2024-04-29T14:34:45.518Z

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Mehmet Aydin spielte bis zum Winter in Kladow und wechselte Liga- und Bezirksintern zum SC Gatow.
Mehmet Aydin spielte bis zum Winter in Kladow und wechselte Liga- und Bezirksintern zum SC Gatow. – Foto: Sascha Gernhardt

„Wenn ich keine 30 Tore mehr schaffe, dann werde ich überlegen“

Mehmet Aydin ist nach seinem Winter-Wechsel zu einem halben Jahr Fußballpause verdonnert. Er agiert in dieser Zeit als Co-Trainer, doch er möchte unbedingt zurückkehren.

Interview von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/- regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Mehmet Aydin, #514

Mehmet, nach deinem Wechsel zum SC Gatow bist du derzeit an Spieltagen „zum zuschauen verdonnert“. Wie macht dir diese Situation zu schaffen?

Als aktiver Fußballer ist es natürlich nicht einfach, aber Axel Vogel gab mir die Option ihn bis zum Sommer als Co-Trainer zu unterstützen. Natürlich trainiere ich unter der Woche mit der Mannschaft voll mit.

Wirst du in dieser Saison, zum Endspurt, nochmal ein Spiel absolvieren dürfen?

Nein, ich bin für die komplette Rückrunde gesperrt.

Kannst du die Entscheidung deines ehemaligen Verein, SF Kladow, nachvollziehen?

Definitiv nicht. Gatow wollte sich mit Kladow hinsetzen, doch Sie haben es von Tag eins abgelehnt. Ich habe bis zur Oberliga in jeder Liga gespielt, vom Trainer bis hin zum Vorstand habe ich sowas noch nie erlebt. Die Argumente meines ehemaligen Verein waren in meinen Augen „Kreisliga-Niveau“. Zumal sich Kladow sehr gut verstärkt hat. Sogar Spieler von Kladow haben mir recht gegeben. Das sollte dem Verein zu bedenken geben, wenn eigene Spieler dieses Verhalten nicht vertreten. Wir reden am Ende von Bezirksliga.

Wollten Sie die Gatower im direkten Duell um den Aufstieg so möglicherweise schwächen, oder gab es andere Gründe?

Gatow war punktgleich mit Kladow, Sie haben auch ohne mich eine gute Mannschaft. Ich habe in 66 Spielen 100 Tore für Kladow gemacht und mich immer korrekt verhalten. Ich bin nicht der „Sklave“ von Kladow, ich kann jederzeit, wann ich möchte, entscheiden ob ich spiele oder nicht, egal wo. Ob ich dann gesperrt bin ist eine andere Sache. Meine ehemaligen Mitspieler standen immer hinter meiner Entscheidung, weil ich mich für jeden eingesetzt habe. Es gibt keine Mannschaft in Berlin die sagen kann, ich war nicht korrekt oder ehrlich. Das hat mich immer ausgezeichnet, mein Charakter. Gatow und Kladow ist natürlich immer eine Rivalität, aber man muss doch keinen Spieler für ein halbes Jahr sperren lassen, weil man sich nicht mal hinsetzen und einigen kann.

Man merkt, du bist sauer und nicht gut auf deinen ehemaligen Verein zu sprechen, trotz der Erfolge und der vielen Tore, die du für den Verein erzielt hast. Jetzt nimmt man dir im fortgeschrittenen Alter, ein halbes Jahr. Macht das die Entscheidung noch unverständlicher?

Sportlich gesehen warte ich die paar Monate ab, gar kein Problem. Ich habe einfach gemerkt die Verantwortlichen haben große Angst gehabt, dass ich in Gatow spiele, weil ich alles in Kladow gemacht habe, von Spielern holen bis Aufstellung.

Wie siehst du die Ausgangslage im Aufstiegskampf - Gatow und Kladow oder nur einer von beiden und Pankow?

Beide Spandauer werden es am Ende machen. Wenn Kladow am Wochenende gegen Pankow gewinnt und Gatow das schwere Auswärtsspiel in Weißensee für sich entscheidet, dann sind beide schon sechs Punkte weg.

Und deine Aufgabe als Co-Trainer, wie kannst du dich da einbringen, wie gefällt es dir?

Taktisch für die Spiele, aber auch Trainingsübungen sind Bestandteil meiner Aufgaben. Alles geschieht aber in Absprache mit Axel Vogel. Es ist was anderes. Bis zum Sommer ist das für mich eine gute Alternative.

Kannst du dir auch im Anschluss deiner Laufbahn vorstellen, Trainer zu werden?

Auf jeden Fall, ich hatte gute Trainer als Spieler wie Markus Schatte, Taskin Aksoy oder Murat Tik, mit dem bin ich privat immer im Kontakt bin. Derzeit lerne ich auch sehr viel von Cem Efe, mit dem ich beruflich zusammenarbeite.

Doch davor möchtest du sicherlich noch ein wenig spielen. Wie viele Jahre traust du dir noch zu?

Schwierig zu sagen, aber ein paar Jahre gehen noch. Wenn ich keine 30 Tore mehr pro Saison schaffe, dann werde ich anfangen zu überlegen.

Aufrufe: 021.2.2023, 07:19 Uhr
Marcel PetersAutor