2024-05-15T11:26:56.817Z

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Die Wegberger haben am Samstag Alemannia Aachen zu Gast.
Die Wegberger haben am Samstag Alemannia Aachen zu Gast. – Foto: Michael Schnieders

Wegberg-Beeck: Volles Stadion gegen den Dominatoren

Regionalliga West: Wenn Primus Alemannia Aachen mit 2000 Fans ins Waldstadion kommt, ist gute Stimmung garantiert. Beeck rechnet sich Außenseiterchancen aus.

Dass in der Regionalliga West auch einige Vereine mitspielen, die allein von ihrem Klang und ihrer Größe auch eine Liga höher zu verorten wären, ist jedem Fan von Traditionsvereinen mit dem Glanz früherer Tage klar. Einen Verein der Dimension von Alemannia Aachen gibt es in der vierten Liga aber kein zweites Mal – das Heimspiel des FC Wegberg-Beeck am Samstag (14 Uhr) gegen den Tabellenführer ist also definitiv etwas ganz Spezielles.

Beim Bundesliga-Absteiger von 2007 scheint in dieser Spielzeit sehr viel richtig zu laufen. Mit elf Punkten Vorsprung ist der Aufstieg im Grunde nur noch Formsache, der Zuschauerschnitt am heimischen Tivoli ist mit fast 18.000 für Regionalliga-Verhältnisse beinahe astronomisch. „Es ist ein absolutes Highlightspiel“, betont Beecks Interimstrainer Mike Schmalenberg. In der Rückrunde war die Alemannia bisher noch gar nicht zu bezwingen. Nur ein einziges Unentschieden musste der Tabellenführer in der Rückserie verkraften.

Keine besondere Vorbereitung

Einen großen Unterschied in der Spielvorbereitung macht die Aussicht auf den stärksten Gegner der Liga aber nicht. „Man bereitet sich auf jedes Spiel gleich vor. Klar wissen wir, dass Aachen sehr gefestigt ist und zahlreiche Zuschauer mitbringen wird. Da ist uns bewusst, dass wir sehr strukturiert sein müssen und unser Umschaltspiel ausspielen müssen“, sagt Schmalenberg, dessen Team am vergangenen Sonntag eine schmerzhafte 0:1-Niederlage gegen die U21 des 1. FC Köln verkraften musste.

Nicht nur sportlich, sondern gerade auch organisatorisch stellt das Alemannia-Gastspiel eine große Herausforderung dar – auch, wenn der Aufsteiger durch andere Größen wie den Wuppertaler SV schon einiges gewohnt ist. „Ob du jetzt für 2000 oder 3000 Zuschauer planst, ändert nicht so viel. Es ist nur ein Wahnsinnsaufwand an Personal, weil du von allem mehr brauchst“, erklärt Geschäftsführer Werner Tellers, bei dem vor so einem Heimspiel alle organisatorischen Fäden zusammenlaufen.

Erhöhter Aufwand für Gästefans

Vor dem Heimspiel am Samstag mussten neue Sanitäranlagen, Getränkebuden, Grills und mehr Ordner her. „1500 bis 2000 Zuschauer kriegen wir auch mit unseren Gegebenheiten abgearbeitet. Wenn so viele wie jetzt kommen, müssen wir Dinge dazumieten“, erklärt Tellers. Ein ähnliches Aufkommen gab es bisher nur beim Testspiel gegen Borussia Mönchengladbach im vergangenen Sommer. Bei einem Punktspiel ist die Situation aber eine andere, wie der Geschäftsführer betont: „Der Unterschied besteht darin, dass es bei Borussia ein Freundschaftsspiel war. Du hast alle Türen offen und die Leute verteilen sich. Jetzt ist es aber ein Punktspiel mit gewissem Risiko. Das erfordert natürlich deutlich mehr Ordner und Security. Mit unserem Team kriegen wir das aber gut gehandelt.“

Dem großen Ligakonkurrenten werden dabei ganze 2000 Tickets gewährt, die sich auf zwei Auswärtsbereiche im Waldstadion verteilen werden. „Wir haben noch ein paar Stehplatzkarten für unsere Heimzuschauer und dann ist die Bude voll. Dass das Spiel finanziell sehr wichtig ist, da braucht man nicht drumherum zu reden“, sagt Tellers.

Klar ist: Trotz allem Respekt vor dem Gegner und der Größe der Aufgabe braucht Beeck im Abstiegskampf jeden Punkt. Sieben Spieltage vor Schluss ist mit zwei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer noch einiges drin für den Underdog. „Wir gehen nicht ins Spiel und sagen, dass hier alles Bonus ist. Mit sehr viel Fleiß und Disziplin kann man sich auch gegen Aachen was erarbeiten. Wir dürfen kein Spiel mehr verschenken“, betont Schmalenberg.

Geschäftsführer Tellers würde eine ganz bestimmte Serie gerne brechen, weiß aber um die Schwere der Aufgabe: „Wir haben noch nie gegen Aachen gewonnen. Es wäre toll, den großen Konkurrenten zu schlagen. Unsere bisherigen Leistungen geben aber keinen Anlass, mit breiter Brust ins Spiel zu gehen“, sagt Tellers, der das Spiel naturgemäß trotzdem nicht abschreibt: „Auch, wenn einige denken, ich wäre jetzt ganz durchgedreht: Ich hoffe, dass uns eine Überraschung gelingen kann.“

Mit Justin Hoffmanns und Yannick Leersmacher fehlen zwei Leistungsträger gelb- und rotgesperrt. Ansonsten können Trainer Schmalenberg und sein Kollege Stephan Houben auf dengesamten restlichen Kader zurückgreifen.

Aufrufe: 05.4.2024, 21:00 Uhr
Niklas BienAutor