2024-05-02T16:12:49.858Z

Querpass
Große Freude herrschte in Ferschweiler über den satten Spendenbetrag von 25.000 Euro.
Große Freude herrschte in Ferschweiler über den satten Spendenbetrag von 25.000 Euro. – Foto: Andreas Arens

Wenn das Ergebnis zur Nebensache wird

Prominente Fußballer der Lotto-Elf waren in der Südeifel für den guten Zweck im Einsatz – und sorgten für eine hohe Spendensumme. VIDEOINTERVIEWS

Wie das Spiel ausgegangen war, konnte Roland Schmitt kurz nach dem Abpfiff des souverän leitenden Schiedsrichters Ingo Zwank gar nicht sagen: Am Rande der Benefizpartie zwischen der Ü40-Auswahl des SV Ferschweiler und der mit vielen früheren Nationalspielern und Ex-Bundesligastars gespickten Lotto-Elf war Schmitt weiter voll und ganz damit beschäftigt, Spenden für die Villa Kunterbunt zu sammeln. Seit Jahren ist der Gründer des HSTZA-Teams (die Abkürzung steht für Haarschneide-Teilzeitakteur) mit und ohne Kamm und Schere für den guten Zweck im Einsatz. Dank vieler Aktionen waren bis Donnerstagabend so bereits rund 85.000 Euro für das Nachsorgezentrum für krebs-, chronisch- und schwerstkranke Kinder und deren Familien im Klinikum Mutterhaus in Trier zusammengekommen. Rund um den Auftritt der Lotto-Elf folgten nun weitere 25.000 Euro. „Ein toller Betrag. Unser Ziel, durch das Benefizspiel in den sechsstelligen Bereich zu kommen, haben wir somit klar übertroffen“, zeigte sich Schmitt beeindruckt vom Einsatz zahlreicher Sponsoren und Spender im Vorfeld sowie der 450 Zuschauer, die trotz des angekündigten (aber dann doch ausgebliebenen) Unwetters Zeuge des munteren Kicks waren, an dessen Ende sich die vom zweifachen Vizeweltmeister und 1980er Europameister Hans-Peter Briegel trainierte Lotto-Elf mit 7:2 durchsetzte.

Gemeinsam mit dem HSTZA-Team hatte der SV Ferschweiler das Match organisiert – und zeigte sich von seiner besten Seite. Der Rasenplatz war trotz der anhaltenden Dürre in sehr gutem Zustand, am Spielfeldrand funktionierte die Betreuung der Gäste dank zahlreicher Helfer reibungslos. „Der große Aufwand hat sich gelohnt. Es hat wirklich alles prima geklappt. Das war Teamwork vom Allerfeinsten“, durfte SV-Vorsitzender Gernot Gierenz zufrieden bilanzieren.

Lotto-Elf-Akteur Mathias Herget:

Mehr Fußballfan als Landrat war an diesem Abend Andreas Kruppert. Das Herz des bekennenden Anhängers des 1. FC Kaiserslautern schlug höher, als er neben dem 1990er Weltmeister Guido Buchwald, Ex-Nationalspieler Mathias Herget und Bochums einstiger Zaubermaus Dariuzs Wosz auch frühere Rote Teufel wie Marco Reich, Thomas Riedl, Roger Lutz und Alexander Bugera spielen sah und damit Bekanntschaft mit den „Helden meiner Jugend“ machte. Wie gut Fußball und der gute Zweck zusammenpassen, habe auch und gerade die Partie in Ferschweiler gezeigt, so Kruppert.

Roland Schmitt, Mitinitiator des Benefizspiels:

Ein Erlebnis war das Match nicht zuletzt für die Ü40-Akteure der SV -Ferschweiler, ergänzt um den früheren Coach Ralf Heinen und Mathias Scholtes von der DJK Utscheid, der in der zweiten Halbzeit vereinbarungsgemäß für Ralf Meier-Prümm zwischen die Pfosten rückte. Beide Torleute konnten sich mehrfach auszeichnen und erhielten dafür dankbaren Applaus. Trainer Norbert Röthig hatte seine Mannschaft gut eingestellt. „Eine runde Sache. Gegen solche Legenden hier bei uns daheim gespielt zu haben, war genial“, sagte Marco Meyer, der im defensiven Mittelfeld die Fäden zusammenhielt.

Andreas Kruppert, Landrat des Eifelkreises:

Für Begeisterung sorgten zudem Stefan Küßner, der nach gut einer halben Stunde den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte, und Axel Schmitt, Torschütze des 2:6 aus Ü40-Sicht, ehe Bugera den siebten und letzten Treffer für die Lotto-Elf erzielte. Der gerade mit der U19 des FCK in die A-Junioren-Bundesliga aufgestiegene Ex-Profi traf noch ein weiteres Mal. Marco Reich gelangen insgesamt sogar drei Treffer. Außerdem waren die für Racing Union Luxemburg spielende Karoline Kohr und der Ex-Koblenzer Evangelos Nessos erfolgreich. Gerade mal mit 2:1 führte die Lotto-Elf zur Pause. „Sie haben sich gut ins Zeug gelegt. Da kamen einige bei uns ganz schön ins Schwitzen“, musste Mathias Herget (67) eingestehen.

Über den Spielverlauf und das Endergebnis ließ sich Roland Schmitt übrigens in der stimmungsvollen dritten Halbzeit informieren. Gleichzeitig schmiedete der Macher bereits kühne Pläne für die Zukunft: „Sechsstellig sind wir jetzt, was die Spenden für die Villa Kunterbunt angeht. Jetzt wollen wir siebenstellig werden, logisch...“

Gernot Gierenz, Vorsitzender des SV Ferschweiler:

Aufrufe: 023.6.2023, 18:25 Uhr
Andreas Arens Autor