2024-06-17T07:46:28.129Z

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Die Sachlage im Fall von Moise Gae hat eine neue Wendung bekommen.
Die Sachlage im Fall von Moise Gae hat eine neue Wendung bekommen. – Foto: Timo Babic

Wende im Fall Moise Gae? Der MSV Düsseldorf legt den Vertrag vor

Hat der Spieler nun doch im Juli beim Oberligisten MSV Düsseldorf unterschrieben?

Es ist ein Fall, der in der Tat immer schwieriger zu durchschauen ist: Die Transfergeschichte um den 19-jährigen Franzosen Moise Gae und die Frage, ob er vor seiner Unterschrift beim Mittelrheinligisten Viktoria Arnoldsweiler bereits einen Vertrag beim Niederrhein-Oberligisten MSV Düsseldorf unterschrieben hat.

Am Dienstag hatte der Westdeutsche Fußballverband eine beabsichtigte Entscheidung an die Verfahrensbeteiligten verschickt, in dem das Jugendsportgericht des WDFV, das aufgrund des Alters des Spielers hier zuständig ist, kundtat, der Vertrag mit den Düsseldorfern für sportrechtlich unwirksam erklären zu wollen und zudem andachte, der Verein wegen unrichtiger Angaben beim Spielberechtigungsantrag zu einer Geldstrafe von 300 Euro zu verurteilen. Allerdings wurde dem MSV eine Frist von 48 Stunden eingeräumt, um final zu dem Vorgang Stellung zu nehmen (wir berichteten hier).

Nun deutet sich eine Wende an, mit der offenbar auch das Sportgericht bei seiner Erklärung nicht wirklich gerechnet hat. Denn innerhalb dieser Frist legt der Verein nun den Vertrag mit dem Spieler vor, von dem die Seite Moise Gaes auch immer wieder betont hatte, diesen nie zu Gesicht bekommen zu haben. Der Vertrag liegt FuPa auch vor und trägt die Unterschrift des Spielers. Zudem hat der MSV Düsseldorf uns nun auch von den drei Zeugen, die bei der am 21. Juli um 19 Uhr vermeintlich erfolgten Unterschrift anwesend gewesen sein sollen, eine Eidesstattliche Versicherung vorgelegt. Damit stellt sich das Bild natürlich inzwischen anders dar. Denn auch wenn der Vertrag das Datum des 26. Juli trägt und nun am 21. Juli unterzeichnet worden sein soll, so ist es natürlich denkbar, dass er erst am Tag der Abgabe der Unterlagen datiert worden ist.

"Jetzt lügt er uns dreist an"

Nun gibt der Vereinsvorsitzende des MSV Düsseldorf, Noureddin Mahnin, auch zu Protokoll, dass der Vertrag seit dem 26. Juli beim WDFV in Duisburg vorgelegen habe. "Wir werden hier als Lügner dargestellt, aber wir haben definitiv nicht gelogen. Herr Moise Gae hat bei uns unterschrieben, und das ist Fakt. Ich persönlich habe mit ihm auf Englisch und Französoisch gesprochen. Und jetzt lügt er uns dreist an", betont Mahnin, der zuvor bereits darauf hingewiesen hatte, dass der MSV Düsseldorf auch ein mögliches graphologisches Gutachten gerne aus eigener Tasche zahlen würde.

Zwar bleiben Widersprüche, war doch erst von zwei Zeugen am 26. Juli und nun von drei Zeugen am 21. Juli die Rede, doch es scheint sich nun das Blatt doch zu wenden. In der Rolle des Sportgerichts möchte man nicht stecken, auch wenn nach wie vor unverständlich ist, warum der MSV nicht früher die Dokumente vorgelegt und damit ein langes Sportgerichtsverfahren und unvorteilhafte Berichterstattung vermieden hat.

Aufrufe: 013.10.2022, 13:25 Uhr
Sascha KöppenAutor