die in der Hinrunde die engen Spiele meist nicht gewinnen konnte – dafür aber gegen fast alle der aktuellen Konkurrenten um den Relegationsplatz dreifach punktete. Ein Umstand, der den Trainer, dessen Elf in den verbleibenden zehn Partien noch gegen alle Topteams spielt, positiv stimmt: „Wir haben uns als Mannschaft zum Ziel gesetzt, den zweiten Platz bis zum Schluss zu verteidigen.“

Auch wenn es laut Domagala vom Verein keinen Druck gibt, aufzusteigen: das mittelfristige Ziel beim FC Neuenburg heißt Bezirksliga. Dass er dieses Ziel womöglich schon in seiner ersten Saison als FC-Coach erreichen könnte, freut Domagala. „Wir sind eine sehr gefestigte Mannschaft und haben das Glück, außergewöhnliche Fußballer in unseren Reihen zu haben, die höherklassig gespielt haben“, schwärmt der 33-jährige. Die Mischung aus erfahrenen Kickern und „den jungen frechen passt sehr gut und lässt uns optimistisch in die nächsten Wochen schauen.“ Im Kampf um den Platz hinter Spitzenreiter Waltershofen befindet sich der FC in der Pole-Position, vier Zähler vor dem SV Opfingen und fünf vor der SpVgg Bollschweil-Sölden.

Die Spielvereinigung wird trainiert von Marcel Kobus. Was den Relegationsplatz betrifft, sieht er den FC Neuenburg in der Favoritenrolle - "weil die fußballerisch einfach richtig gut sind." Auch den SV Opfingen schätzt Kobus sehr stark ein. Für den 45-jährigen ist es "keine Überraschung, dass die da oben mitmischen. In der Hinrunde konnten wir sie schlagen, aber in der Rückrunde haben wir verloren. Diese junge und hungrige Truppe hat in den letzten Wochen eine richtig gute Serie hingelegt. Wenn die im Flow bleiben, bin ich gespannt, was passiert.“ Dem PTSV Jahn Freiburg räumt der Coach dagegen nur Außenseiterchancen ein. „Ich glaube nicht, dass es beim PTSV für Platz Zwei reichen wird, weil die aus meiner Sicht keine Mentalitätsmonster auf dem Platz haben.“

Auch wenn der Bollschweil-Trainer seinem eigenen Kader genau diesen Spielertyp in mehrfacher Ausfertigung attestiert: In ihren Resultaten ist die Spielvereinigung aus Kobus' Sicht bislang zu unbeständig. „An guten Tagen können wir jeden in der Liga schlagen. Aber gegen die Teams von unten haben wir häufig Probleme, was Giftigkeit und absolute Aggressivität angeht.“ Komplett abschreiben will der Trainer den Relegationsplatz zwar noch nicht. Das Thema Aufstieg steht beim Tabellenvierten allerdings alles andere als im Fokus: „Für die aktuelle Mannschaft wäre die Bezirksliga eine Nummer zu groß, dort brauchst du nochmal ein anderes Maß an fußballerischer Klasse.“ Für die kommende Spielzeit will sich Kobus deshalb gut positionieren, „den Kader möglichst zusammenhalten und noch mit zwei bis drei Qualitätsspielern verstärken.“

Bliebe noch der SC Mengen, der sich punktgleich (43 Zähler) zwischen dem PTSV und Bollschweil-Sölden auf Platz Fünf befindet. Gegen das Kobus-Team hat der SC vor Kurzem verloren, am vergangenen Spieltag reichte es gegen den SV Tunsel nur zu einem Remis. „Das hat uns in einer Woche fünf Punkte gekostet“, analysiert Trainer Christoph Schmidthäusler die Ausgangslage des Sportclub im Kampf um Platz Zwei. Dass die Aussichten auf mehr Punkte beim nächsten Spiel nicht gerade steigen, weiß auch der 44-jährige – immerhin geht es am Sonntag zum Tabellenführer. „Gegen Waltershofen punkten nicht viele, aber aussichtslos ist es nicht. Für uns ist es ein Bonusspiel, in dem wir etwas mitnehmen wollen“, sagt Schmidthäusler.

Unabhängig vom Ausgang des Kräftemessens mit dem Primus ist der Trainer mit der bisherigen Saison zufrieden. „Es war schon überraschend, dass wir als Aufsteiger im Winter Dritter waren, zumal wir viele Verletzte hatten.“ Aber auch Schmidthäusler würde sich wohl nicht dagegen wehren, sollte der SC Mengen trotz des jüngsten Negativ-Trends am Ende im Rennen um den Relegationsplatz die Nase vorn haben. Denn, und da spricht der SC-Übungsleiter seinen Trainerkollegen ziemlich sicher aus der Seele: „Wenn man da oben steht, will man dort so lange wie möglich sein.“

Aufrufe: 014.4.2023, 10:30 Uhr
Niko Rhein (BZ)Autor